Und das lag wohl auch am Hauptthema der Sendung, das die Menschen in Deutschland - ganz im Gegensatz zu den Portugiesen - nach wie vor stark emotional zu bewegen scheint: der "Fall Maddie". Während eines Urlaubs in Portugal in Praia da Luz/Algarve im Jahr 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine McCann. Ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt. Die verzweifelten Eltern waren zusammen mit Andy Redwood, Chefermittler von Scotland Yard, im Studio und wandten sich hilfesuchend an die Zuschauer. Um 23.15 Uhr, knapp eine Stunde nach dem Ende der Sendung, waren bereits über 500 Hinweise eingegangen.
"Als Scotland Yard uns im Sommer fragte, ob wir neue Entwicklungen im Fall Maddie in unser 'XY' aufnehmen könnten, haben wir sofort Ja gesagt", so Reinhold Elschot, der stellvertretende Programmdirektor des ZDF. "Und wenn unsere Sendung dazu beitragen könnte, mehr Licht ins Dunkel zu bringen, wären wir sehr glücklich. Unser Dank geht an unseren Moderator Rudi Cerne und an die 'XY'-Produzenten Ina Reize und Martin Gross, und unser Respekt gilt den Eltern von Maddie, die es auf sich genommen haben, gestern vor Millionen von Zuschauern die Entführung noch einmal zu durchleben."
Neu in dem Fall waren vor allem Informtionen über kurzhaarige blonde Männer, die in den Tagen vor der Entführung von mehreren Zeugen in der Umgebung des Apartments gesichtet worden sein sollen. Scotland Yard hatte vor kurzem neue Phantombilder veröffentlicht, die einen weiteren Mann zeigen, der in Zusammenhang mit dem Fall als Zeuge gesucht wird. Bei vorhergehenden Sendungen in Großbritannien und Holland hatten sich bereits hunderte von Anrufern gemeldet. Ob nach so langer Zeit die berühmte heiße Spur dabei ist, lässt sich momentan nicht sagen.
Fotos:
1) Rudi Cerne (l.) bei Vorgesprächen in der Nähe von Birmingham (Großbritannien) mit seinen Studiogästen vom 16. Oktober, den Eltern des seit 2007 vermissten Mädchen Madeleine McCann (Gerry McCann, Kate McCann) ©ZDF/Ollie Upton
2) Gerry und Kate McCann, Rudi Cerne und Andy Redwood von Scotland Yard im Studio des ZDF vor der Sendung. ©ZDF/Véronique Schwabeland
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