[IMGR]http://www.portugalforum.org/images/cockpit_klein.jpg[/IMGR]In einer Pressemittteilung schlägt die Pilotenvereinigung Cockpit Alarm: Eine neue Müdigkeitsstudie belegt, dass ein Großteil der Piloten in portugiesischen Verkehrsflugzeugen unter Übermüdung leidet. Alarmierend ist: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Flugzeugführer sind schon ohne ihren Kollegen im Cockpit informieren zu können sogar schon am luftigen Arbeitsplatz eingeschlafen. Die Pilotenvereinigung sagt: Der Luftverkehr wird dadurch gefährdet. Foto: slasher-fun
Wie schon andere Länder zuvor, reiht sich nun Portugal in die Reihe der Staaten ein, in denen durch Umfragen oder Studien festgestellt wird, dass müde Männer im Cockpit von Passagier-Jets der Normalzustand sind. Nach der jüngsten Studie sind etwa 90 Prozent der portugiesischen Piloten immer wieder extrem übermüdet, insbesondere auf den Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen.
Die im August 2013 in der "Aviation Space and Environmental Medicine" erschienene
Die Ergebnisse sind so deutlich wie erschreckend: So waren 89,3 Prozent der Langstreckenpiloten und 94,1 Prozent der Kurz- und Mittelstreckenpiloten in den zwei Wochen vor der Erhebung übermüdet. Mehr als 65 Prozent gaben an sie hätten sich bereits mehr als einmal oder sogar regelmäßig zu müde gefühlt, um am Steuer eines Flugzeuges zu sitzen. Am erschreckendsten ist aber, dass 9 von 10 Piloten laut eigener Aussage bereits Arbeitsfehler aus Müdigkeit gemacht hätten. Und 53 Prozent sind schon während des Fluges eingenickt, ohne dass der Kollege am Steuer davon infomiert worden wäre. Trotz dieser alarmierenden Zahlen haben erst 18 Prozent der portugiesischen Piloten einen Diensteinsatz wegen Übermüdung abgelehnt. Das deutet darauf hin, dass der Druck durch die Arbeitgeber erheblich ist.
"Übermüdung ist bereits heute ein Fakt in europäischen Cockpits. Die heutigen Regelungen reichen nicht aus, um gefährliche Übermüdung zu verhindern", erlärt Jörg Handwerg, Pressesprecher der Vereinigung Cockpit. "Umso schlimmer ist es, dass die kommenden Regelungen genauso unzureichend sein sollen. Die Airlines verharmlosen aus finanziellen Interessen die heutige Realität und die EU-Kommission unterstützt sie dabei. Die Bürger erwarten, dass das Fliegen sicher ist. Da ist kein Platz für Regelungen, die wissenschaftlich erwiesen gefährliche Übermüdung erlauben. Das EU-Parlament hat es in der Hand den Bürgern zu ihrem Recht zu verhelfen und den nicht wissenschaftlich basierten Vorschlag der EU-Kommission abzulehnen," fordert der Cockpit-Sprecher nachdrücklich.
Dass auch die Fluggäste mit den am 30. September zur Abstimmung vorliegenden Regelungen, die Wachzeiten von 22 Stunden zulassen, nicht einverstanden sind, zeigte die kürzlich in Österreich durchgeführte Umfrage des Markforschungsunternehmens GfK Austria, bei der sich 88 Prozent der Befragten besorgt darüber zeigten, dass Piloten nach den geplanten Regelungen der EU-Kommission bei der Landung schon 22 Stunden wach sein können, 66 Prozent zeigten sich sogar "sehr besorgt".
Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 9000 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.
Wie schon andere Länder zuvor, reiht sich nun Portugal in die Reihe der Staaten ein, in denen durch Umfragen oder Studien festgestellt wird, dass müde Männer im Cockpit von Passagier-Jets der Normalzustand sind. Nach der jüngsten Studie sind etwa 90 Prozent der portugiesischen Piloten immer wieder extrem übermüdet, insbesondere auf den Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen.
Die im August 2013 in der "Aviation Space and Environmental Medicine" erschienene
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, durchgeführt von drei renommierten Wissenschaftlern der Lisbon Medical School, befragte die fast 500 portugiesischen Verkehrspiloten nach ihren Erfahrungen mit Häufigkeit und Dauer von Übermüdung am Arbeitsplatz.Die Ergebnisse sind so deutlich wie erschreckend: So waren 89,3 Prozent der Langstreckenpiloten und 94,1 Prozent der Kurz- und Mittelstreckenpiloten in den zwei Wochen vor der Erhebung übermüdet. Mehr als 65 Prozent gaben an sie hätten sich bereits mehr als einmal oder sogar regelmäßig zu müde gefühlt, um am Steuer eines Flugzeuges zu sitzen. Am erschreckendsten ist aber, dass 9 von 10 Piloten laut eigener Aussage bereits Arbeitsfehler aus Müdigkeit gemacht hätten. Und 53 Prozent sind schon während des Fluges eingenickt, ohne dass der Kollege am Steuer davon infomiert worden wäre. Trotz dieser alarmierenden Zahlen haben erst 18 Prozent der portugiesischen Piloten einen Diensteinsatz wegen Übermüdung abgelehnt. Das deutet darauf hin, dass der Druck durch die Arbeitgeber erheblich ist.
"Übermüdung ist bereits heute ein Fakt in europäischen Cockpits. Die heutigen Regelungen reichen nicht aus, um gefährliche Übermüdung zu verhindern", erlärt Jörg Handwerg, Pressesprecher der Vereinigung Cockpit. "Umso schlimmer ist es, dass die kommenden Regelungen genauso unzureichend sein sollen. Die Airlines verharmlosen aus finanziellen Interessen die heutige Realität und die EU-Kommission unterstützt sie dabei. Die Bürger erwarten, dass das Fliegen sicher ist. Da ist kein Platz für Regelungen, die wissenschaftlich erwiesen gefährliche Übermüdung erlauben. Das EU-Parlament hat es in der Hand den Bürgern zu ihrem Recht zu verhelfen und den nicht wissenschaftlich basierten Vorschlag der EU-Kommission abzulehnen," fordert der Cockpit-Sprecher nachdrücklich.
Dass auch die Fluggäste mit den am 30. September zur Abstimmung vorliegenden Regelungen, die Wachzeiten von 22 Stunden zulassen, nicht einverstanden sind, zeigte die kürzlich in Österreich durchgeführte Umfrage des Markforschungsunternehmens GfK Austria, bei der sich 88 Prozent der Befragten besorgt darüber zeigten, dass Piloten nach den geplanten Regelungen der EU-Kommission bei der Landung schon 22 Stunden wach sein können, 66 Prozent zeigten sich sogar "sehr besorgt".
Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 9000 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.