Hallo Freunde,
die folgende Geschichte schildert meine Beziehung bzw. meine Liebe
und meine Saudade zu diesem Land, ich habe das hier wirklich erlebt es ist
wie ma bei uns sagd, " wia aus`m richdign Lem ".
Ich werde immer ein paar Seiten einstellen.
VORWORT
Diese kleine Erzählung beschreibt die Zeit von ca. Mai 1973- Feb. 1976
Ich war 19 Jahre alt , hatte lange blonde Haare , keinen Bock auf Bundeswehr, meine Freundin war mit einem anderen abgehauen und zu Hause musste ich mir ein Zimmer mit meinem Bruder teilen.
Meine Schwestern nervten mich, eigentlich nervte mich alles.
Ich hatte glaube ich eine sogenannte Midlive Crise!
Da kam mir der Zettel mit der internen Stellenausschreibung gerade recht, eigentlich war das ganze eine Trotzreaktion.
Sollte hier der eine oder andere etwas schlechter wegkommen, er oder auch Sie möge mir verzeihen, aber es ist alles schon sehr lange her und ich glaube das ist schon verjährt!
VORBEREITUNG
Im Juni 1973 hatte es sich so ergeben, dass unsere Firma in einer internen Stellenausschreibung Fachleute für ein neues Werk im portugiesischem Coimbra , für den Aufbau eines Camerawerks suchte.
Es wurden erfahrene Meister und Ingineure für max. 3 Jahre gesucht.
Ich hatte gerademal vor einem Jahr meine Facharbeiterprüfung als Mechaniker gemacht! Und war erst 19.
Ich hab mich trotzdem beworben!
Der Bewerbungsbogen war einfach auszufüllen:
Berufserfahrung - fast keine
Sprachkenntnisse – Schulenglisch von der 6. bis zur 8. Klasse
Schulausbildung - Volksschule
Auslandserfahrung – 1Woche Urlaub in Milano Maritima
Führungsqualitäten - keine
war` ne Sache von 10 Minuten und ab in die Hauspost zur Personalabteilung.
Prompt kam nach einer Woche die Ablehnung und die Sache war für mich gegessen.
Nach dem Urlaub so Mitte August kam ein Anruf eines gewissen Dr. Heinen, kannte den Typ natürlich nicht, er fragte mich , ob ich noch Interesse hatte, zwecks der Portugalsache und ich solle es mir doch übers Wochenende überlegen, oh Gott dachte ich , die haben da keine gefunden die da hin wollen,
wo liegt Portugal eigentlich?
Sind das Kommunisten?
Gibt’s da Bier und Zigaretten?
Mädels?
Usw.
Von Portugal kannte ich nur Eusebio.
Am selben Abend zu Hause den Atlas raus wo liegt Portugal eigentlich,
dann wo ist Coimbra, du liebe Zeit das ist ja das Ende der Welt!
Anderseits , eigentlich weit weg von der Bundeswehr.
( wusste ja noch nichts von Beija)
Am nächsten Montag sagte ich Ihm, daß ich noch Interesse hätte !!!
Nach einem Gespräch mit dem guten Dr. Heinen der sich als Werksleiter
in Sachen Portugal herausstellte, sagte er:“ ich gebe Ihnen Bescheid!“
Ich hatte eigentlich kein so gutes Gefühl daß der alte Mann, er war bestimmt damals schon an die 40, mich dafür gebrauchen könne.
Einen 19 jährigen ,langhaarigen besseren Lehrling!
( der noch zur Bundeswehr muss , aber das wissen die ja nicht)
Ein paar Tage später, so ende August –Anruf Dr.Heinen:
Sie sind dabei! Anfang November geht’s los - Mir wurde schlecht
Nun prasselte so einiges auf mich herein.
Jeden Tag portugiesisch Kurs ( im nachhinein stellte sich heraus , dass es brasilianisch war- haben wir aber erst in Portugal gemerkt )
Nun musste ein Auto her, mein jetziges ein Fiat 850 hätte es nicht mal bis Augsburg geschafft.
