Noch ein kleiner Nachtrag zum Pölen (fahren mit Pflanzenöl). Das Pölen wird in diversen KFZ - Foren auch immer wieder diskutiert. Für den einen mag es sinnvoll sein, für den anderen sicherlich nicht. Der von HWS verlinkte Bericht, zeigt ja schon, dass einige Umbauten nötig sind. Ich versuche mal ein paar Fakten aufzuführen.
Ersteinmal, Biodiesel und Pflanzenöl ist nicht das Gleiche. Biodiesel wird aus Pflanzenöl gewonnen, und ähnelt von der Viskosität schon mal dem Diesel, welches aus Mineralöl gewonnen wird. Biodiesel wird schon jetzt in den meisten europäischen Ländern zu einem bestimmten Prozentsatz dem Diesel beigemischt. Biodiesel hat übrigens auch einen etwas geringeren Energiegehalt und damit hebt sich der Preisvorteil gegenüber dem Diesel aus Mineralöl zumindest zum Teil wieder auf. Weshalb man die Freigabe der KFZ Hersteller für das eigene Fahrzeug braucht, liegt vor allem darin begründet, dass sich Biodiesel nicht mit allen Dichtungen verträgt. Ich denke grundsätzlich für reines Biodiesel gilt Perbunan = Nein ,Viton = Ja. Weiterhin denke ich, dass der Anteil ungesättigter Fettsäuren dafür zuständig ist, dass sich bei bestimmte Dichtungen bei Biodiesel zerlegen, aber soweit bin ich ehrlich gesagt auch nicht in die Materie eingestiegen. Übrigens auch nicht zu vernachlässigen, um aus Pflanzenöl Biodiesel zu gewinnen, ist ein nicht unerhebliches Maß an Energie nötig. Wenn Pflanzen die zur Treibstoffgewinnung dienen im großen Stil angebaut werden, hat das in der Welt auch gravierende Nachteile, aber das ging ja ausreichend durch die Medien. Biokraftstoffe können in jedem Fall nur eine Ergänzung zu anderen Energieträgern sein.
Pflanzenöl ist natürlich erstmal günstiger. Ich weiß nicht wo der Preis für Salatöl im Augenblick bei Aldi und Konsorten liegt. Der entscheidene Unterschied zum Diesel ist die höhere Viskosität vor allem bei kaltem Pflanzenöl. Es gibt auch die Möglichkeit mit altem Frittenöl zu fahren, dieses muß jedoch vorher äußerst sorgfältig filtriert werden.
Damit dass Salatöl entsprechend dünnflüssig wird, muß es vorgewärmt werden, Pflanzenöl paraffiniert auch schnell bei Minusgraden und führt dann zu Verstopfungen im System, vor allem im Winter, da hat Portugal sicherlich klare Vorteile gegenüber Deutschland.
Nachteile:
- mögliche Ablagerungen an den Zylinderwänden und Ventilsitzen können zu Motorschäden führen
- auch hier gilt, die Dichtungen sind gefährdet, kann insbesondere zu Schäden in der Einspritzpumpe führen, die teuer werden können
- Umbauarbeiten sind auf jeden Fall notwendig
- es gibt meines Wissen keinen Hersteller von Motoren oder Einspritzpumpen, der eine Garantie für seine Produkte übernimmt, wenn sie mit Pflanzenöl
betrieben werden (was bei alten Autos ja nicht unbedingt eine Rolle spielt)
Meine persönliche Meinung: wer gerne schraubt, viel mit einem alten Diesel unterwegs ist und auch keinen Herzkasper bekommt, wenns die Einspritzpumpe oder den alten Motor zerlegt für den ist das sicherlich eine Alternative.
Wenns übrigens im Straßenverkehr nach frittierten Pommes riecht, muß nicht unbedingt ne Pommesbude in der Gegend sein, kann auch ein Pöler vor einem fahren
.
LG
Chap