• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

AL - neue Regelungen / Ende der Golden Visa

Leute aus dem Mittelstand lassen Wohnungen lieber leer stehen, weil sie die Erfahrungen aus der Zeit nach der Nelkenrevolution haben. Und das ist für mich dann auch ein Grund zu der Annahme, dass diese Vorschläge Mieten einzufrieren, etc... das Problem eigentlich nicht lösen, sonder langfristig nur verschärfen...
Das Problem besteht ja seit Jahrzehnten, ich habe davon schon in den 80ern/90ern viel gehört. Der schlechte Zustand vieler Häuser wurde darauf zurückgeführt. Ich denke, eine vernünftige Preisbremse, die eben die Instandhaltung noch möglich macht und gleichzeitig Kontrollen, hohe Bußgelder für Übertretungen und auch Einzelfallbetrachtungen, wenn eben die Eigentümer finanziell nicht in der Lage sind, die zu unterstützen - so ein Gesamtpaket wäre schon eine Lösung. Aber das ist natürlich auch wieder viel staatlicher Eingriff und das ist politisch idR schwer durchsetzbar. Das bloße Einfrieren bei den geltenden Rahmenbedingungen kann natürlich nicht klappen.
 
Eine sozialdemokratische Regierung hat jahrelang Golden Visa, airbnb, Uber toleriert, gar unterstützt. Das war mehr als neoliberal. Jetzt ernten sie die erwarteten Früchte.

Das wird noch spannend werden. Die meisten jungen, gebildeten Portugiesen überlegen zumindest das Land zu verlassen. Die Bevölkerungsentwicklung ist bereits rücklaufend. Wenn sie zu sehr gegensteuern, werden sie mehr Alte als Japan haben.
Ich glaube der Vergleich mit Japan ist ziemlich aus der Luft gegriffen, oder? Die verlieren momentan fast eine Million Einwohner pro Jahr, da wäre Portugal in zehn Jahren leer. (Ich weiß, dass das eine Milchmädchenrechnung ist).
Die westlichen Staaten haben fast alle mit dem Problem zu kämpfen, das ist jetzt wirklich keine Besonderheit von Portugal
 
Die westlichen Staaten haben fast alle mit dem Problem zu kämpfen, das ist jetzt wirklich keine Besonderheit von Portugal
Jein, ich glaube in Portugal ist es noch einmal schwieriger sich in jungen Jahren für Kinder zu entscheiden, weil die Gehälter so niedrig sind und die Arbeitszeiten sehr lang.
 
Aber das ist natürlich auch wieder viel staatlicher Eingriff und das ist politisch idR schwer durchsetzbar.
Da fehlt den meisten auch das "Vertrauen" das diese Regeln dann für alle gelten...
Immobilienspekulation und das ganze drum herum, wie aus "Naturschutzgebieten" plötzlich Bauland wird und wie Baugenehmigungen erteilt werden bewegt einfach zu viele Millionen Euro :(
 
Meine Anmerkung zu kommunistischen Zuständen war wohl etwas missverständlich, mit Ironie ist es natürlich manchmal so eine Sache, mit dem Beitrag von Duisburger dazu aber eigentlich alles gesagt bzw. richtig getroffen, wie ich es meinte (mit Rechts-Identitären hab ich es ja auch eher weniger, um es mal vorsichtig zu sagen)
 
Bei uns an der Costa da Caparica wurde wohl auch fast eine ganze Straße mit kleinen Häuschen aus den 60er Jahren von einem australischen Investor aufgekauft, um dort ein Surfcamp zu bauen. Die Lage ist top, direkt die erste Straße am Strand gleich hinter der Strandpromenade, zwischen Zentrum und Park. Die langjährigen Mieter sollen ihre Häuser aufgeben.

 
Allerdings sehe ich gerade, dass sie Nachricht schon uralt ist (2018), weiß gar nicht warum.sie mir angezeigt wurde....
Und bislang sieht man nix von diesem Surfcamp!
 
Das Parlament hat heute übrigens das Programm Mais Habitação verabschiedet. Die neuen Regelungen werden damit in Kürze in Kraft treten.

Zeitgleich besaß die Associação do Alojamento Local em Portugal (ALEP) die Dreistigkeit, vor dem Parlament zu protestieren. Dass die sich in der aktuellen Wohnkrise ernsthaft auf die Straße trauen um sich darüber zu beschweren, dass ein paar wenige von ihnen künftig nur noch normale Miete statt Airbnb Wucher kassieren können... Wahnsinn. :klatsch: Wenn's hart auf hart kommen, müssen die Armen vielleicht sogar ihre Immobilien noch mit mehr als 100% Gewinn verkaufen... schrecklich.
 
Hier ein paar Informationen von ALEP (alep.pt), Vereinigung der AL Lizenzinhaber:. Trotz Veto durch den Präsidenten wurden am 22 September folgende Veränderungen der AL-Lizenz verabschiedet:

1. EINFÜHRUNG EINER ZUSÄTZLICHEN STEUER: CEAL, DIE "MEDINA-STEUER" ca. 30-40€ pro qm

2. DIE NOTWENDIGKEIT EINER EINSTIMMIGEN ZUSTIMMUNG DER EIGENTÜMERGEMEINSCHAFT ZUR EINRICHTUNG EINER NEUEN AL

3. DIE MÖGLICHKEIT DER SCHLIESSUNG EINER AL DURCH DIE EIGENTÜMERGEMEINSCHAFT OHNE KONKRETEN GRUND

4. DIE AL Lizenzen LAUFEN IM JAHR 2030 AB, OHNE DASS EINE ERNEUERUNG GARANTIERT IST.

5. EIN VERBOT DER EINTRAGUNG NEUER AL IN WOHNGEBÄUDEN AUF FAST DER GESAMTEN KÜSTENLINIE

6. NEUE AL-REGISTRIERUNGEN WERDEN NUR NOCH FÜR 5 JAHRE GÜLTIG SEIN

7. NICHTÜBERTRAGBARKEIT: DIE EIGENTÜMER DÜRFEN DIE AL weder ÜBERTRAGEN NOCH VERKAUFEN.

8. ERHÖHTE IMI (evtl. Nur Porto, Lissabon, Ercicacera)
 
Zurück
Oben