Also 5000 DM zinsloses Darlehen bei der Firma geholt,
und einen 1 ½ Jahre alten 128 Fiat- (orangefarbig mit schwarzen Kunstledersitzen, die sich kompl. umlegen ließen) für 4.200 DM gekauft.
Ich liebe Ihn noch heute , er hat einfach alles miterlebt, wenn ich wüsste, dass er irgendwo noch da draußen ist, ich würde ihn sofort holen!
Mittlerweile war unsere Truppe auf ca. 20 Mann angewachsen, aber ich war immer noch der jüngste (das sollte auch so bleiben).
Und die anderen waren alles mind. Meister, Techniker usw. war mir aber wurst.
So ab Mitte September ging’s dann ab in unsere Zweigwerke nach Rothenburg an der Laaber und nach Schwenningen um die Montagen zu lernen, die dann in Portugal laufen sollten.
Mitte Oktober waren wir wieder zurück in München um Werkzeuge und alles mögliche für Portugal zu beschaffen.
Oh Schreck, dann kam er , der Musterungsbescheid, hab ihn einfach zu den Akten gelegt.
Ende Oktober an einem Freitag hatten wir im Hotel Atlantik in Ottobrunn den Abschiedsabend aller Furchtlosen , mit all den leckeren Meeresfrüchten die uns auch in Portugal erwarten- es war die Hölle
ich kannte doch nur Leberkäs, Fleischplanzl –Weißbier oder auch ne
Goaß`n Maß.
Stell Sie Euch mal kurz vor:
DIE FURCHTLOSEN
Dr. H.
Der Werksleiter- so um die 40
ein sehr netter Mann , war aber ein bisschen überfordert
War meistens irgendwo nur nicht da.
Dr. O
Personal-und Verwaltungschef- so um die 45
wollte eigentlich immer Dr. Heinen sein, hat er aber nie geschafft, ist dann irgendwo in Leverkusen versauert.
Dr. P so um die 45
Leiter der Rechnungsabteilung
ich glaube er stammte ursprünglich aus Goa- konnte portugiesisch war so ein richtiger Buchhalter mit Ärmelschoner und arbeitete meist im stehen. Samstag Sonntag eigentlich immer.
S. L. so um die 40
Fertigungsleiter
So ein abgerissener, rannte immer rum wie Rumpelstilzchen
war eigentlich dem H.Sepp sein Chef aber es glaubte Ihm keiner
H. Sepp
Leiter der Abteilungen – Kunstoffspritzerei – Stanzerei- Werkzeugbau - Automatendreherei- Optik und Ausbildung
Gutaussehender mitte 40iger , dachte die Arbeit wär so ein nebensächliches Übel er sei für höheres geschaffen- und ging seinem Chef dem Lippe tunlichst aus dem Weg oder auch umgekehrt.
Totaler FC.Bayern Fan, fuhr an jedem Bundesliga-Spieltag mit seinem Weltempfänger Richtung Serra um die Ergebnisse live zu hören.
War am Montag unerträglich wenn Bayern verloren hat.
Da es die FC.Bayern Glanzeit 1973-1975 war, blieben wir doch einigermaßen verschont.
B. Hans - so um die 50
Leiter Kunststoffspritzerei
Netter Kollege hab viel mit Ihm gelacht – hat seine Frau in Deutschland gelassen und hat sich unsere Übersetzerin Elisa geschnappt.
Ich glaube er hat sich dann irgendwo in Nordportugal Land gekauft.
War dann noch kurz in Deutschland ,ist aber dann Mitte der 80iger nach Portugal abgedampft.
P. Rudi – so um die 35
Leiter Automatendreherei
Mamma –Söhnchen aus Siebenbürgen bekam immer einen roten Kopf wenn er mit einem Mädchen sprechen musste.
Habe mit Ihm viel Zeit verbracht da wir ja auch zusammen wohnten,die dachten immer wir seien schwul.
