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Wissen wir die Vorteile der EU noch zu schätzen?

Bei den Messungen und der Herstellerbescheinigung zur CE Konformität geht es zusammengefasst darum, dass die Störaussendung und die Störfestigkeit der Geräte aufeinander abgestimmt sind. Es ist definiert in welchem Bereich und welche Stärke ein Gerät Störungen verursachen darf bzw. Störungen vertragen muss.
Der zweite Baustein der CE Kennzeichnung ist die elektrische Sicherheit, die letztendlich dafür sorgt, dass niemand zu Schaden kommt.
Wenn es zu Fehlfunktionen von Geräten oder sogar zur Gefährdung von Menschenleben kommt, dann spielt es keine Rolle ob der Verursacher aus eine Groß- oder Kleinserie kommt. Das betrifft übrigens auch den Funkverkehr von Polizei und Feuerwehr oder eben auch die medizinischen Geräte in Krankenhäusern.
Da ein kleinerer Betrieb i.d.R. nicht über einen entsprechenden Messgerätepark verfügt, muss er die Messungen eben in einem EMV Labor durchführen. Überprüfung nach Niederspannungsrichtlinien sollte ein Betrieb selbst durchführen könne. Da man sich durchaus ein EMV Labor suchen kann, das nach Aufwand und nicht nach Fixpreisen die Rechnung stellt, sinken die Kosten mit wachsender Erfahrung. Die Kosten werden selbstverständlich auf die Serie umgelegt und sind pro Gerät in der Kleinserie natürlich höher. Da es alle Hersteller betrifft, hat auch niemand einen Wettbewerbsnachteil durch die CE Kennzeichnung.
Als die CE Kennzeichnung verpflichtend eingeführt wurde, war meine Firma auch noch sehr klein und der Aufwand schien mir sehr groß. Im Nachhinein war klar, dass man durch Messungen und Überprüfungen im Vorfeld diverse Schwachstellen aufdeckt, die man dann in der Serie nicht mehr hat. Bei Letzterem kann, durch Rückrufaktionen und im worst case durch entstehende Ersatzforderungen, der finanzielle Schaden sehr viel größer sein.
Ich kenne noch die Zeit vor der CE Kennzeichnung, wenn keiner wusste warum ein Gerät plötzlich verückt spielte ohne dass man den Verursacher lokalisieren konnte. Es wurde höchste Zeit, dass in dem Bereich etwas passiert ist.
Abgesehen davon ist es nicht nur in Europa inzwischen Standard bestimme Prüfungen durchzuführen und diese zu bescheinigen. In den USA gibt es z.B. das UL Listing und die FCC ID. In der eurasischen Wirtschaftsunion einschl. Russland gibt es die EAC Kennzeichnung usw. Schau mal auf dein Computernetzteil, da wirst du eine Vielzahl von entsprechenden Kennzeichnungen finden. Leider ist es insofern noch sehr kompliziert, dass es nicht weltweit harmonisiert ist. In unserer hochtechnologischen Welt würden wohl heute häufig Geräte verrückt spielen, wenn man entsprechende Regulatorien nicht eingeführt hätte.
Die CE Kennzeichnung wurde übrigens 1995 verpflichtend eingeführt und besteht somit seit 30 Jahren.
LG
Chap
Vielen Dank dafür, ich hatte auch schon überlegt etwas hierzu zu schreiben.
Sobald man in mehreren europäischen Ländern etwas in Verkehr bringen will, macht CE es einfacher und nicht schwieriger, weil man nicht zahllose lokale Bestimmung analysieren und erfüllen muss.
Und es dient wie geschrieben dem Vebraucherschutz.
 
macht CE es einfacher und nicht schwieriger, weil man nicht zahllose lokale Bestimmung analysieren und erfüllen muss.
Danke für diese Mitteilung. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie aus einer Sache die Dinge vereinfacht und harmonisiert durch in der Regel fehlende Sachkenntnis etwas gemacht wird was als Bürokratie angeblich etwas verhindert. Ich finde, wir machen uns viel zu oft nicht klar, dass "bürokratische" Vorschriften eben dazu dienen, verbraucherunfreundlichen und verbraucherschädlichen Wildwuchs einzudämmen.

Und auch für die Firmen in Europa sind diese Vorschriften sinnvoll, schaffen sie doch eine Zone, in der eben die Produzenten wissen, worauf sie sich einlassen. Das bringt eine enorme Verlässlichkeit für die Planung jeder Produktion mit sich. Niemand kann mir erzählen, dass es ohne diese einheitlichen Vorschriften in einer Region mit mehr als 30 unabhängigen Staaten besser wäre, jedem Staat diese Regelungen zu überlassen.

Man hört hier auch wenig Argumente und vor allem billigste Polemik.
 
Leider gibt es keine likes hier, hätten einige bekommen :)
Ich hab derzeit zu viel um die Ohren, kann nicht wirklich antworten.
Ja, EU ist toll, eher weniger Nationalstaaten, mehr Zusammen.
Aber mir stößt auch sauer auf, was da in den letzten Jahren verzapft wurde und vor allem, wer da so aufgestellt wurde um überhaupt reingewählt werden zu können.
Vieles, was erlassen wurde, hört sich toll an im ersten Moment, derzeit fliegt besonders Deutschland das alles um die Ohren.
Klar, weil Deutschland jedes Komma genau auslegt, das machen eben die anderen Nationen eleganter.
Aber es ist müßig, in Brüssel müssen sie sich einigen. Und da spielen alle irgendwie anders hinterher wie vorher.
 
Leider gibt es keine likes hier,
Nur mal als kurzer Hinweis: da die Likes auch als Zeichen für Sachkenntnis und Auskunftsbereitschaft in Bezug auf Portugal gelten, gibt es eben keine für Bereiche, wo es nicht um Portugal geht. Wir haben das vor vielen Jahren mal eingeführt, auch das eine Regel, weil sich zurecht Teilnehmer darüber beschwert haben, dass es auch für das Wortketten-Thema Likes gibt. Man soll hier eben nur Likes sammeln können, wenn man sich um das eigentliche Thema des Forums kümmert.
 
Naja, nach unserer Logik eben nicht ... Weil es nicht um Portugal geht.;)
 
Interessante Diskussion mit unterschiedlichen Blickwinkeln. Auf mich wirkt die Einstellung zur EU ein wenig so, wie die Einstellung vieler Ostdeutschen
zur BRD. Man trauert den alten Vorzügen (und die gab es durchaus in der DDR) nach und möchte aber gleichzeitig alles Gute des neuen Systems. So
geht es wohl auch vielen EU-Bürgern in Bezug auf die EU. War die Situation im Nationalstaat einfacher, wird über die EU genörgelt. Dabei werden dann ganz viele
Verbesserungen vernachlässigt. Und wenn ich mir dann vorstelle, wie schwierig es sein muss, die höchst unterschiedlichen nationalen Interessen unter einen Hut,
sprich in ein gemeinsames Regelwerk zu überführen, dann erstaunt es mich mitunter, dass ein solches überhaupt zustande kommt. Im übrigen steht ja jedem der Weg in ein politisches Amt - und somit der Einflussnahme auf Politik - offen.

Für die Diskussion sollte gelten: Hart in der Sache aber freundlich im Ton.

Liebe Grüße
Sonja
 
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