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Plantagen müssen sein...

Maximus

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
...ohne sie geht es nicht. Ich pack das Thema jetzt mal nicht in den aktuellen Waldbrandthread, sondern mach einen neuen Thread auf. Eigentlich gehört es aber zu diesem Pedrogao Thread. Aber bevor meine Bemühungen OT werden, wie gesagt/geschrieben: Ich mach ein neues Fass auf :hurra.gif:
Ich mein, was soll das alles? Alle sagen, Eukalyptus gehört nicht in den Süden von Europa. Wegen der Waldbrandgefahr und der Austrocknung des Grundwasserspiegels.Blablabla
Irgendwo muß aber Euka im großen Maßstab angepflanzt werden, sonst steht die Menschheit ohne Papier da und das kann ja wohl nicht sein.
Also muß man das Zeug da anpflanzen, wo es am schnellsten und am besten wächst. Und in Portugal wächst es sehr gut.
Das ist nämlich das Hauptproblem auf diesem Planeten, jeder von diesen 7 Milliarden Affen will alles und das zur jeder Zeit.
Es gibt Gegende auf der Welt, da wird zB nur Baumwolle angepflanzt. Mit katastrophalen Folgen für die Umwelt. Salzwüstenbildung und warum? Weil jeder sich 3 x täglich neue Tshirts, Socken und Unterhosen kauft. Und warum, weil BBaumwollklamotten so billig sind. Einmal anziehen und dann wegscheißen
... ist billiger, als in die Waschmaschine zu schmeißen. Allein in deutschen Kleiderschränken hängen über eine Milliarde Baumwollkleidungsstücke, die nie getragen wurden. Aber typisch, erstmal gedankenlos konsumieren und sich dann aufregen, daß es vor der eigenen Haustür brennt oder kein Vogel mehr singt.

Es gibt ja auch schöne Plantagen. Hier eine aus dem mittleren Norden von Portugal. Ich bin dadran vorbeigefahren und hab extra angehalten, weil ich die Plantage so schön
fand.

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Was aus dem Baumsaft wohl hergestellt wird?
Jedenfalls halte ich diese 64 Todesopfer von Pedrogao angesichts des Nutzens von Eukalyptus noch für tolerierbar.

LG
M
 
Ist doch auch ok - im Rahmen, unter kontrollierten Konditionen und unter Einhaltung preventiver Maßnahmen. Wer dazu keine Quali hat, sich nicht an die Regeln hält, aus monetären oder sonstigen Gründen nicht halten, also seinen Verpflichtungen nicht in angemessener Weise nachkommen kann, muss halt umsatteln, verkaufen, an Privat oder Staat - wie in jedem anderen Gewerbe auch. Der VK von Papier sollte schon einen Betrag enthalten, der die Aufwendungen für rekonstruktive Maßnahmen im Umweltbereich berücksichtigt, das Verbraucherbewussein schärft.
Gruss,
Guna
...

Es gibt ja auch schöne Plantagen. Hier eine aus dem mittleren Norden von Portugal. Ich bin dadran vorbeigefahren und hab extra angehalten, weil ich die Plantage so schön
fand.





Was aus dem Baumsaft wohl hergestellt wird?
Jedenfalls halte ich diese 64 Todesopfer von Pedrogao angesichts des Nutzens von Eukalyptus noch für tolerierbar.

LG
M
Und das sind Pinien, kann man unter anderem daran erkennen, dass da abgesehen von denen noch etwas lebt. Wäre es Euka, wäre der Boden kahl, keine Pflanzen, Pilze, kein Insekt, keine Echsen, Schlangen sonstwas, keine einzige Vogelstimme - einfach Leere.
Hier was zum
Ja, und zu dem letzten Absatz fällt mir nichts ein, versteh ich nicht..
Lieben Gruß,
Guna
 
Und das sind Pinien, kann man unter anderem daran erkennen, dass da abgesehen von denen noch etwas lebt.
Und darunter lebt was? Farne? Einer der grössten Brandauslöser, gemeinsam mit den Piniennadeln, sobald die vertrocknen. In einem Pinienwald wächst so gut wie auch nichts mehr, weil die Nadeln den Boden irgendwann total verarmen.
Fragt man hundertjährige, werden die einem sagen, dass es in Portugal immer schon gebrannt hat. Aber, früher waren die ganzen Grundstücke besser gepflegt (da blieben beispielsweise keine Nadeln am Boden liegen, das wurde von der Bevölkerung alles verwertet).
 