Hat seine Frau auch in der Firma kennengelernt und ist dann mit Ihr nach München zurück. Mittlerweile geschieden
M. Helmut- so um die 33
Leiter Stanzerei
Von Drüben geflohen, hatte es faustdick hinter den Ohren
Den Genüssen nicht abgeneigt, hat auch eine Portugiesin
geschnappt und gleich angebaut, Geburt der ersten Tochter und Heirat waren am gleichen Tag. Ist leider 1984 viel zu früh verstorben.
Frau und die Töchter und Enkel sind wohlauf.
K. -Hacky – so um die 30
Werkzeugmacher
Das einzige was Hacky wirklich interesierte war Bagasso, Macieira,Brandy, Tinto und jede Menge Cerveja.
Lieber netter Kerl aber eine einzige Katastrophe.
Musste öfters in Lissabon ausgelöst werden und war nicht selten Tagelang verschwunden.
Sorry, habe das Zocken vergessen!
Was wohl aus Ihm geworden ist?
Sch-R – so um die 45
Leiter Qualitätssicherung
Sehr netter ruhiger Mann so wie man sich einen Chef wünscht
( nur wars leider nicht meiner)
H. Volker- so um die 30
Qualitätssichereung
Super Typ war bei Sch. R. und hatte ein super Leben
Hatte bestimmt eine tolle Zeit , da auch die Frau mit Tochter
dabei war, hat ihm an nichts gefehlt.
Typisch deutsch am Sonntag gabs oft Schweinsbraten mit Semmelknödel.( hab mich natürlich auch einpaarmal eingeladen.
Hatte einen Opel Ascona und wunderte sich immer , warum der in Portugal Opel 1800 heißt, ich hab es Ihm nicht verraten.
D. Benno – so um die 38
Arbeitsvorbereitung
Rannte immer mit der Stoppuhr durch die Hallen, und war alles andere als beliebt.
Bin mit Ihm mal 1 Woche nach Andalusien Sevilla, Granada, Cordoba usw. war ganz toll.
Hat auch eine Portugiesin mitgebracht und diese sogar geheiratet und
wurde dann mitte der 90iger Jahre wieder geschieden.
P.Werner- so um die 40
Leiter Werkzeugbau
Fachlich ein Ass – aber das wars schon, bin nie mit Ihm warm geworden,
aber das ist halt mal so.
Ihm wurden einige Affairen mit Mädels aus der Firma nachgesagt, was ja eigentlich die Rückfahrkarte bedeutete aber es passierte nichts.
Das war mein Startsignal!!!
Danke lieber Herr P.!!
H. Rupert -so um die 25
Werzeugbau
Hat schon unter P. in Rothenburg gearbeitet , ein Knecht!
Wurde von den Portugiesen „ Urso „ genannt ,( Bär )
190cm und ca. 120 KG, passt doch, oder?
Hat auch eine Portugiesin mitgebracht und sind noch zusammen.
G. Erhardt- so um die 40
Arbeitsvorbereitung und noch irgendetwas was ich aber nie rausgekriegt habe
Super Typ und ich glaube, er wusste selbst nicht war er zu tun hatte.
Manni P. –so um die 35
Optik
War schon in Beija bei der Bundeswehr stationiert
Wir haben da gar keine Optiken gebaut, und ich glaube er war mehr als
Schlichter im Werk unterwegs.
Hat uns super Trinkgläser aus Sagresflaschen gemacht , hat auch was mit Glas zu tun.
Hat wirklich versucht Arbeit zu finden , war aber nix!
L.Günter – so um die 35
Leiter Montage
Typischer Ausbeuter es ging teilweise zu wie auf einer Gallere
Die Mädchen wurden richtig angetrieben. Und das bei einem Monatslohn von 150 DM.
Mit Ihm musste ich es fast ein Jahr aushalten. Mir war der Typ zutiefst zuwieder.
Dr.T.- so um die 45
Leitung Montagen
Also mein Chef und der von L.
Kam leider erst nach ca. 9 Monaten hat aber dann L. eingebremst.
Ich kam super mit Ihm zurecht. Aber L. hat Ihn nie so
richtig akteptiert , was Ihm aber nichts geholfen hat.
Dr.T.war ein feiner Mensch, ist leider auch schon früh verstorben.
