• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

Auch Portugal wird grau

Idealist

Admirador
Teilnehmer
Stammgast
Ein Modetrend setzt sich auch in Portugal mehr und mehr durch, ob neue Häuser oder alte , renovierte, graue Aussichten!

Schade die bunte Vielfalt der Häuserfarben verschwindet langsam.
Screenshot_2023-10-12-16-27-59-549-edit_com.miui.gallery.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Farbe würde mich dabei noch am wenigsten stören.
Das kann man traurigerweise überall beobachten, regionale Baustile verschwinden zugunsten von Wohnwürfeln. Mag ja günstiger und energieeffizienter sein, aber absolut austauschbar. Früher konnte man anhand der Hausgestaltung und der verwendeten Materialien erkennen, in welcher Region oder sogar in welchem Land(esteil) man war. Ich finde es auch sehr schade, wenn auch erklärbar. Manche Handwerkskunst am Bau wäre heute unbezahlbar.
Mir tut es trotzdem sehr leid, dass schöne alte "Modelle" auslaufen.
Aber "man" möchte eben auch modern wohnen.
 
Wohnwürfel, ja diese Art Häuser hat etwas bedrückendes an sich - zumindest machen sie auf mich keinen positiven Eindruck. An der Costa Vicentina bin ich unlängst durch die Dünen zum Strand gestapft, biege um den nächsten Sandhügel herum, und bekomme einen Riesenschreck....da steht eben ein solcher eckiger bratziger Wohnklotz mit dunklen Fensterhöhlen, absolut unpassend in der Landschaft sanft hügeliger Sandanhäufungen.....das erste, was mir spontan durch den Kopf ging war "Hilfe, Aliens....."
Auch etwas, was mich traurig macht. Ironischerweise sind Regionen und Städte mit gut erhaltenen älteren Vierteln die beliebtesten Touristenziele.....siehe Lissabon.
 
Hier auf den Azoren setzt man auf weiß- schwarze Scheußlichkeiten, leider nimmt man dann für die schwarz-grauen Teile oft nicht einmal heimischen Lavasteine... Modernes Bauen ist leider oft wenig inspirierend, beliebig und austauschbar.
 
Man muesste wegen der Wuerfel nur die Bauordung aendern und bestimmte Dachformen vorschreiben.
Zum Klimawandel passen solche Häuser nicht. Schattenspendente Dächer sollten es dann schon sein.
Man kann nur auf einen baldigen Wandel des Geschmacks setzen.
 
Einerseits, andererseits.... kann man den Leuten wohl kaum vorschreiben in einem "Museum" zu wohnen. Geschmack und zeitlich einzuordnene Trends halt.
Baumaterialien werden auch in P. immer teurer und auch wenn wir mal mit wachen Auge durch die Häuserzeilen gehen, sehen wir doch auch so manche Gebäude die
in der Vergangenheit "gepimpt" wurden wie einst Zsa Zsa Gabor. Für mich zumindest ein schwieriges Thema obwohl ich immer einen Faible für alte Baustruktur habe.
Zum Glück wird in P. vieles durch das tolle Licht ausgeglichen. Im Vergleich zu HH zum Bsp. wo auch noch viel lockerer mit vorhandener, teils 100 jähriger Bausubstanz umgegangen wird die dann charmant schnell "auf den Laster kommt" als anderswo. Auch schon in Hinblick auf die aktuelle Umwelt bzw. Klimadebatte bei denen diese Gebäude, die selbst bei denkmalschützender Betrachtung oder "Miljöschutz" zur Disposition stehen.
 
Auch uns gefallen die modernen Häuser nicht. Was uns aber viel trauriger stimmt, dass alles - ob alt oder neu - mit dieser grässlichen Farbe
Tinta plástica bemalt wird. Die Bausubstanz erstickt darunter, die Farbe blättert nach kurzer Zeit. Bist jetzt suchen wir vergeblich nach Mineralfarbe. Viel zu teuer, sagt man uns im Farbgeschäft, Blattgold…. Sogar die neu renovierte Universität in Coimbra glänzt in Tinta plástica :confused:
 
Wäre mal eine Frage ins Forum, gibt es dazu, also zur Tinta Plastica in P. irgendeine anwendbare Alternative?
Mich wundert immer wieder das soetwas weiter benutzt wird ( bei unseren Außenwänden leider auch) wo man dann, wahrscheinlich wegen des Unterbaus, irgendwann Farbplacken wie eine trockene Tapete abreißen kann ...
 
