AW: Trauerfall - Was sagt/schreibt man?
Man muss wohl auch ein bisschen kucken, wie es in der Umgebung gehandhabt wird, ich hab mich ja bei der ersten Beerdigung auch total "angestellt" und ich war von den zahlreichen Anwesenden eine von höchstens 10% in schwarz Gekleideten. Na gut, es war Sommer - aber dass der überwiegende Teil der Trauergäste in bunt und weiss kam, hat mich doch sehr überrascht.
übrigens, in diesem Fall war ich selbst wirklich sehr traurig und so kommt es, dass wir öfter mit den Hinterbliebenen über den Verstorbenen sprechen. Da sind Karten oder Kränze wohl eher Nebensache (das hatte ich bei der Beerdigung auch bemerkt, dass eben kaum jemand Blumen oder Karten dabei hatte, man war da - und DAS zählte!)
die nächste Beerdigung (ich kam in meiner normalen Arbeitskleidung, es war wieder Sommer, irgendwie waren auch alle anderen ziemlich bunt und wenig Beerdigungsmässig gekleidet ...) - da kannte ich keine Hinterbliebenen. Die waren mir schlicht egal (denn soweit ich weiss, war den Hinterbliebenen der Verstorbene bis dahin auch egal - Sozialfall ...). Ich mochte ihn aber SEHR gerne, und ich hab auf der Beerdigung wie andere Nachbarn auch wie ein Schlosshund geheult. Ich brauchte die Beerdigung für mich selber, für´s Abschied nehmen. Auch hier wieder viel Beteiligung aus dem Dorf - der arme Kerl war einfach ein armer Kerl gewesen mit viel Pech in seinem Leben. Wir reden hier noch öfter über ihn. Im Dorfcafé hängt ein Foto von ihm. Immer wieder Anlass für Wehmut und Gespräche.
Geh hin, zeig deine Anteilnahme! Das ist alles.