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News Portugal: Attentat von Paris erschüttert das Land

kailew

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Auch Portugal ist von dem Attentat in Paris auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo erschüttert. Bei dem Anschlag, der nach jetzigen Erkenntnissen von Tätern mit einem islamistischen Hintergrund ausgeübt wurde, wurden zwölf Menschen von den Tätern ermordet. Mittlerweile sind etliche Tatverdächtige verhaftet worden, nach weiteren wird gefahndet. Die rechtsgerichtete Front National unter Marine le pen fordert ein Referendum über die Todesstrafe und es wurden muslimische Einrichtungen angegriffen.

Schon gestern am späten Nachmittag verurteilte die portugiesische Regierung den Anschlag als "abscheulichen Akt". Ministerpräsident Pedro Passos Coelho verfasste "im Namen der portugiesischen Regierung und in seinem Namen", einen an seinen Kollegen Manuel Valls, in dem er Frankreich die Solidarität Portugals zusicherte.

Portugiesische Zeichner und Karikaturisten erklärten sich solidarisch. Die portugiesischen Zeichner André Carrilho, Antonio Jorge Gonçalves und Rodrigo Matos erklärten, dass die einzige Antwort auf den Angriff auf Charlie Hebdo sein kann, sich nicht einschüchtern zu lassen.

In den Medien Portugals findet das Attentat breitesten Raum. In allen wichtigen Zeitungen sind die Morde von Paris das bestimmende oder einzige Thema auf der Titelseite. Seit gestern berichten auch alle Medien online breit über das Attentat und hatten zum Teil den Schriftzug "Je suis Charlie" für twitter- oder faceboot-Accounts übernommen

Und die Bevölkerung? Was bekommt ihr, liebe Teilnehmer des PortugalForum, an Reaktionen mit? Spricht man in Portugal über den Anschlag, oder ist Paris doch zu weit? Gibt es Mahnwachen, wie etwa in Berlin oder andere Solidaritätsbekundungen?

Kai

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Die Fahnder kommen dichter dran: Charlie Hebdo: Tatverdächtige in Nordfrankreich gesichtet - SPIEGEL ONLINE
 
Zuletzt bearbeitet:
und Asterix und Obelix verbeugen sich im Andenken an die getöteten Zeichner ... Albert Uderzo zollt seinen Kollegen mit seinen legendären Figuren Respekt.

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Diese Zeichnung von Uderzo wurde über twitter verbreitet. Ich bin als alter Asterix-Fan ganz gerührt ...Kai

und das:
 
Ich kenne einige Portugiesen mit französischen Wurzeln und mit Verwandten in Frankreich.

Die Menschen sind verunsichert und haben Angst, einige der Menschen haben neben den französischen auch arabische Wurzeln und die fürchten sich vor Repressalien weil sie eben arabisch Aussehen obwohl die, von denen ich weiß, mit dem Islam gar nichts zu tun haben.

Ich würde mich freuen, wenn die Muslims die sich von den Terroristen distanzieren gegen diese Auswüchse demonstrieren würden, so wie viele Deutsche gegen die aufkeimende braune Ideologie.

Anita
 
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Natürlich steht so eine Sache wie die in Paris in jeder Zeitung eines jeden Landes auf der der ersten und zweiten Seite. Wie die Leute drauf reagieren? Sie lesens kurz durch, schütteln den Kopf und blättern weiter. In Paris sind 12 Leute abgeknallt worden. Na und?
Die verbuddelte Leiche einer Britin füllt aber den ganzen Innenteil der heutigen Ausgabe des Correiho da manha


Und die heutige Ausgabe des englischsprachigen Algarve Resident bringts gar auf der Titelseite (ohne auf paris einzugehen)


Da sieht man mal wieder, wie zackig auf Draht unser Forum ist. Das, was heute aktuell in der Zeitung steht, gabs gestern schon in unserem Forum zu lesen:)

LG
M
 
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Ein ganz interessanter Kommentar zum Thema findet sich heute in der taz: Kommentar „Je suis Charlie Hebdo“: Jede Menge falsche Freunde - taz.de

