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Tipp Übernachtung und Weinprobe auf der Quinta da Padrela

wpau

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Zum Ende meiner diesjährigen Wohnmobiltour übernachtete ich bei einem Weingut im Douro Tal bei Tabuaço.
Dort wurde ich freundlich von dem Besitzer José Pedro Rodrigues empfangen. Zusammen mit seiner Schwester Teresa und dem Onologen Pedro Francisco betreiben sie das kleine , das seit 1985 besteht.
Nachdem die Eltern das Weingut an die Kinder übergaben, stellten sie die Verarbeitung auf die Erzeugung von hochwertigen Produkten um.
Dazu gehören Weßwein, Rotwein und Oliven.
Eigentlich wollte ich in Peso da Regua übernachten, aber dort war es mir zu voll und ein Festzelt in der Nähe vom Stellplatz versprach keine ruhige Nacht. So suchte ich in Park4Night nach einem Stellplatz bei einem Winzer der auf dem Weg in Richtung Guarda lag.
Kurz nach 12 Uhr kam ich dort an und suchte mir einen Platz auf der großen Fläche für Camper nach der freundlichen Begrüßung. In diesem Jahr war ich mit einem Mercedes Marco Polo unterwegs. Als ich mit meinem Sohn über diese Reise sprach, riet er mir, es doch mal mit einem Fahrzeug der "Bulli" Klasse zu versuchen. Er fährt selber einen California 6.1 Coast Edition und nach dem ich die Schlaftauglichkeit getestet und für Gut gefunden habe, suchte ich ein passendes Fahrzeug für meinen Reisezeitraum. Da nicht teuerer als ein VW, aber komfortabler, entschied ich mich für den Marco Polo, der auch nur 5 km von mir entfernt zu mieten war.

Hier stehe ich auf der Quinta da Padrela:

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Bei einem Spaziergang zum Ort Tabuaço entstand diese Aufnahme:

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Der Besitzer José gab mir noch einen Restaurant Tipp in Tabuaço, nach dem ich ihm sagte, das ich aus Deutschland komme. Das Restaurant würde von einem Koch aus Österreich geführt.
Das war doch mal eine gute Nachricht, da mein Vater ja auch Österreicher war.
Nach dem ich mich für die Weinprobe am nächsten Vormittag angemeldet hatte, fuhr ich in den Ort Tabuaço und kaufte noch etwas Verpflegung für die nächsten Tage ein. Dann ging es zum Restaurant für die Reservierung am Abend. Gut das mich José darauf hinwies.

Nach einem längeren Spaziergang durch den Ort ging ich dann um 19 Uhr zu dem Restaurant. Es waren nur 2 Tische besetzt, aber auf jedem Tisch stand ein Schild "Reserviert". Nach meiner Bestellung kamen auch so nach und nach die Gäste und der große Speiseraum füllte sich.
Ich hatte eine Dorade bestellt, aber leider nich fotografiert. Kurz unterhielt ich mich mit dem Wirt.
Seine Frau arbeitete 8 Jahre in Österreich und dabei lernte er sie kennen und verliebte sich in sie. Nach einigen Portugal Besuchen verliebte er sich auch in Portugal und eröffnete dort mit seiner portugiesischen Frau das Restaurant. Zu diesem Zeitpunkt konnter schon die Sprache und war dort auch bekannt geworden.
Es lief gut und sein Restaurant ist in weitem Umkreis bekannt. Als ich die Dorade gegessen hatte waren alle Tische besetzt. So etwas habe ich bisher noch nicht in Portugal erlebt.
Ein alkoholfreies Bier und die Dorade kosteten nur 16,50 EUR und es war die bisher leckerste Dorade in Portugal. Die Kartoffeln waren in der Mitte geteilt in der Pfanne mit gebraten worden. So, wie ich es aus Österreich auch kenne.
Als ich bezahlte und das Restaurant verließ, standen noch einige Personen im Vorraum und warteten darauf, das Tische frei wurden. Man sieht, österreichische Verfeinerung portugiesischer Speisen sind dort wohl gut angenommen.
 
