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Nachträgliche Stolperfallen nach dem Landkauf

Sivi

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
Hallo @

Eigentlich dachte ich ja, ich kenne fast alle Stoplerfallen, die Landerwerb etc. hier so mit sich bringen können, aber in die wir jetzt scheinbar tappen könnten, ist mir neu und deshalb berichte ich mal hier davon.

Vor einigen Jahren haben wir zu unserem bestehenden Haus ein weiteres dazu gekauft, mit einem Stück Land, auf dem auch Weinstöcke stehen.
Damals ist alles ganz normal und legal verlaufen, dachten wir.
Was wir nicht wussten, war, dass die Weinstöcke uns nun nachträglich Ärger bereiten könnten.

Wie an anderer Stelle kurz erwähnt, hatten wir Besuch von einem Vertreter des Landwirtschaftsministeriums, der uns erklärte, dass 0,37ha unserer Weinstöcke illegal angebaut seien, da nicht angemeldet.
Zwar ist der Rest unserer Stöcke legal, aber nun sollen wir
a. Beweisen, dass die (illegalen) Stöcke vom Vorbesitzer vor 1998 angepflanzt wurden (kein Problem)
b. zur Legalisierung eine ordentliche Stange Geld berappen (pro ha 2000 Euro) oder
c. alle illegal angepflanzten Stöcke vernichten.

Deshalb möchte ich euch darauf Hinweisen, solltet ihr auch Weinstöcke mit mehr als 1000m2 haben, einmal nachzuforschen, ob ihr beim "Registo Central Vitícola" die Parzellen ordnungsgemäss angemeldet habt.

Hier nochmal der link mit allen benötigten Infos:


Und auch nochmals mein Hinweis:
Alle nach 1998 illegal angepflanzten Weinstöcke haben eigentlich keine Chance, nachträglich legalisiert zu werden (so man denn mehr als diese 1000m2 hat)!

Na dann, lasst euch nicht ärgern :D
Sivi
 
Hallo Sivi,

na es gibt doch immer wieder Merkwürdiges! :(

Das Problem ist, wenn man da jetzt hingeht und nachfragt, ist doch die Gefahr groß, daß man "schlafende Hunde" weckt.

Hat noch jemand Erfahrung mit dem Registrieren von Weinstöcken???

Liebe Grüße, schönes Wochenende,

Annegret
 
Wie ich erfahren habe, ist das nicht eine portugiesische Stolperfalle, sondern eine waschechte EU-Stolperfalle. Auch in DE sind z.B. Stadtverwaltungen oder Burgverwaltungen, die irgendwo auf städtischem bzw. museumseigenen Boden ein paar Weinstöcke stehen haben, nicht nur zum Vernichten der überzähligen Stöcke, sondern dürfen auch den gewonnen Wein der restlichen weder verkaufen, noch verschenken. Die müssen ihren Wein selber trinken!
Gruß von OScAR
 
Es gibt von der EU sogar Geld dafür, wenn man seine Weinanbaufläche abschafft und die Lizenz zurückgibt. Sozusagen eine Abwrackprämie für Weinfelder. Gilt auch für Fischerboote.

LG
K
 
Maximus schrieb:
Es gibt von der EU sogar Geld dafür, wenn man seine Weinanbaufläche abschafft und die Lizenz zurückgibt. Sozusagen eine Abwrackprämie für Weinfelder. Gilt auch für Fischerboote.

LG
K

das wird nicht viel anders sein, als die flächenstillegungsprämie bei deutschen bauern... irrsinn ist das alles...
 
Bleibt doch die wichtige frage, wer hat euch angeschmiert?
Der mensch von der landwirtschaftsbehörde ist doch nicht nach dem
zufallsprinzip bei euch aufgetaucht.
Und woher seine erkenntnis, dass die fläche der illegalen weinstöcke 3700qm beträgt.
 
guadiana schrieb:
Bleibt doch die wichtige frage, wer hat euch angeschmiert?
Der mensch von der landwirtschaftsbehörde ist doch nicht nach dem
zufallsprinzip bei euch aufgetaucht.
Und woher seine erkenntnis, dass die fläche der illegalen weinstöcke 3700qm beträgt.

Niemand hat uns angeschmiert.
Man sagte uns, man habe Luftaufnahmen aus dem Jahre 2000.