Zitat daraus:
Denis Yücel schrieb:
Darum, Spackos (AfD, PEGIDA, NPD; Hinzufügung von mir) hört zu: Wagt es nicht, die Toten von Paris zu instrumentalisieren. Denn für euch hätten die Satiriker von Charlie Hebdo zur „Lügenpresse“ gehört. Ihr könntet ahnen, was die für euresgleichen übriggehabt hätten. Was sie für euresgleichen in Frankreich übrighatten. Was die Titanic, der Postillon oder die „heute-show“ für euch übrighaben: nüscht. Absolut nüscht. Außer Kritik, Spott und Verachtung.
Absolut richtig ...
Kai
 
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Ja, ja, jetzt sind plötzlich alle Charlie. Der Witzbold Bruno Nogueira, dem ich ansonsten nicht viel abgewinnen kann, hat da einen berechtigten Einwand: "Há meia dúzia que são, mas não se façam passar por eles. Jornais, televisões, tudo a dizer-se Charlie. Pergunto a essas direcções quantas semanas durava o 'Charlie Hebdo' em Portugal antes de ser cancelado por causa de chatices com a Igreja, com Angola, com o governo, etc. Estamos muito longe de ser Charlie. Não respeitamos a democracia em que vivemos e queixamo-nos que outros mais selvagens não a respeitam."

 
Selbstverständlich ist Meinungsfreiheit kein Freibrief für Respektlosigkeit, aber es ist auch kein Freibrief zu Mord.
Man kann diese Karikaturen schecklich finden, sich davon distanzieren, Zeitungen die Satire dieser Art drucken nicht mehr kaufen, Leserbriefe schreiben u.s.w..
Es gibt viele gläubige Christen die bei einer Verbrennung der Bibel oder Jesus Witzen auch nicht jubeln, aber deswegen rennen Sie nicht in die Redaktionen und schießen.

So, dagegen sein, es respektlos und absolut widerlich finden.
Vor den Redaktionen demonstrieren, die Leute auffordern die Zeitung nicht mehr zu kaufen etc..
Alles gut und richtig, aber Mord, nein für gemeine Morde gibt es keine Rechtfertigung.

Anita
 
Auweiah, Bin auch geschockt: Habe nicht mehr daran geglaubt (Nach dem Tode Peter Scholl-Latour) von einem Journalisten eine solche Umfassende und realistische Einschaetzung und Kommentierung Lesen zu duerfen.
Rui Filipe Gutschmidt sei Dank dafuer.
Solltest soetwas nicht nur verlinken, sondern dir jeden Tag einmal durchlesen > Kai
Gruss HJV
 
Danke fuer den link, Kai!

Ja, das schockierende und traurige Attentat in Paris sollte uns alle betroffen und nachdenklich machen.

Die Reaktion "Je suis Charlie" ist fuer mich zweideutig. Viele druecken damit ihre Forderung nach (Meinungs-) Freiheit und ein friedliches Zusammenleben aus. Aber irgendwo hat Meinungsfreiheit da ihre Grenzen, wo der Respekt aufhoert. Zumindest sollte es so sein.

Um auf den Artikel Gutschmidts naeher einzugehen: lt. "Dt. Wirtschafts Nachrichten" von Ende Nov. 2014 wurden 41 Extremisten, aber auch 1147 Zivilisten getoetet.

Wer trauert um diese Opfer?

In der "Zeit" wird von Erdogans Kritik an der Teilnahme Netanjahus am Trauermarsch in Paris berichtet. Türkei: Erdogan kritisiert Netanjahu für Teilnahme an Gedenkmarsch in Paris | ZEIT ONLINE

Auch darf man nicht vergessen, dass viele Opfer islamistischen Terrors Muslims sind.

Die Welt ist alles andere als schwarz und weiss. Aber immer mehr scheinen sich einer einzigen Meinung anzuschliessen. Die Fronten verhaerten sich immer mehr. Viele sehen aus gegebenem Anlass von aussen ihre Freiheit und den Frieden in Gefahr. Ich seh eher die Gefahr, dass durch einseitige Schlussfolgerungen von innen Freiheit und Frieden und vor allem Werte, die in Europa noch gelten und anders als anderen Orts auf der Welt noch gelebt werden koennen, auf´s Spiel gesetzt werden.

Gruss, Manuela
 
Nein !
Kann zwar ansonsten nicht viel mit der Wagenknecht anfangen, aber in diesem Fall hat sie vollkommen Recht.
Gruss HJV
 
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