Nach einem guten Frühstück im Marco Polo und einem kurzen Verdauungsspaziergang kam ich pünktlich um 10.30 Uhr zur Weinbeköstigung. Meine letzte Beköstigung hatte ich vor 30 Jahren bei unserem , der jedes Jahr in Duisburg auf dem Weinfest zu finden ist. Uns schmeckten die Weine und wie sie angebaut und verarbeitet werden.
So war ich also angespannt, was uns hier präsentiert wird.
Der Vortrag wurde von José in gutem, verständlichem Englisch gehalten. Er machte immer Pausen für Nachfragen und an den Meldungen und Fragen konnte ich sehen, das alle interessiert zu hörten.
Was mir gefiel war, das auch er natürlich anbaut und nicht auf Ertrag, sondern auf Qualität. Da wird zwar so einiges vor der Weinlese abgeschnitten, was aber auch den Geschmack und die Qualität der Traube steigert.
Ein Anekdötchen von ihm:" Warum sind die Portugiesen so klein? Durch die lange Tradition des Weinanbaus. Für große Menschen wäre die Arbeit im Weinbau noch schwerer." ;)
Der Prozess der Verarbeitung wurde an den Anlagenteilen im Hintergrund ausführlich erklärt. Das die Weine von ihm nicht zu den Preiswerten zählen wurde mir da bewusst. Diese vielen Arbeitsschritte und fast ausschließlich Handarbeit zeigen sich letztendlich bei dem Endpreis.
Und auch schon bei der Weinstock Veredelung wird viel Fachwissen und Arbeit geleistet. Wegen der Reblaus werden amerikanische Wurzelstöcke mit den gewünschten portugiesischen Rebsorten veredelt. So wie José sagte, eine schöne Beschäftigung für die langen Wintermonate. Ein Hang wurde im Herbst neu angelegt und die ersten kleinen Triebe waren schon zu sehen. 3 Jahre dauert es, bis man davon ernten kann.
Das Weingut verfügt derzeit über 12 Hektar, die mit Weinreben, Olivenhainen und Walnussbäumen bepflanzt sind und gehört so wohl zu den kleineren Weingütern am Douro.

5 Weine wurden verkostet:
Weißwein, Rosé, Rotweine DOC, Reserva und Premium. Gesamt Produktion 2022 ca. 24.000 Liter Wein
Olivenöl Extra Vergine ca. 800 Liter
Alle Weine schmeckten mir sehr gut und das Olivenöl war eine Klasse für sich. Auf einem Brot mit frischen, eigenen Tomaten und diesem Öl, wird ein Genuss sein.
2x Weißwein 2022 und 2x Rotwein DOC für je 12 EUR wurde es bei mir. Ein Niederländischer Weinhändler war so begeistert, das er gleich eine gemischte Palette für sein Geschäft bestellte.
Zum Abschluss gab es noch eine Probe von seinem ersten Portwein, der noch von seinem Vater begonnen wurde. Ja, er war schon etwas besonderes. Ohne Etikett konnten wir ihn für 45 EUR kaufen. Offiziell wird er in 4 Wochen mit Etikett 65 EUR kosten. Würde mir ein schlechtes Gewissen bereiten, wenn die Euros so schnell durch die Speiseröhre rinnen. :-D

Der Weinkeller. Alle Rotweine werden im Barrique ausgebaut. 14 Camper nahmen an der Beköstigung teil. Eine interessante, moderne Form der Direktvermarktung.

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Die beiden schmeckten mir besonders gut:

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Eine Dose vom Olivenöl habe ich den beiden Schwestern in der Nachbarschaft geschenkt.
Doris kocht auch gerne und da bin ich mal auf die "Expertise" gespannt.
Dort sind wir jeden Abend für eine halbe Stunde oder länger, da Max so schön mit ihrem Hund Sancho spielt. Vor Max grüßten wir uns nur oder unterhielten uns auf Feiern oder wenn wir uns im Wald trafen. So kann ein Tierheim Hund auch das Soziale Miteinander fördern. Beide Schwestern sind wie wir 70 und 67 Jahre alt.

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