Jedenfalls halte ich diese 64 Todesopfer von Pedrogao angesichts des Nutzens von Eukalyptus noch für tolerierbar.
naja, wie gut, dass das wenigstens "offiziell" moralisch anders gesehen wird. Eine Aufrechnung von Menschenleben gegen irgendwas – gegen Güter, Werte oder andere Menschenleben – verträgt sich grundsätzlich nicht mit den abendländischen Werten, dem europäischen Recht, der freiheitlich demokratischen Grundordnung usw. Der Schutz von Leben ist immer oberstes Gebot, auch wenn das in Ausnahmesituationen zu Zwickmühlen führen kann.

Der Eukalyptus-Anbau ist aber keine Ausnahmesituation.

Nun ist es aber so, dass weltweit und auch in Europa alles was ich oben aufgezählt habe auf Deutsch gesagt "einen Scheiß" wert ist. Es zählt letztlich nur der Profit. Das ist keine moralische Frage, es ist nicht "böse", sondern ein Kapitalgesetz, dass das Kapital immer nach den besten Verwertungsmöglichkeiten sucht. Es kann durch moralische Vorstellungen und Gesetze darin gebremst werden, was vielfach auch passiert, denn sonst hätten wir den Manchester-Kapitalismus. Den haben wir durchaus, aber eben nicht mehr in Europa, sondern teils in Asien, teils in Afrika und teils auch in Südamerika.

So gesehen, ist es eben die Frage, was die Gesellschaften auf Dauer wollen: Eine gesellschaftliche Ordnung mit Moralvorstellungen, die den Wert eines Menschenlebens über alles setzen plus einer Ökonomie, der das piepegal ist? Oder will man das in Einklang bringen und auch die Ökonomie den Moralvorstellungen weltweit absolut unterordnen? Dann würden die Eukalyptus-Plantagen in dieser Form verschwinden, die Häuser würden weiter weg gebaut werden, es würden Sicherungssysteme angelegt usw.

Bis dahin muss man eben diverse Maßnahmen ergreifen, wie @gUNA schon schrieb und etwa auch ich hier. Es ist die Frage, und das ist eine wichtige Frage, ob man Bedingungen schaffen kann, die nicht nur das Risiko minimieren - obwohl es letztlich darauf hinausläuft - sondern eben den Menschen zum Maßstab machen? Das gilt auch beim Eukalyptus, und auch da könnte es sein, dass die Leute sich die jetzigen Bedingungen nicht mehr lange gefallen lassen. Die Frage ist halt immer, worin das mündet?

Kai
Fragt man hundertjährige, werden die einem sagen, dass es in Portugal immer schon gebrannt hat. Aber, früher waren die ganzen Grundstücke besser gepflegt (da blieben beispielsweise keine Nadeln am Boden liegen, das wurde von der Bevölkerung alles verwertet).
Ich denke, was man nicht vergessen darf: die Landschaft war einfach auch nicht so zersiedelt. Der Schaden durch Naturkatastrophen ist heute auch deshalb so groß, weil wir der Natur immer dichter auf die Pelle gerückt sind. Man baut am Meer und an Flüssen, im Wald, an Berghängen und das immer mehr. Das sind eben riskante Orte, wo immer mehr Menschen leben.

Kai
 
Hallo,

Das verstehe ich auch nicht:
"Jedenfalls halte ich diese 64 Todesopfer von Pedrogao angesichts des Nutzens von Eukalyptus noch für tolerierbar."
Aber darüber reden wir ja nicht. ;-)

Zum Thema:
Du machst mit einer Behauptung auf, die man nicht un-hinterfragt lassen sollte, denn es gibt durchaus Alternativen zum Papier aus Holz:



Klar, alles hat Vor- und Nachteile.
Aber "Plantagen müssen sein..." ich würde man sagen: Nein!

LG
Henning
 
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