Wir haben Farbe aus Deutschland kommen lassen, war auch nicht teurer, als die Farben hier, die nix taugen... die restlichen Eimer hst uns der Maler sehr gerne abgekauft, er war selbst ganz begeistert wie toll die Farbe hält und deckt....
 
Wir haben Farbe aus Deutschland kommen lassen, war auch nicht teurer, als die Farben hier, die nix taugen... die restlichen Eimer hst uns der Maler sehr gerne abgekauft, er war selbst ganz begeistert wie toll die Farbe hält und deckt....
Dann müsste ich mir also tatsächlich die Farbe hier in D. anmischen lassen. Aber das kann doch eigentlich nicht sein das es vor Ort keine Alternative gibt......
 
Wenn die Farbe sich wie eine Tapete ablöst, dann ist der Untergrund nicht in Ordnung.
Also vorm streichen den Untergrund prüfen, ordnungsgemäß vorbereiten und dann erst streichen.
Die Farbe ist ein Bewitterungsschutz. Das heißt, es darf von außen kein Wasser in die Wand eindringen. Von innen nach außen kommt, wenn keine Bauschäden vorhanden sind, kein Wasser.
Allerdings fehlt bei fast allen Häusern in Portugal leider die Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit.
Die Feuchtigkeit kann dann eventuell nicht durch die Tinta Plastica nach außen sondern nur nach innen diffundieren.
Sollte jedoch innen mit der gleichen Farbe gestrichen worden sein, hat man ein zusätzliches Problem.
In wieweit die Tinta Plastica diffusionsoffen ist, sollte man sich also vorher schlau machen.
Ich persönlich kann zu den technischen Eigenschaften von Tinta Plastica nichts sagen.

Aus Deutschland kenne ich nur Silikatfarbe, das ist die Farbe die in der Regel die guten Malerfirmen verwenden. Leider ist die nicht so Anwenderfreundlich, da sie aus zwei Komponenten besteht und angerührt werden muss.
Sie ist besonders ökologisch.

Dann gibt es noch die
verarbeitungsfertige Silikatdispersionsfarben, die typische Baumarktfassadenfarbe. Da kann alles mögliche drin sein und darf nicht mit der reinen Silikatfarbe verwechselt werden.
Und zusätzlich gibt es noch die Silikonharzfarbe. Die ist besonders Schmutzabweisend. Manche sprechen auch vom Lotuseffekt.
Alle drei Farben sind diffusionsoffen.

Diese Farben gibt es auch in Portugal zu kaufen. Sind jedoch extrem teuer.
 
Als Laie in dieser Richtung vermute ich auch das es vorallen an der Vorbereitung, bzw. an dem Untergrund liegt. Bei uns persönlich sind es nur kleines Ecken die sich hier und dort ablösen, bei anderen Liegenschaften ist es aber extrem zu beobachten.
Klimaverhältnisse, also Temperaturen, Aussenfeuchtigkeit etc. spielen da natürlich eine Rolle. Unser Aussenanstrich in dem typischen "Ockergelb", ist nach ca. 3 Jahren schon
ziemlich ausgeblichen. Daher waren hier einigen Farbausbesserungen eher suboptimal bzw. nur nach Mischungsangleichungen fürs Auge erträglich.
 
Hmm, wenn das natürlich eine andere Farbe als weiß ist, ist es natürlich komplizierter mit dem aus Deutschland schicken lassen. Aber alles was qualitativ hochwertige ist, ist hier doppelt so teuer...
 
silikatfarbe von relius:

die Chefin spricht deutsch ...


Ja, sehr nette Leute dort.
Die führen solche Farben, jedoch sehr hochpreisig. Die Transportkosten von Deutschland schlagen da voll durch. Nebenan ist ja der Guido Wanner mit Holz. Die Auswahl ist gut, aber eben auch hochpreisig durch die Transportkosten.

Aber auch mit den guten Farben lohnt sich ein Anstrich nur, wenn der Untergrund top ist.
Die Anbringung eines WDVS kann da durchaus sehr sinnvoll sein. Besonders wenn es schon viele Risse im Außenputz gibt.

Viele glauben ja, das ihr Altbau mit seinen dicken Natursteinwänden genügend Wärmeschutz bietet. Dem ist aber nicht so. Um auf den gleichen Wert wie 4cm Kork zu kommen, braucht es schon ca. 2mtr. dicke Felswände. Kenne niemanden (außer alte Burgen) der so dicke Wände hat und 4 cm Kork ist in kalten Gegenden mit Frost im Winter, auch nicht besonders viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben