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Artikel Wie schön einsam war der Amado-Strand doch früher, bevor ...

kailew

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... die Surfer ihn gestürmt und übernommen haben. Hier ein aktueller Artikel über einen Anfänger-Kurs:



Das Klischee wird gepflegt gepflegt und die heile Fantasiewelt beschworen, aber vermutlich haben die Surfer dem portugiesischen Tourismus einen mächtigen Aufschwung beschert, oder @Sir Iocra?
 
Das Klischee wird gepflegt gepflegt und die heile Fantasiewelt beschworen, aber vermutlich haben die Surfer dem portugiesischen Tourismus einen mächtigen Aufschwung beschert, oder @Sir Iocra?
Deine obige Einschätzung zum kräftigen Aufschwung des portugiesischen Tourismus durch Surfer, kann ich Dir Kai nur zustimmen!
Als ich vor über 15 Jahren das 1. Mal den Amado Strand besuchte, konnte ich die Surfer dort noch an der Hand abzählen. Heute bräuchte man schon so etwas wie eine Zählmaschine, um deren große Anzahl am Strand zu ermitteln. Im Prinzip ist die Zunahme des "Surfer - Phänomens" an fast allen Stränden der Westküste zu beobachten. Das deren Strände in den letzten Jahren verstärkt vom Surfsport geprägt werden, finde ich ausgesprochen positiv, weil regelmäßiger Sport für die Gesundheit der Menschen förderlich ist. Immerhin ist mir diese Entwicklung um einiges sympathischer, als Ballermann auf Mallorca!

Gruß Sülzmeister
 
Die Surfer haben tatsächlich überall zugenommen. Man kann aber daraus nicht schliessen dass Geld ins Land fliesst. Surfer sind da eher "Trockenbrötchen".
Allerdings sind sie im Umgang angenehm und machen wenig Ärger.

Gruss

Nassauer
 
Was heißt Surfer sind eher "Trockenbrötchen", die angebotenen Surferkurse bekommt man ja nicht für ein Appel und Ei! Dazu die Leihgebühren für die Surferausrüstung sind auch nicht zu verachten.... Der Betreiber der Amado-Strandbar scheint auch nicht schlecht von den Surfern zu leben. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Ort Carrapateira mit den gut frequentierten Restaurants und Cafés sowie der Vermietung von Ferienunterkünften.

Gruß Sülzmeister
 
die angebotenen Surferkurse bekommt man ja nicht für ein Appel und Ei! Dazu die Leihgebühren für die Surferausrüstung sind auch nicht zu verachten....
Das stimmt durchaus, aber ein "wahrer" Surfer braucht weder das eine noch das andere. Haben die nämlich alles in ihrem 15 Liter VW-Bus.

Jede Minute die möglich ist sind die auf dem Wasser oder am Strand. Da kann man kein Geld ausgeben.

Am Abend sind die körperlich so ausgelaugt,dass da auch nicht mehr viel geht:pssst:.
Als Restaurantbesucher sind mir bisher keine aufgefallen. Eher in der Ladentür von Aldi mit ner Dose Ravioli, Kartoffelchips und ner Cola in der Hand.

Vermietung von Ferienunterkünften.
ist auch nicht zwingend deren Ding, denn noch nie zuvor haben soviele "wild"
gecampt wie in diesem Jahr.
Zusammenfassung:
Surfer und Womos bringen nicht das dicke Geld.;-/
Auch all inclusive Touristen sind für die Anbieter vor Ort oft nutzlos.

Gruss
Nassauer
 
Zusammenfassung:
Surfer und Womos bringen nicht das dicke Geld.;-/
Bitte:eek:? Das seh ich aber etwas anders. Surfen ist das Business an der West- und Südwestküste. Es gibt mittlerweile Dutzende von Surfschulen und Camps, die fast ganzjährig ausgebucht sind. Dazu hunderte von Surfläden und Brettverleihern.
Das halbe Nachtleben von Lagos währe ohne Surfer tote Hose.
Ferienhausbetreiber, Kneipen und Restaurants, alle verdienen am Surferboom kräftig mit.
Auch Vater Staat ist beim Verdienen mit dabei. Erstens weil die Steuereinnahmen sprudeln und zweitens kassiert der Staat von den Wildcamper 200 € , wenn die GNR ausschwärmt.
Das ist ja das Schöne an der Algarve, jeder kann hier sein persönliches Paradies finden.
Wems am Amadostrand zu voll ist, der besucht halt den Canalstrand ein paar Hügel weiter. Da kann man 6 km nackt den Strand langlaufen und keiner siehts.

LG
M
 
Fosca-se.
Und nun, rausposaunt, rennen alle dahin und dann?
;)
Keine Sorge, mit nem Mietwagen kommt man da nicht so ohneweiters hin. Dafür sind die Zufahrtswege zu schlecht und schwimmen kann man dort auch nicht wegen der ganzen Unterwasserfelsen. Das sind so Plätze, die man sich erwandern muß.
Und wer gerne wandert, dem geb ich, der hin und wieder auch auf Wandertour ist, gerne auch den einen oder anderen Tipp.

LG
M
 
Hallo Kai,
Du hast mich in deinem Beitrag direkt angesprochen und bestätigt haben, ob das Surfen dazu beigetragen hat, dass die Nachfrage für Portugal so stark gestiegen ist.
In 2012 erschienen in verschieden portugiesischen Medien Berichte über das wachsende Interesse an Surfen an portugiesischen Küsten.
Man schätzte damals den geschätzten Umsatz (lt Portugiesischer Surfer Verband) auf 400 Millionen Euro, eine Zahl die von der Regierung als zu niedig betrachtet wurde. Surf em Portugal
Im März dieses Jahres vermutete man, dass während den letzten 5 Jahren -mit Ausnahme von 2016- der jährliche Zuwachs 25 % betragen hat. Man kann also davon ausgehen, dass die Einnahmen aus dem Surfen jetzt etwa 1 Milliarde € sein wird.
M.E. sollte man die Surfer in 3 Gruppen unterteilen:1) Die richtige Surfer dh meist junge Leute mit wenig Geld, die das eigene Material mitbringen und auch im Land wenig Geld ausgeben. 2) Die Pseudo-Surfer: junge oder jüngere Leute bis Mitte 30, die das Surfen lernen wollen, sei es weil sie sich für diesen Sport interessieren oder weil es gerade eine Sportart ist die in Mode ist (MenHealth-, Managar Magazin-Leser etc. Daheim im Schrank haben sie bereits die komplette Box-, Fahrrad-, Ski- und Jogging-Ausrüstung. Alles vom Besten natürlich!) 3) Die Begleiter, meist weiblich, die sich die Zeit beim Shoppen etc. vertreiben. Gruppe 2 und 3 sind natürlich am Interessantesten, da sie sofort viel Geld in die Kasse bringen. Gruppe 1 ist aber für die Zukunft auch sehr wichtig, denn gerade Surfer kommen nach Jahren wieder dorthin zurück wo sie einst eine schöne Zeit verbracht haben, aus Neugierde nur um zu sehen wie es dort jetzt aussieht. Dann kommen sie aber mit Frau und Kindern.
Das Surfen ist wirklich ein Geschenk der Natur an Portugal, denn selbst ist Turismo de Portugal nie auf die Idee gekommen diese Sportart zu promoten.
Praia Amado war ein Geheimtipp. Die Einsamkeit, die es dort mal gab, gibt es nicht mehr. Auch der Spass, den man dort hatte, kommt nicht wieder. Nichts bleibt so wie es war und das ist gut so, damit man nicht zuviel in der Vergangenheit lebt.
Johan
 
Hallo Johan,
danke für die Zahlen!
Praia Amado war ein Geheimtipp. Die Einsamkeit, die es dort mal gab, gibt es nicht mehr. Auch der Spass, den man dort hatte, kommt nicht wieder. Nichts bleibt so wie es war und das ist gut so, damit man nicht zuviel in der Vergangenheit lebt.
Ob man dort "Spass" hatte, würde ich gar nicht sagen, es war einfach ein Stück unverbrauchte Natur. Jetzt kommt es mir etwas vor, wie in den Bergen, wo die Almen durch die Skifahrer nachhaltig unnachhaltig verändert und - ja muss man so sagen - zerstört werden. Portugal freut sich jetzt ja über den Boom, bei den Surfern gibt's den mit ganzjähriger Saison jetzt ja schon seit etwa 10-15 Jahren. Vermutlich ist der Surftourismus einer, der im Gegensatz zum Pauschaltourismus mit seinen Bettenburgen, die Landschaft nicht so verschandelt. Wobei es eben die Frage ist, ob nicht durch den Druck auf die Unterkunftssituation die Zersiedelung der Landschaft - immerhin ein Naturschutzgebiet, aber wir wissen ja, dass es immer wieder Ausnahmen gibt - weiter zunimmt.

