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Die Interpretation des Begriffs 'Zigeuner'

versteht das als Spass
Man könnte jetzt am Ende fragen, warum das als Spaß funktioniert? Wie kommt es dazu, dass Vorteile sich aufheben können? Muss ja irgendetwas drin stecken, was sich gegeneinander aufwiegen lässt. Und was ist ein Spaß überhaupt?

Bei deinem Beispiel haben ein Deutscher und ein Spanier einen Witz über einen Portugiesen gemacht. Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon warum das als Spaß funktioniert.
 
Der Deutsche hat gar keinen Witz über die Portugiesen gemacht.
Sondern über die Deutschen.

Schon Wahnsinn, was alles in meiner Welt als Spass funktioniert :)
 
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Ich würde gerne irgenwie die Möglichkeit haben, dem ganzen Faden ein "Daumen hoch" zu verpassen.
Ich lese gerne drei helle Köpfe im Austausch in guter Form am Vormittag, vielen Dank!

Was wir hier diskutieren sind die nur letzten Kommastellen einer gerechteren Welt.

Ein Afrikaner, der gerade auf Lampedusa angekommen ist, denkt über uns:
"In was für einer dekadenten Welt leben die eigentlich"

Gruß Matthias
 
Ja, zumindest wurden verschiedene Argumente gelesen, ausgetauscht und respektiert.

Das ist in diesen polarisierten Zeiten ja schon mal was.

Gruß Matthias
 
Da wir hier nicht nur das Thema "Zigeuner" sondern auch "Neger" hatten...


Das Abstimmungsergebnis ist so gut wie unentschieden..

"GuteFrage" ist sicherlich nicht "wissenschaftlich-faktenbasiert" aber hochinteressant für alle, die "die Gegenseite" und deren Argumente mal kennenlernen wollen...

Gruß Matthias
 
Das Abstimmungsergebnis ist so gut wie unentschieden.
Gegenfrage: Der Linksterrorist Andreas Baader soll Frauen häufig als "Fotzen" tituliert haben. Wer soll beurteilen, ob das eine sexistische Beleidigung ist? Möchtest Du, dass Deine Frau/Freundin als "Fotze" bezeichnet wird?
 
Gegenfrage zu welcher Frage von mir?

Stell deine Gegenfrage doch bei "Gute Frage" und 99% Prozent würden das als sexistische Beleidigung auffassen, egal ob Linksterroristen oder Rechtsterroristen....

Nach deinem völlig absurden Versuch, 2 Worte auf dieselbe Stufe der Diskriminierung zu setzen bin ich dann auch raus aus dem Thema....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass es nicht darauf ankommt, dass andere Menschen den Begriff "Neger" als nicht rassistisch betrachten. Es ist schon wichtig, wie die so bezeichneten farbigen Menschen das sehen.

Ich habe mal vor einigen Jahren gelernt, dass der Begriff ungefähr so konnotiert ist wie bei uns das Wort "Fotze".

Man braucht schon einen Begriff, der auch bei uns ein gewisses Unbehagen auslöst, um zu verstehen, warum "Neger" eben nicht so harmlos ist und man nicht einfach abstimmen kann, ob das nun rassistisch ist oder nicht.
 
Ich gebe Dir natürlich recht, trotzdem finde ich das es - wie immer im deutschen - manchmal auch übertrieben wird.

Das Zigeuner im deutschen eben nicht mehr Zigeuner genannt werden möchten - passt und wird von mir auch gemacht
Trotzdem nutze ich noch den Ausdruck Zigeunerschnitzel und kann mich an "Paprika-Schnitzel" nicht gewöhnen

Neger - das gleiche, wobei ich da alle anderen Umschreibungen schwierig finde. People of color umfasst mehr, Farbiger wird von einigen auch nicht gewollt ... schwierig.
Trotzdem, ein Negerkußbrötchen ist für mich immer noch ein Negerkussbrötchen

Bulle zu Polizisten - soll man angeblich nicht sagen, aber da vergibt der Bund der Kriminalbeamten dem bul-le-merite (Bullenorden) und schreibt das so auch in die Satzung.
Trotzdem verstehe ich das "Bulle" im entsprechenden Zusammenhang auch als Schimpfwort.

So gibt es viele weitere Begriffe, bei einigen verstehe ich die Ablehnung, bei anderen überhaupt nicht. "Mohr" ist in meinen Augen überhaupt nicht negativ belastet. Das ganze Brimborium um den Begriff (und die Umbenennung von Apotheken) verstehe ich einfach nicht mehr. Aber vielleicht will ich das auch gar nicht mehr.

Allerdings ist diese Diskussion irgendwann - und damit meine ich nicht die Momente wo einer dieser Begriffe abwertend gemeint ist - auch nur noch eine Frage der entsprechenden Haltung und wird entsprechend verbissen verfolgt.