Sch.Otto- so um die 28
Einkaufsleiter
So ein Zufall der Typ heißt genauso wie mein Vater
Otto ist der Aufsteigertyp aus Hamburg ,aber ich bin bestens mit Ihm zurechtgekommen , Mit seiner Frau „Kerstin“ konnte ich es bestens!Beim Kniffeln eine Flasche Dimple war überhaupt kein Problem.
Da war selbst Otto machtlos , ich war Ihr Liebling weil ich auch aus der Reihe fiel.
Wir sind immer noch Freunde, leider ist Kerstin letztes Jahr mit erst 59 Jahren von uns gegangen, es erwischt immer die verkehrten.
St. Heinz – so um die 35
Leiter Logistik
Äusserst angenehmer Zeitgenosse, da gibt’s nicht s zu schreiben
F.Ernesto- so um die 35
Elektriker
War mehr oder weniger der Hausmeister , konnte schon
einigermaßen portugiesisch, da er schon mal hier arbeitete und hatte bereits eine Portugiesin Namens
„ Adelia“mitgebracht.
So das war ein kurzer Überblick der damaligen Portugalmannschaft
Vielleicht habe ich den einen oder anderen vergessen.
Ach ja, der Lothar
K. Lothar- so um die 38
Leiter der Galvanik
Kam so Mitte 1975 mit dem 1. VW Golf Cabio , ein Traum.
Typischer Lebemann mit blauen Blazer , goldene Knöpfe ein reiner Aufreißer.
Kam jede Woche 1x in die Firma – fragte, ob die Maschinen für die Galvanik schon da seien, es kam ein
“ nein“ und Lothar war schon wieder weg.
Das ging so bis Mitte 1976 , dann ging er zu BMW
Eine Galvanik wurde nie gebraucht und auch nie gebaut.
Kaum zu glauben aber es war so. Lothar ist heute noch ein guter Freund leider sehen wir uns nur noch sehr selten.
in kürze geht es weiter, wie kann ich hier Bilder einstellen????
Gruß
Herbi
die folgende Geschichte schildert meine Beziehung bzw. meine Liebe
und meine Saudade zu diesem Land, ich habe das hier wirklich erlebt es ist
wie ma bei uns sagd, " wia aus`m richdign Lem ".
Ich werde immer ein paar Seiten einstellen.
VORWORT
Diese kleine Erzählung beschreibt die Zeit von ca. Mai 1973- Feb. 1976
Ich war 19 Jahre alt , hatte lange blonde Haare , keinen Bock auf Bundeswehr, meine Freundin war mit einem anderen abgehauen und zu Hause musste ich mir ein Zimmer mit meinem Bruder teilen.
Meine Schwestern nervten mich, eigentlich nervte mich alles.
Ich hatte glaube ich eine sogenannte Midlive Crise!
Da kam mir der Zettel mit der internen Stellenausschreibung gerade recht, eigentlich war das ganze eine Trotzreaktion.
Sollte hier der eine oder andere etwas schlechter wegkommen, er oder auch Sie möge mir verzeihen, aber es ist alles schon sehr lange her und ich glaube das ist schon verjährt!
VORBEREITUNG
Im Juni 1973 hatte es sich so ergeben, dass unsere Firma in einer internen Stellenausschreibung Fachleute für ein neues Werk im portugiesischem Coimbra , für den Aufbau eines Camerawerks suchte.
Es wurden erfahrene Meister und Ingineure für max. 3 Jahre gesucht.
Ich hatte gerademal vor einem Jahr meine Facharbeiterprüfung als Mechaniker gemacht! Und war erst 19.
Ich hab mich trotzdem beworben!
Der Bewerbungsbogen war einfach auszufüllen:
Berufserfahrung - fast keine
Sprachkenntnisse – Schulenglisch von der 6. bis zur 8. Klasse
Schulausbildung - Volksschule
Auslandserfahrung – 1Woche Urlaub in Milano Maritima
Führungsqualitäten - keine
war` ne Sache von 10 Minuten und ab in die Hauspost zur Personalabteilung.
