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Schöner Artikel über den Alentejo

Ich weiß, dass ich nun ein Spielverderber bin. Aber diese Art des "Journalismus" ist bei genauem Hinsehen flach und billig. Das Ziel ist, in kurzer Zeit mit maschineller Hilfe, gekauften Bildern und viel Abschreiben aus der Wikipedia und einigen Reiseführern einen Beitrag zu produzieren, der viele Klicks erhält. Das macht man am Schreibtisch oder auf den Philippinen. Dazu muss man weder das Land noch die Region besuchen.

Es gibt heute Blog-Generatoren, die für solche Beiträge das Grundgerüst liefern. Solche Werkzeuge kann man sinnvoll einsetzen, etwa als Online-Coach, um besser zu schreiben. Oder man macht es ganz billig (wie hier) und verfeinert die generierten Texte nur noch ein wenig, ohne auch nur einen einzigen eigenen gehaltvollen (!) Satz hinzuzufügen.

Ich will nicht behaupten, es sei nicht nett zu lesen. Ich will auch niemand den Spaß verderben. Ich finde es nur befremdlich, wenn alle möglichen Leute über das Reisen schreiben, ohne die Orte selbst zu kennen. Ich möchte, wenn ich mir Tipps zum Reisen hole, eigentlich keine maschinell erzeugten und mit Bildern aus Shutterstock angereicherte Texte lesen. Man muss erkennen, dass der Autor die Gegend kennt und dazu eine eigene Meinung hat. Hier erkenne ich das Gegenteil.

Das kann übrigens heute schon mein Skype dazu sagen (ist in Skype integriert oder wird bald integriert. Ich weiß nicht, ob das mittlerweile public ausgerollt wurde). Man kann dann schön weiter fragen und erhält mehr und bessere Infos, als der Post oben hergibt. Bing zeigt auch schöne Bilder zu den Themen an.
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Ob bing dann so DIE Alternative ist...für Fotos schon, okay). Nee, natürlich sind die selbst erlebten und dann in die Tastatur geschriebenen Berichte viel schöner zu lesen, sieht man ja auch hier im Forum - aber sitz mal im verregneten grauen Deutschland und hab Saudade - da freust du dich über (fast) alles, was das Netz so Nettes zum Thema bietet... :rolleyes:
 
Mir hat es einfach die Erinnerung an die Reise wieder gebracht.
Und ja, ich weiß, ich hänge furchtbar nach mit meinen Berichten. Hatte leider so viel um die Ohren die letzten Monate.
Aber es geht weiter, versprochen. Vor allem steht ja der nächste Urlaub schon vor der Tür...
 
Genau @lotteluna, selbst geschriebene Bericht sind es immer wert. Aber der Bericht ist nur marginal selbst geschrieben und größtenteils generiert. Ich habe beruflich bedingt einige moderne "Schreibhilfen" untersucht und evaluiert. Die schreiben bereits heute besser als die meisten von uns.

Ich möchte Euch auch nicht wirklich den Spaß verderben. Es ist aber hilfreich und wichtig, wenn uns allen bewusst wird, was im Netz da draußen so passiert. Das Standard-Vorgehen heute ist so:
  • Ich suche mir ein Thema und gebe es in eine Schreibhilfe ein. Jasper, Neuroflash etc. heißen die.
  • Die Tools spucken von Überschriften-Vorschlägen über Gliederungen bis zu vollständigen Blog-Posts aus.
  • Das nimmt man und verfeinert es. Ein wenig Umschreiben, etwas selbst recherchieren, ein paar Bilder ergoogeln und bei Adobe Stock, Shutterstock etc. kaufen
  • Vielleicht noch ein gekauftes Filmchen mit dazu packen und fertig ist der Post.
Für das alles hat man höchsten einen halben bis einen Arbeitstag Zeit. Sonst wird es zu teuer und refinanziert sich nicht.

Das aktuelle Problem ist jedoch eher die Internet-Informationsblase. Die Schreibhilfen gehen heute auf Masse. Nur was sie in großen Mengen im Netz vorfinden, wird verarbeitet. Damit drehen sich die Inhalte innerhalb der Blase ständig im Kreis. Über alles, was es schon in Massen gibt, wird geschrieben, was genau diese Inhalte noch dominanter macht.

Das Beispiel mit dem von Bing generierten Text sollte nur aufzeigen, wo der Autor seine Ideen herhat. Vergleich das mal mit seinem Post. Bing hat fast alle seine Vorschläge auch ausgespuckt. Fragt man ChatGPT, Jasper, frase oder wie die alle heißen, bekommt man dieselben Inhalte, nur etwas umformuliert. Die Tools liefern zwar unterschiedliche Ergebnisse, aber die Soße ist immer dieselbe.

Man kann diese Werkzeuge übrigens auch produktiver und kreativer einsetzen. Gute Blogger machen das bereits. Dann sitzt man aber schnell wieder eine Woche an einem gehaltvollen Post über den Alentejo, bringt eigene Erfahrungen mit ein, fügt auch einmal eine kritische Betrachtung hinzu. Nur. Wer zahlt das Heute? Die paar Cent über Werbung reichen nur für flache seichte Massen-Beiträge, die in wenigen Stunden produziert werden.

Das war jetzt etwas OT, mir aber wichtig, darauf hinzuweisen. Ich glaube, man kann beides. Die Qualität eines Beitrages verstehen und sich dennoch darüber freuen, wenn er gefällt. Egal, wie er entstanden ist und egal, ob er nur ein bisschen oberflächliche Träumerei bewirkt. Hauptsache, man hat ein wenig Kurzweile.

So, nun ist aber @Farbenzeit mit ihren eigenen Berichten dran. Versprochen ist versprochen. :)
 
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