Danke für Deine Rückmeldung, Bia.
Hab die Studie
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in den letzten Tagen mal etwas genauer "überflogen".
Alles in Allem sind die Portugiesen in der Schweiz eine wohl durchaus willkommene weil fleissige und unauffällige Migrantengruppe, die jedoch durch ihren z.T. selbst gewünschten Rückzug einige Probleme im Schul-, Gesundheitsheits-, Unfallschutz- und Berufs-Qualifizierungsbereich hat.
Einige Kernzitate:
"Das Image der portugiesischen Bevölkerung in der Schweiz ist seit Langem durchwegs positiv. In einer Umfrage des Jahres 2002 wurde die Schweizer Bevölkerung gebeten, darzulegen, wie sie die wichtigsten Einwanderungsgruppen beurteilt. Die portugiesische Bevölkerung belegt gleich hinter der italienischen einen guten Rang: Ein Fünftel der Einheimischen ist der Ansicht, dass ihre Anwesenheit in der Schweiz bereichernd ist."
"Die Portugiesen werden geschätzt, weil sie arbeitsam sind: Der Arbeitsethos ist für diese Gruppe charakteristisch. Sie sind ausserdem diskret. «Sie gehorchen und befolgen die Regeln», was dazu führt, dass sie von den Arbeitgebern geschätzt werden, wie einige der Befragten betonen."
"Das positive Image der Gruppe wird durch die ungenügenden Schulleistungen der Kinder aus portugiesischen Migrantenfamilien getrübt. Der portugiesischen Bevölkerung wird vorgeworfen, der Ausbildung nach der obligatorischen Schulzeit nicht den nötigen Stellenwert beizumessen."
"Rechtlich strafbares Verhalten wird ... nicht mit den Personen aus Portugal assoziiert."
Bei ihrem Gesundheitsverhalten und Risikofaktoren gibt es leichte bis spürbare Defizite:
"Der tägliche Alkoholkonsum ist unter den portugiesischen Männern indes verbreiteter (38 % gegenüber einem Durchschnitt von 19 % bei den befragten Männern aller Nationalitäten). Mehr als 10 % der Portugiesen konsumieren mindestens ein Mal pro Monat eine grosse Menge Alkohol (gegenüber durchschnittlich 6 % bei den Männern anderer Herkunft). Auch Portugiesinnen tendieren dazu, mindestens ein Mal pro Monat eine
grosse Menge Alkohol zu konsumieren."
Das gesamte Kapitel 5
´Soziales und kulturelles Leben, Strukturierung der portugiesischen Bevölkerung in der Schweiz´ (ab Seite 83) ist interessant, aufschlussreich und durchweg positiv konnotiert, wie fast alle Bereiche hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz.
Insbesondere die Erkenntnis, daß die Portugiesinnen in der Schweiz ein
deutlich höheres emanzipatorisches Selbstbewusstsein haben, als ihre Geschlechtsgenossinnen im Heimatland.
Ich würde vermuten, daß sich diese Studie in wesentlichen Teilen auf auf Deutschland übertragen ließe.