Hans
 
Es ist doch immer die Frage @H.Bothur wie man das mit sich selber ausmachen möchte. Mir zum Beispiel ist es absolut schnurz, ob es nun Paprika- oder Zigeunerschnitzel heißt. Beim "Negerkuss" bleibe ich im privaten Rahmen auch, das ist ein harmloser Ausdruck meiner Kinderzeit, ich würde aber in der Öffentlichkeit in Bezug auf Personen niemals "Neger" oder "Zigeuner" sagen, weil es eben so sonnenklar ist, dass viele der so angesprochenen diese Bezeichnungen ablehnen. Irgendwelche Abstimmungen auf irgendwelchen Internetportalen sind da eben nur noch an den Haaren herbeigezogen.

Der "Mohr" ist auch nur ein Begriff für dunkelhäutige Menschen, der aus der Kolonialzeit stammt, und eben die damals fest angenommene Überlegenheit der "Weißen" gegenüber den schwarzen "Wilden" transportiert.

Diese Geschichte ist einfach niemals aufgearbeitet worden ( ) und das bringt Dir dann die Unsicherheit, weil die damals versklavten und beglotzten "Wilden" sich heute teils laut wehren - weil es nicht erledigt ist.

Es gibt andere schillernde Begriffe, wir sprachen ja in diesem Thema über die Aufladung der Begriffe, die so viel an Leid und Schmerz transportieren, dass sie nicht mehr als solche für den öffentlichen Diskurs zu retten sind. Ich glaube, das sollte man einfach hinnehmen und eben sehen, wie man das im Privaten so macht, dass man integer bleibt.
 
Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass es nicht darauf ankommt, dass andere Menschen den Begriff "Neger" als nicht rassistisch betrachten. Es ist schon wichtig, wie die so bezeichneten farbigen Menschen das sehen.

Jetzt lernst du wieder was dazu und kannst demnächst jeden erklären das "farbig" von den Betroffenenen als Beleidung aufgefasst wird.

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Als ich geboren wurde, war ich schwarz,
als ich aufwuchs, war ich immer noch schwarz.
Wenn ich in die Sonne gehe, bleibe ich schwarz
wenn ich friere, rate mal: Ich bin schwarz
und wenn ich sterbe, bleibe ich immer noch schwarz..

Aber Du:
Wenn Du geboren wirst, bist Du rosa
wenn Du aufwächst, bist Du weiß
wenn Du krank wirst, schau Dich an, Du bist grün
wenn Du in die Sonne gehst, wechselst Du zu rot
wenn Du frierst, wechselst Du zu blau
und wenn Du stirbst, siehst Du Lila aus
Und Du hast verdammt noch Mal die Nerven, mich farbig zu nennen!
Und Du hast verdammt noch Mal die Nerven, mich farbig zu nennen?

Und Du hast wirklich die verflucht verdammten Neven, mich farbig zu nennen?
 
das "farbig" von den Betroffenenen als Beleidung aufgefasst wird.
Du hast Recht, hier war ich zu leichtfertig mit der einfachen Übersetzung von "people of coulor". Auch "dunkelhäutig" wird unter Umständen abgelehnt. "Schwarz" dagegen ist wohl eher akzeptiert.
 
Ich kenne Menschen, welche dieser Volksgruppe angehören und sich selber als Zigeuner bezeichnen und gar nicht verstehen, was die ganze Diskussion überhaupt soll.
 
Musst du denn unbedingt das Ganze wieder aufwärmen?
Diesen Hinweis auf Einzelne gibt es nicht zum ersten Mal. Aber das sagt dadurch immer noch wenig darüber aus, wie unangenehm der Begriff anderen Betroffenen ist.:confused:
Um mal spontan einen blöden, aber nicht unpassenden Vergleich zu bringen:
Es gibt bestimmt Personen, die es mögen, wenn ihnen von anderen anerkennend auf den Po geklopft wird.
Aber soll das dann auch gleich für alle gelten?
Wohl kaum!
 
...und wie nennt man die Betroffenen nun neutral oder sogar wertschätzend?

In D ist das eindeutig: Roma und/oder Sinti

In PT wäre wohl Roma richtig, ich persönlich werde aber - es sei denn jemand sagt mir das er es nicht mag - weiterhin Cigano sagen. Allerdings ist eben eher die Frage ob man das ganze abwertend meint oder nicht.

Hans
 
Das hab ich gerade gefunden: Sinti und Roma:
"Diese Unterscheidung findet sich vor allem im deutschen Sprachraum wieder.
In anderen Ländern wird der Begriff "Roma" als Name für die gesamte Minderheit verwendet."

Die spanischen "Calés" bilden übrigens noch eine dritte Gruppe.
 
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