Ein dramatischer Rettungseinsatz an der rauen Westspitze Madeiras sorgte für Aufsehen: Die Autoridade Marítima Nacional koordinierte die spektakuläre Rettung eines polnischen Paares, das am 3. Januar in der Fajã das Palhas nahe Ponta do Pargo, einem malerischen Ort im Kreis Calheta, von der aufsteigenden Flut eingeschlossen wurde. Die Gegend ist bekannt für ihre schroffen Klippen und versteckten Buchten – ein Paradies für Abenteurer, das jedoch auch tückisch sein kann.
Notruf bei Einbruch der Dunkelheit
Der Alarm ging um 17:40 Uhr beim regionalen Zivilschutz SRPC IP-RAM ein. Schnell wurde klar: Das Paar konnte aufgrund der plötzlichen Flut weder vor noch zurück. Die Rettungskräfte von SANAS Madeira setzten sofort Einsatzboote in Bewegung, während das Subzentrum für maritime Suche und Rettung in Funchal (MRSC Funchal) die Lage koordinierte. Doch die Natur zeigte sich unnachgiebig: Starke Strömungen und schwierige Wetterbedingungen ließen weder eine Bergung über Wasser noch eine Rettung per Hubschrauber zu.
Die Nacht in der Felsgrotte
Die gestrandeten Touristen fanden Schutz in einer Grotte, während Rettungsteams die Situation über Nacht genau beobachteten. Mithilfe des Apple Emergency Relay Centers, das auch ohne Mobilfunknetz Verbindungen ermöglicht, hielten die Einsatzkräfte Kontakt zu den Eingeschlossenen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Klippen der Fajã das Palhas sind bei hohen Wellen besonders gefährlich.
Rettung bei Tagesanbruch
Am Morgen des 4. Januar startete der nächste Rettungsversuch – diesmal mit Erfolg: Ein Hubschrauber der portugiesischen Luftwaffe aus Porto Santo brachte das Paar in Sicherheit. Die Rettungsaktion endete am Flughafen von Madeira, wo die beiden Polen um 9:43 Uhr eintrafen. Dort wartete bereits ein Rettungsteam der Feuerwehr Santa Cruz, das sie zur weiteren medizinischen Untersuchung ins Krankenhaus nach Funchal brachte. Glücklicherweise waren die beiden stabil und unverletzt.
Koordination auf höchstem Niveau
Die gesamte Operation wurde vom Hafenmeister und Polizeikommandanten von Funchal geleitet. Ihre Zusammenarbeit mit der Marinha Portuguesa, SANAS Madeira und dem regionalen Zivilschutz demonstriert eindrucksvoll die hohe Professionalität der portugiesischen Rettungskräfte.
Die Rettung zeigt nicht nur die Gefahren, die sich hinter Madeiras wilder Naturschönheit verbergen, sondern auch die Hingabe der Einsatzkräfte, die selbst unter schwierigsten Bedingungen ihr Bestes geben.
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