Die Argumentation
damit man nicht zuviel in der Vergangenheit lebt.
empfinde ich als sehr schwach. Wenn Du sagst, dass es sinnvoll ist, damit bei den Menschen etwas Geld ankommt, würde ich das nachvollziehen können, aber dieses abstrakte Ziel ... warum sollte man nicht seine Welt bewahren wollen, zumal gegen eine Wirtschaft, der diese Welt schnurzpiepegal ist? Ich denke immer wieder, und in anderen Teilen der Welt ist das passiert, man sollte um bestimmte Flecken dieser Erde einen Zaun machen, und die Menschen müssten akzeptieren, dass es eben Grenzen der Ausbreitung geben sollte.

Denn es bleibt ja richtig: "H.M. Enzensberger 'Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet'."

Kai
 
Surf Tourismus ist mittlerweile ein sehr gewinnbringendes Geschäft an der gesamten port. Westküste.
Die Gäste, die da generiert werden, gehören eher zur Gruppe der sportlich ambitionierten Feriengaeste.


Dadurch ist es an den angesagten Spots wie Amado, Carrapateira , Monte Clerigo usw. in der Saison ziemlich voll. Aber paar Kilometer weiter gibt's noch Strände so wie früher, man muss nur wissen wo, muss man sich mal bissl Mühe geben und die Suche. Dank Google findet man ja alles.

vito
 
Dank Google findet man ja alles.
Ja,dank Google Earth gibts keine Geheimstrände mehr.
...dadurch ist es an den angesagten Spots wie Amado, Carrapateira , Monte Clerigo usw. in der Saison ziemlich voll.
während der Saison sind an der Westküste alle Strände restlos überlaufen. Aber wie lange dauert denn die Hauptsaison dort an? Grade mal 6 Wochen sinds. Von Mitte Juli bis Ende August. Aber jetzt, so ab Mitte September, hat man diese ganzen Strände fast für sich allein. Herrlich, warmes Wasser und nicht mehr so heiß in der Sonne.
Hier mal der Amado Strand außerhalb der Saison

30294361ew.jpg

Denn es bleibt ja richtig: "H.M. Enzensberger 'Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet'."
Gut, die Erkenntnis mag richtig sein, trifft aber mM nach auf den Tourismus an der Cosata Vicentina nicht zu. Erstens ist in diesem Naturschutzgebeit jede Bebauung untersagt und zweitens kommt dieser Surftourismus weitgehend ohne große Infrastruktur aus. An den Surfstränden stehen höchsten mal ein paar Bretterbuden, deren Bau Claro im Handwerkerthread ja dokumentiert hatte. Die Buden fanden hier im Forum alle schön.
Die Surfcamps und Unterkünfte sind alle um Lagos rum, dh, wenn die Surfer und die anderen Badegäste abends wieder abhauen, sehen die Strände wieder genauso aus, wie vor 100 Jahren.
Von daher würde ich mal sagen, daß der dortige Tourismus in seiner Nachhaltigkeit und seiner Sanftheit kaum noch zu überbieten ist.

LG
M
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Riko,
ich bin mir nicht sicher, ob ich Deinen Beitrag mit dem Foto aus Albufeira verstehe ...? Ist ja eine etwas andere Ecke ...

Kai
 


es ging nur um vorher - nachher in Portugal

hier noch ein



der gleiche Strand keine 30 Jahre später, hoffe das bleibt unseren Kindern an der Westküste erspart.
 
Zuletzt bearbeitet:


es ging nur um vorher - nachher in Portugal

hier noch ein



der gleiche Strand keine 30 Jahre später, hoffe das bleibt unseren Kindern an der Westküste erspart.
Hallo Rico, nein, deine beiden Fotos zeigen nicht den selben Strand.
Das erste Foto ist der Praia dos Pescadores von Armacao de Pera. Dort am Strand hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht so viel geändert. Nur die Fischerboote sind jetzt überwiegend aud GFK und nicht mehr aus bunt lakiertem Holz. Ein paar Holzboote liegen da aber immernoch am Strand.
Hier aktuelle Fotos

30297930cz.jpg


30297982lr.jpg


Dein 2. Foto wiederum zeigt ebenfalls den Praia dos Pescadores, alledrdings den von Albufeira. Der hat aber heute leider mit Fischern nichts mehr am Hut. Ist heute ein, mit riesigen Sandmengen künstlich aufgeschütteter Touristrand.
Ganz früher sahs dort mal so aus

30298054lz.jpg


LG
M
 
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