Prompt kam nach einer Woche die Ablehnung und die Sache war für mich gegessen.
Nach dem Urlaub so Mitte August kam ein Anruf eines gewissen Dr. Heinen, kannte den Typ natürlich nicht, er fragte mich , ob ich noch Interesse hatte, zwecks der Portugalsache und ich solle es mir doch übers Wochenende überlegen, oh Gott dachte ich , die haben da keine gefunden die da hin wollen,
wo liegt Portugal eigentlich?
Sind das Kommunisten?
Gibt’s da Bier und Zigaretten?
Mädels?
Usw.
Von Portugal kannte ich nur Eusebio.
Am selben Abend zu Hause den Atlas raus wo liegt Portugal eigentlich,
dann wo ist Coimbra, du liebe Zeit das ist ja das Ende der Welt!
Anderseits , eigentlich weit weg von der Bundeswehr.
( wusste ja noch nichts von Beija)
Am nächsten Montag sagte ich Ihm, daß ich noch Interesse hätte !!!
Nach einem Gespräch mit dem guten Dr. Heinen der sich als Werksleiter
in Sachen Portugal herausstellte, sagte er:“ ich gebe Ihnen Bescheid!“
Ich hatte eigentlich kein so gutes Gefühl daß der alte Mann, er war bestimmt damals schon an die 40, mich dafür gebrauchen könne.
Einen 19 jährigen ,langhaarigen besseren Lehrling!
( der noch zur Bundeswehr muss , aber das wissen die ja nicht)
Ein paar Tage später, so ende August –Anruf Dr.Heinen:
Sie sind dabei! Anfang November geht’s los - Mir wurde schlecht
Nun prasselte so einiges auf mich herein.
Jeden Tag portugiesisch Kurs ( im nachhinein stellte sich heraus , dass es brasilianisch war- haben wir aber erst in Portugal gemerkt )
Nun musste ein Auto her, mein jetziges ein Fiat 850 hätte es nicht mal bis Augsburg geschafft.
Also 5000 DM zinsloses Darlehen bei der Firma geholt,
und einen 1 ½ Jahre alten 128 Fiat- (orangefarbig mit schwarzen Kunstledersitzen, die sich kompl. umlegen ließen) für 4.200 DM gekauft.
Ich liebe Ihn noch heute , er hat einfach alles miterlebt, wenn ich wüsste, dass er irgendwo noch da draußen ist, ich würde ihn sofort holen!
Mittlerweile war unsere Truppe auf ca. 20 Mann angewachsen, aber ich war immer noch der jüngste (das sollte auch so bleiben).
Und die anderen waren alles mind. Meister, Techniker usw. war mir aber wurst.
So ab Mitte September ging’s dann ab in unsere Zweigwerke nach Rothenburg an der Laaber und nach Schwenningen um die Montagen zu lernen, die dann in Portugal laufen sollten.
Mitte Oktober waren wir wieder zurück in München um Werkzeuge und alles mögliche für Portugal zu beschaffen.
Oh Schreck, dann kam er , der Musterungsbescheid, hab ihn einfach zu den Akten gelegt.
Ende Oktober an einem Freitag hatten wir im Hotel Atlantik in Ottobrunn den Abschiedsabend aller Furchtlosen , mit all den leckeren Meeresfrüchten die uns auch in Portugal erwarten- es war die Hölle
ich kannte doch nur Leberkäs, Fleischplanzl –Weißbier oder auch ne
Goaß`n Maß.
Stell Sie Euch mal kurz vor:
DIE FURCHTLOSEN
Dr. H.
Der Werksleiter- so um die 40
ein sehr netter Mann , war aber ein bisschen überfordert
War meistens irgendwo nur nicht da.
Dr. O
Personal-und Verwaltungschef- so um die 45
wollte eigentlich immer Dr. Heinen sein, hat er aber nie geschafft, ist dann irgendwo in Leverkusen versauert.
Dr. P so um die 45
Leiter der Rechnungsabteilung
ich glaube er stammte ursprünglich aus Goa- konnte portugiesisch war so ein richtiger Buchhalter mit Ärmelschoner und arbeitete meist im stehen. Samstag Sonntag eigentlich immer.
