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Deutsche IT-Branche sucht arbeitslose Uni-Absolventen in Portugal

kailew

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Mit Hilfe einer E-Learning-Plattform will die deutsche IT-Branche etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa tun - und sich gleichzeitig Fachkräfte sichern. Am Mittwoch startete der «Academy Cube» nach einer Pilotphase unter anderem in Portugal. «Wir stehen vor einem digitalen Wandel», erklärte SAP-Chef Jim Hagemann Snabe das von SAP und dem Technologiekonzern Bosch mitinitiierte Projekt. «Wenn wir in Europa konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen wir mehr Fachkräfte in der IT ausbilden.» Allein in den Bereichen IT und der Telekommunikation erwartet die EU-Kommission, dass bis 2015 europaweit mehr als 700 000 offene Stellen nicht besetzt werden können. In Deutschland werden nach Schätzungen des Branchenverbandes Bitkom derzeit mehr als 40 000 IT-Experten gesucht.
 
AW: Deutsche IT-Branche sucht arbeitslose Uni-Absolventen in Portugal

Über solchen Schwachsinn kann ich nur noch mein greises Haupt schütteln.
Es gibt in Deutschland ca. 17.000 Anbieter von Bildungsmassnahmen mit einer Unzahl von Angeboten. Die meisten haben nur Eins im Blick: Kohle.

Aus eigener Erfahrung gebe ich hier zwei Beispiele zum Besten:
Mitte der Neunziger veranstaltete eine Tochter der DAG einen Kurs für künftige Netzwerkadmins in Würzburg. Aufgrund der Reputation der DAG meldete ich mich als Selbstzahler dort an.
Was dann da am Kurs teilnahm war an sich schon eine Katasrophe.
Vom arbeitslosen Schreiner, über die sibirische Kraftwerk-Ingenieurin ohne Deutschkenntnisse, bis um Psychologiestudenten im 14.Semester.
Nur einige hatten Computerkenntnisse.

Von den Dozenten hatte nur ein Einziger die Kompetenz angehende Admins auszubilden.
z.B. Ein älterer Herr, der das Thema Video-Conferencing lehren sollte, referierte über ISDN-Anschlüsse.
Die Leitung des Hauses hatte sich sogar erblödet Hobbyelektroniker und IT-Studenten ohne jede Lehrerfahrung als Dozenten hinzustellen.

Die Ausstattung des "Lehrsaals" beschränkte sich auf ein Anzahl uralter PC´s mit Monitoren der ersten Generation, teilweise noch s/w.
In der ersten Woche wurden die Gurken erstmal soweit aufgerüstet, dass man was erkennen konnte. Augenschäden waren programmiert.
Kurz: es war ein teure Katastophe. Ich führte noch einen langen Kampf mit der Zentrale in Essen, bis wir uns auf einen Vergleich einigten.
Selbstredend war der Laden auch nicht von Microsoft (MSCE) zertifiziert, aber das hat man natürlich auch verschwiegen.

Zweiter Fall, 2008 in Kiel, wieder eine Tochter der DAG.
SAP-Anwenderkurs ERP Module MM / SD, jetzt durch die Arbeitsagentur bezahlt.
Abgesehen davon dass es nur einen zeitlich begrenzten Zugang zum SAP-Server in Walldorf gab, war die Ausbildung fast gut.
Eben nur fast, da vier Wochen lang überflüssiger Stoff gelehrt wurde.
Dieser Stoff wird üblicherweise in der kaufmännischen Ausbildung vermittelt, hat also in einem speziellen Softwarekurs nichts verloren. Das war verlorene Zeit.
Zumindest hatte man sich im Vorfeld über die Auswahl der Kursteilnehmer Gedanken gemacht. Hier waren überwiegend ausgebildete Kaufleute dabei.

Wenn man in Deutschland mal konsequent umdenken und endlich das Potential im Lande nutzen würde, müsste kaum im Ausland nach Fachpersonal gesucht werden.
Aber die Deutschen sind ja viel zu teuer.:ahh:

Zwei, drei junge (unerfahrene) Kräfte sind oft billiger als eine ältere, erfahrene Kraft. Qualifizierte Kräfte werden immer wieder ausgemustert.
Oder man verschiebt sie in Tochterfirmen zu schlechteren Konditionen, wenn nicht gar in Werkverträge zum Ausbeuten.

Armes Deutschland.
Sobald die Rente durch ist...tschüss Angie (oder wer auch immer in Berlin regiert)

Tellus
 
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