• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

Sensation in Portugal: Größtes Drogenlabor Europas zerschlagen

kailew

Administrator
Teammitglied
Administrator
Teilnehmer
full

Das Drogenlabor. Foto: PJ

Westportugal – Es ist ein beispielloser Erfolg im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel. Bei der groß angelegten Operation „Pacoba“ hat die portugiesische Polizei (PJ) ein gigantisches Drogenlabor entdeckt und zerschlagen. Das Labor, eines der größten seiner Art in Europa, war darauf spezialisiert, Kokain in industriellem Maßstab zu extrahieren, zu verarbeiten und zu verpacken.

Das Ergebnis der monatelangen Ermittlungen: 1.500 Kilogramm reines Kokain sichergestellt, sieben Verdächtige festgenommen und eine kriminelle Organisation zerschlagen, die für den Drogenschmuggel in ganz Europa verantwortlich war.

Kokain zwischen Bananen versteckt​

Die Ermittlungen nahmen im Mai dieses Jahres Fahrt auf, als im Hafen von Setúbal ein Container aus Kolumbien kontrolliert wurde. Der angebliche Inhalt: 20 Tonnen Bananen. Doch unter den Früchten machten die Beamten eine spektakuläre Entdeckung – 986 Kilogramm reines Kokain, raffiniert im Boden der Bananenkisten versteckt.

Dieser Fund löste eine intensive Untersuchung aus, bei der die portugiesischen Behörden eng mit internationalen Partnern wie der kolumbianischen Polizei, der spanischen Polizei und US-Behörden wie der DEA (Drug Enforcement Administration) zusammenarbeiteten.

Die Spur führte schließlich zu einem Lagerhaus im Westen Portugals. Was die Ermittler dort vorfanden, sprengte alle Erwartungen.

Ein Labor wie aus einem Hollywood-Film​

In dem Lagerhaus entdeckten die Beamten ein hochmodernes Drogenlabor, das industriellen Maßstäben entsprach. 460 Kilogramm Kokain waren bereits fertig verarbeitet, während weitere 32,5 Kilogramm in der Produktion waren. Neben den Drogen fanden die Ermittler große Mengen an Chemikalien, Laborausrüstung und eine professionelle Presse.

Drei Männer wurden direkt vor Ort festgenommen – mitten in der Arbeit. „Das war keine kleine Hinterhofproduktion, sondern eine regelrechte Fabrik, die mehrere Tonnen Kokain pro Jahr hätte produzieren können“, so ein Ermittler.

Die Dimensionen des Labors und die Professionalität der kriminellen Organisation überraschten selbst erfahrene Fahnder.

International agierende Drogenmafia​

Die Operation „Pacoba“ deckte nicht nur ein Labor auf, sondern auch die Strukturen einer international agierenden Drogenmafia. Die Organisation, die aus Portugiesen, Kolumbianern und einem Marokkaner bestand, war hochprofessionell und arbeitete eng mit südamerikanischen Kartellen zusammen, um große Mengen Kokain nach Europa zu schmuggeln.

Dank akribischer Ermittlungsarbeit konnten die Hintermänner identifiziert werden. 20 Durchsuchungsbefehle und vier Haftbefehle wurden am Dienstag vollstreckt. Dabei wurden nicht nur Drogen und Chemikalien, sondern auch zwei Schusswaffen, große Mengen Bargeld und mehrere Fahrzeuge sichergestellt.

Sieben Festnahmen, aber die Ermittlungen gehen weiter​

Sieben Männer im Alter zwischen 29 und 56 Jahren wurden festgenommen. Ihnen werden unter anderem Drogenschmuggel, die Führung einer kriminellen Organisation und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Sie werden in den kommenden Tagen einem Haftrichter vorgeführt.

Die portugiesischen Behörden betonen, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. „Wir haben einen bedeutenden Teil dieser Organisation zerschlagen, aber wir wissen, dass weitere Mitglieder und Netzwerke existieren. Die Arbeit geht weiter.“

Portugal als Drogen-Drehscheibe?​

Die spektakuläre Operation wirft ein Schlaglicht auf Portugal als mögliche Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Mit seinen großen Häfen und der Nähe zu Südamerika ist das Land ein strategischer Punkt für Schmuggler. Doch die Behörden haben mit der Operation „Pacoba“ gezeigt, dass sie entschlossen sind, den Kampf gegen den Drogenhandel zu gewinnen.

„Dieser Erfolg sendet eine klare Botschaft an alle kriminellen Organisationen: Wir sind wachsam und werden nicht ruhen, bis auch der letzte Täter zur Verantwortung gezogen wird“, erklärte ein Sprecher der Polizei.

Mit dieser Operation ist den portugiesischen Ermittlern ein spektakulärer Schlag gelungen – ein Erfolg, der weit über die Landesgrenzen hinausstrahlt. Doch die Frage bleibt: Wie viele solcher Labore könnten noch unentdeckt sein?

 

Anhänge

  • drogenlabor_800.jpg
    drogenlabor_800.jpg
    370,9 KB · Aufrufe: 445
Zurück
Oben