Das kühle Blonde kommt in Portugal zusehends außer Mode: Der Bierkonsum im Land ging im Jahr 2014 auf den niedrigsten Wert seit 24 Jahren zurück. Laut des Portugiesischen Verbandes der Bierproduzenten (PRCA), hat jeder Portugiese durchschnittlich 46 Liter Bier getrunken. Der geringste Wert seit dem Jahr 1990. Über den dramatischen Rückgang des - typisch deutschen - Getränks in Portugal berichtet jetzt der PÚBLICO.
Zahlen zeigen, dass nach Jahren des Wachstums bis 2006 der Bierkonsum seitdem fast ununterbrochen gesunken ist. Vor zwölf Jahren ware es noch 61 Litern, aktuell sind es wie erwähnt nur noch 46. Ein weiteres Indiz für einen politischen Zusammenhang: Zwischen 2010 und 2011 (dem Jahr, als die Troika in Portugal einfiel) war der Rückgang mit 10 Prozent besonders groß.
Bei der schwierigen Lage auf dem heimischen Markt, suchen die portugiesischen Bierproduzenten mit ihren fünf großen Brauereien im Land ihr Glück im Export. Immerhin 4,6 Prozent der Bierproduktion des Jahres 2014 wurden im Ausland getrunken. Der Auslandsdurst auf portugiesisches Bier stieg um mehr als die Gesamtproduktion, die sich im Vergleich zu 2013 um magere 0,7 Prozent erhöht hat.
Der eher kühle Sommer wird als entscheidender Faktor für den Rückgang betrachtet. Nur der Tourismus sorgte für leichte Ergebnisverbesserung beim Bierabsatz, und die größte Neuigkeit ist: In Hotels, Restaurants und Cafés wurde erneut mehr Bier umgesetzt, als in Warenhäusern und Supermärkten. Der Marktanteil stieg von 63 auf 64 Prozent. "Zum ersten Mal seit Jahren gab es in Hotels und Gaststätte einen größeren Anstieg des Bierabsatzes, als im Handel", so João Abecasis, Präsident des PRCA. Die Touristen, die Lissabon, Porto und den Algarve besucht haben, haben dieses "bierische" Wachstum in einem deflationären Umfeld also möglich gemacht. Deutsche und Engländer wollten auch in Portugal nicht auf ihr Lieblingsgetränk verzichten.
Für das Jahr 2015 wird die Frage der "steuerlichen Diskriminierung" des Bieres gegenüber dem Wein entscheidend werden. Der Verband wird mit einer Beschwerde in Brüssel versuchen die Regierung zu bewegen, hier für Abhilfe zu sorgen, denn trotz diverser Beratungen habe sich "nichts getan". "Man hat uns nicht zugehört. Und selbst wenn: Es wurde dennoch nichts unternommen", klagt João Abecasis. Dabei war António Pires de Lima, Minister für Wirtschaft, selbst Chef von des Bierherstellers Unicer (Besitzer von Super Bock) und für sieben Jahre auch Präsident der PRCA. Damals hatte der heutige Politiker stets die unterschiedliche steuerliche Behandlung von Bier im Vergleich zu Wein kritisiert.
Der Staatshaushalt 2015 erhöht die Steuer auf Bier um drei Prozent, was Doppelte der erwarteten Inflation ist. Aber Wein hingegen bleibt von der Steuer befreit.
Ob der stark gesunkene Bierkonsum in Portugal nun politische oder finanzielle Gründe hat: Die Touristen aus Nordeuropa trinken nach wie vor gerne portugiesisches Bier.
Zahlen zeigen, dass nach Jahren des Wachstums bis 2006 der Bierkonsum seitdem fast ununterbrochen gesunken ist. Vor zwölf Jahren ware es noch 61 Litern, aktuell sind es wie erwähnt nur noch 46. Ein weiteres Indiz für einen politischen Zusammenhang: Zwischen 2010 und 2011 (dem Jahr, als die Troika in Portugal einfiel) war der Rückgang mit 10 Prozent besonders groß.
Bei der schwierigen Lage auf dem heimischen Markt, suchen die portugiesischen Bierproduzenten mit ihren fünf großen Brauereien im Land ihr Glück im Export. Immerhin 4,6 Prozent der Bierproduktion des Jahres 2014 wurden im Ausland getrunken. Der Auslandsdurst auf portugiesisches Bier stieg um mehr als die Gesamtproduktion, die sich im Vergleich zu 2013 um magere 0,7 Prozent erhöht hat.
Der eher kühle Sommer wird als entscheidender Faktor für den Rückgang betrachtet. Nur der Tourismus sorgte für leichte Ergebnisverbesserung beim Bierabsatz, und die größte Neuigkeit ist: In Hotels, Restaurants und Cafés wurde erneut mehr Bier umgesetzt, als in Warenhäusern und Supermärkten. Der Marktanteil stieg von 63 auf 64 Prozent. "Zum ersten Mal seit Jahren gab es in Hotels und Gaststätte einen größeren Anstieg des Bierabsatzes, als im Handel", so João Abecasis, Präsident des PRCA. Die Touristen, die Lissabon, Porto und den Algarve besucht haben, haben dieses "bierische" Wachstum in einem deflationären Umfeld also möglich gemacht. Deutsche und Engländer wollten auch in Portugal nicht auf ihr Lieblingsgetränk verzichten.
Für das Jahr 2015 wird die Frage der "steuerlichen Diskriminierung" des Bieres gegenüber dem Wein entscheidend werden. Der Verband wird mit einer Beschwerde in Brüssel versuchen die Regierung zu bewegen, hier für Abhilfe zu sorgen, denn trotz diverser Beratungen habe sich "nichts getan". "Man hat uns nicht zugehört. Und selbst wenn: Es wurde dennoch nichts unternommen", klagt João Abecasis. Dabei war António Pires de Lima, Minister für Wirtschaft, selbst Chef von des Bierherstellers Unicer (Besitzer von Super Bock) und für sieben Jahre auch Präsident der PRCA. Damals hatte der heutige Politiker stets die unterschiedliche steuerliche Behandlung von Bier im Vergleich zu Wein kritisiert.
Der Staatshaushalt 2015 erhöht die Steuer auf Bier um drei Prozent, was Doppelte der erwarteten Inflation ist. Aber Wein hingegen bleibt von der Steuer befreit.
Ob der stark gesunkene Bierkonsum in Portugal nun politische oder finanzielle Gründe hat: Die Touristen aus Nordeuropa trinken nach wie vor gerne portugiesisches Bier.
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