S. L. so um die 40
Fertigungsleiter
So ein abgerissener, rannte immer rum wie Rumpelstilzchen
war eigentlich dem H.Sepp sein Chef aber es glaubte Ihm keiner
H. Sepp
Leiter der Abteilungen – Kunstoffspritzerei – Stanzerei- Werkzeugbau - Automatendreherei- Optik und Ausbildung
Gutaussehender mitte 40iger , dachte die Arbeit wär so ein nebensächliches Übel er sei für höheres geschaffen- und ging seinem Chef dem Lippe tunlichst aus dem Weg oder auch umgekehrt.
Totaler FC.Bayern Fan, fuhr an jedem Bundesliga-Spieltag mit seinem Weltempfänger Richtung Serra um die Ergebnisse live zu hören.
War am Montag unerträglich wenn Bayern verloren hat.
Da es die FC.Bayern Glanzeit 1973-1975 war, blieben wir doch einigermaßen verschont.
B. Hans - so um die 50
Leiter Kunststoffspritzerei
Netter Kollege hab viel mit Ihm gelacht – hat seine Frau in Deutschland gelassen und hat sich unsere Übersetzerin Elisa geschnappt.
Ich glaube er hat sich dann irgendwo in Nordportugal Land gekauft.
War dann noch kurz in Deutschland ,ist aber dann Mitte der 80iger nach Portugal abgedampft.
P. Rudi – so um die 35
Leiter Automatendreherei
Mamma –Söhnchen aus Siebenbürgen bekam immer einen roten Kopf wenn er mit einem Mädchen sprechen musste.
Habe mit Ihm viel Zeit verbracht da wir ja auch zusammen wohnten,die dachten immer wir seien schwul.
Hat seine Frau auch in der Firma kennengelernt und ist dann mit Ihr nach München zurück. Mittlerweile geschieden
M. Helmut- so um die 33
Leiter Stanzerei
Von Drüben geflohen, hatte es faustdick hinter den Ohren
Den Genüssen nicht abgeneigt, hat auch eine Portugiesin
geschnappt und gleich angebaut, Geburt der ersten Tochter und Heirat waren am gleichen Tag. Ist leider 1984 viel zu früh verstorben.
Frau und die Töchter und Enkel sind wohlauf.
K. -Hacky – so um die 30
Werkzeugmacher
Das einzige was Hacky wirklich interesierte war Bagasso, Macieira,Brandy, Tinto und jede Menge Cerveja.
Lieber netter Kerl aber eine einzige Katastrophe.
Musste öfters in Lissabon ausgelöst werden und war nicht selten Tagelang verschwunden.
Sorry, habe das Zocken vergessen!
Was wohl aus Ihm geworden ist?
Sch-R – so um die 45
Leiter Qualitätssicherung
Sehr netter ruhiger Mann so wie man sich einen Chef wünscht
( nur wars leider nicht meiner)
H. Volker- so um die 30
Qualitätssichereung
Super Typ war bei Sch. R. und hatte ein super Leben
Hatte bestimmt eine tolle Zeit , da auch die Frau mit Tochter
dabei war, hat ihm an nichts gefehlt.
Typisch deutsch am Sonntag gabs oft Schweinsbraten mit Semmelknödel.( hab mich natürlich auch einpaarmal eingeladen.
Hatte einen Opel Ascona und wunderte sich immer , warum der in Portugal Opel 1800 heißt, ich hab es Ihm nicht verraten.
D. Benno – so um die 38
Arbeitsvorbereitung
Rannte immer mit der Stoppuhr durch die Hallen, und war alles andere als beliebt.
Bin mit Ihm mal 1 Woche nach Andalusien Sevilla, Granada, Cordoba usw. war ganz toll.
Hat auch eine Portugiesin mitgebracht und diese sogar geheiratet und
wurde dann mitte der 90iger Jahre wieder geschieden.
