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Zu wenig Hubschrauber: Portugal zögert bei der Waldbrandvorsorge

kailew

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Die Waldbrandsaison rückt näher, doch Portugal scheint erneut in die altbekannte Falle zu tappen. Von den mindestens zehn benötigten Helikoptern für den Wintereinsatz der Zivilschutzbehörden stehen derzeit nur drei zur Verfügung – ein besorgniserregender Zustand für das ganze Land.

Vertragschaos und fehlende Weitsicht

Hintergrund dieser Situation ist das Auslaufen des Vertrags mit der vorherigen Betreiberfirma, die die leichten Helikopter bereitstellte. Diese wurden mittlerweile abgezogen, was das Land ohne adäquate Erstinterventionsmittel dastehen lässt. Dabei handelt es sich um jene leichten Hubschrauber, die gerade bei der schnellen Bekämpfung von Waldbränden unverzichtbar sind.

Während man argumentieren könnte, dass solche Mittel im Winter weniger notwendig sind, hatte die vorherige Regierung einen anderen Ansatz verfolgt. Sie stellte sicher, dass auch in der kalten Jahreszeit zumindest ein Grundschutz vorhanden war. Allerdings verbleiben aktuell nur vier mittelgroße amphibische Flugzeuge im Dauereinsatz – diese reichen jedoch keinesfalls aus, um bei großflächigen Bränden effektiv einzugreifen.

Verzögerte Ausschreibungen sorgen für Kopfschütteln
Die Verantwortung für die Beschaffung liegt bei der portugiesischen Luftwaffe. Trotz wachsender Kritik wurde der Ausschreibungsprozess für die kommenden Jahre erst Mitte Dezember gestartet, mit der Aussicht auf die ersten neuen Helikopter frühestens im März. Besonders brisant: Der Wettbewerb für die schwereren Löschflugzeuge, die sogenannten Canadairs, ist noch nicht einmal eröffnet worden.

Türkei schneller am Zug
Während Portugal weiterhin mit der Planung kämpft, hat die Türkei Nägel mit Köpfen gemacht. Die im vergangenen Sommer in Portugal eingesetzten Löschflugzeuge wurden inzwischen von Ankara angemietet. Dort laufen bereits die Vorbereitungen für die Brandsaison, was einmal mehr zeigt, wie Portugal im internationalen Wettbewerb um wichtige Ressourcen ins Hintertreffen gerät.

Risiko für den Sommer 2025
Diese Verzögerungen könnten für Portugal fatale Folgen haben. Während im Winter das Fehlen dieser Ressourcen kaum spürbar ist, drohen im Sommer wieder die altbekannten Bilder: verzweifelte Menschen, brennende Wälder und Blicke, die hoffnungsvoll in den Himmel gerichtet sind – auf der Suche nach den längst überfälligen Löschflugzeugen.

Portugal steht vor einer Herausforderung, die nicht neu ist, deren Lösungen jedoch immer wieder verschlafen werden. Angesichts der klimatischen Veränderungen und steigender Waldbrandgefahr wird die Frage nach effizientem Krisenmanagement dringlicher denn je.

 
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