P.Werner- so um die 40
Leiter Werkzeugbau
Fachlich ein Ass – aber das wars schon, bin nie mit Ihm warm geworden,
aber das ist halt mal so.
Ihm wurden einige Affairen mit Mädels aus der Firma nachgesagt, was ja eigentlich die Rückfahrkarte bedeutete aber es passierte nichts.
Das war mein Startsignal!!!
Danke lieber Herr P.!!
H. Rupert -so um die 25
Werzeugbau
Hat schon unter P. in Rothenburg gearbeitet , ein Knecht!
Wurde von den Portugiesen „ Urso „ genannt ,( Bär )
190cm und ca. 120 KG, passt doch, oder?
Hat auch eine Portugiesin mitgebracht und sind noch zusammen.
G. Erhardt- so um die 40
Arbeitsvorbereitung und noch irgendetwas was ich aber nie rausgekriegt habe
Super Typ und ich glaube, er wusste selbst nicht war er zu tun hatte.
Manni P. –so um die 35
Optik
War schon in Beija bei der Bundeswehr stationiert
Wir haben da gar keine Optiken gebaut, und ich glaube er war mehr als
Schlichter im Werk unterwegs.
Hat uns super Trinkgläser aus Sagresflaschen gemacht , hat auch was mit Glas zu tun.
Hat wirklich versucht Arbeit zu finden , war aber nix!
L.Günter – so um die 35
Leiter Montage
Typischer Ausbeuter es ging teilweise zu wie auf einer Gallere
Die Mädchen wurden richtig angetrieben. Und das bei einem Monatslohn von 150 DM.
Mit Ihm musste ich es fast ein Jahr aushalten. Mir war der Typ zutiefst zuwieder.
Dr.T.- so um die 45
Leitung Montagen
Also mein Chef und der von L.
Kam leider erst nach ca. 9 Monaten hat aber dann L. eingebremst.
Ich kam super mit Ihm zurecht. Aber L. hat Ihn nie so
richtig akteptiert , was Ihm aber nichts geholfen hat.
Dr.T.war ein feiner Mensch, ist leider auch schon früh verstorben.
Sch.Otto- so um die 28
Einkaufsleiter
So ein Zufall der Typ heißt genauso wie mein Vater
Otto ist der Aufsteigertyp aus Hamburg ,aber ich bin bestens mit Ihm zurechtgekommen , Mit seiner Frau „Kerstin“ konnte ich es bestens!Beim Kniffeln eine Flasche Dimple war überhaupt kein Problem.
Da war selbst Otto machtlos , ich war Ihr Liebling weil ich auch aus der Reihe fiel.
Wir sind immer noch Freunde, leider ist Kerstin letztes Jahr mit erst 59 Jahren von uns gegangen, es erwischt immer die verkehrten.
St. Heinz – so um die 35
Leiter Logistik
Äusserst angenehmer Zeitgenosse, da gibt’s nicht s zu schreiben
F.Ernesto- so um die 35
Elektriker
War mehr oder weniger der Hausmeister , konnte schon
einigermaßen portugiesisch, da er schon mal hier arbeitete und hatte bereits eine Portugiesin Namens
„ Adelia“mitgebracht.
So das war ein kurzer Überblick der damaligen Portugalmannschaft
Vielleicht habe ich den einen oder anderen vergessen.
Ach ja, der Lothar
K. Lothar- so um die 38
Leiter der Galvanik
Kam so Mitte 1975 mit dem 1. VW Golf Cabio , ein Traum.
Typischer Lebemann mit blauen Blazer , goldene Knöpfe ein reiner Aufreißer.
Kam jede Woche 1x in die Firma – fragte, ob die Maschinen für die Galvanik schon da seien, es kam ein
“ nein“ und Lothar war schon wieder weg.
Das ging so bis Mitte 1976 , dann ging er zu BMW
Eine Galvanik wurde nie gebraucht und auch nie gebaut.
Kaum zu glauben aber es war so. Lothar ist heute noch ein guter Freund leider sehen wir uns nur noch sehr selten.
in kürze geht es weiter, wie kann ich hier Bilder einstellen????
Gruß
Herbi
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