Das ganze ist noch in der Schwebe mit offenem Ende, da der Entscheidungsträger noch immer krank feiert...
Ende Juni soll spätestens alles entschieden werden, obwohl wir nur die Wahl der Legalisierung haben = zahlen, oder rausreissen der Weinstöcke.

Ist tatsächlich EU-Gesetz und man hat kaum ein Chance, auf irgendeine Art blutet man.
Hätte der damalige Besitzer innerhalb von 30 Tagen die Anpflanzung angemeldet, hätten wir heute kein Problem.

Vielleicht kann man das noch als Warnung nehmen für Leute, die sich heutzutage Land kaufen wollen, denn ein Weinberg ist ja schon mehr wert als eine Viehweide...beim Kauf darauf achten, dass die Parzelle lizensiert ist!

LG
Sivi
 
Re: Nachträgliche Stolperfallen nach dem Landkauf

Hallo,

wir hatten im Mai 2008 Besuch vom Umweltamt, die wollten unsere Fossa sehen. Das Pärchen hatte eine Luftaufnahme von unserem Haus in ihren Unterlagen dabei, da konntest du fast die Krümel auf´m Tisch sehen! Dagegen ist Google Earth lächerlich. Die haben dann ihr GPS-Gerät auf die Fossa gelegt und den genauen Standort gefunkt. Dann fiel denen auf: Die Fossa ist ja rund! Im Plan sind beide Behälter eckig! Änderung müssten wir einreichen!

Dann hat die liebe Frau eine von uns zugemauerte alte Quelle gesehen. Das geht nicht, entweder die Quelle zuschütten oder die Fossa versetzen, denn da müssen mindestens 50 Meter zwischen sein und bei uns waren es gleich soeben nachgemessene 17 Meter. Auch der Einwand, dass die Quelle zugemauert wurde, damit da keine Kinder reinfallen und nicht benutzt wird, weil völlig mit Wurzeln zugewachsen, war denen völlig schnuppe. Ca. 10 Tage später kam das nochmal schriftlich, da allerdings keine Frist angegeben war, haben wir es weggelegt und warten typisch portugiesisch, watt nu passiert. Die Wohnlizenz kam ein paar Tage später, ob da vom Umweltam nun noch was kommt? Keine Ahnung. Bei anderen Häusern hier läuft die K.acke so in die Strassenrille, können die sich nicht erstmal um sowas kümmern?

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass die ganz andere Aufnahmen haben, als man bei Google sehen kann.

Gruß
Susanne
 
caracol schrieb:
Eigentlich wollte ich nur sagen, dass die ganz andere Aufnahmen haben, als man bei Google sehen kann.

hallo suse,
ich denke, alle haben zugriff auf das selbe bildmaterial(abgesehen vielleicht von den reinen spionage-satelliten)- bei den militaers und anderen staatlichen (sicherheits)institutionen ist lediglich die zugelassene schluss/finalresolution eine andere; ich hatte da mal einen (halblegalen)link, der das prima deutlich macht ... such, such, wuehl ...

falls ich noch fuendig werde lichte ich es hier ab;-)

have phun
henry
 
Ich denke, es war im Jahre 2004, als ich in Oberpfaffenhofen bei der DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Ramfahrt) zwei Herren besuchte, um sie zu einer Kundenveranstaltung einzuladen. Thema dieser Kundenveranstaltung war das Speichern von vielen digitalen Daten (also wirklich: vielen Daten) damals so im Petabyte-Bereich (10 hoch 15). Und gerade in den Jahren davor hatte man unter Leitung des DLR die Erde 3-dimensional mit Radar und Foto neu erfaßt. Gigantisch. Es war nicht möglich, alle digitalen Daten zur Erde runterzuschaufeln, also kreisen jetzt die speziellen Satelliten und halten die digitalen Daten dort oben abrufbereit. Mit einem gekauften Code kann man sich von dort einen gewünschten und bestellten Ausschnitt der Erde abrufen.

Was ich damit sagen will: Bei einer Demo konnte ich die Auflösungsmöglichkeiten bestaunen. Einfach unglaublich. Und dann hat man mir/uns gezeigt, in welche Verfahren diese Daten hineinfliessen werden. Eines davon war Umwelt- und Agrarkontrolle.

Diese Daten sind rein kommerziell und blenden bestimmte Bereiche der Erde aus. Mr. Bush wollte es so.

Gruß von OScAR
 
OScAR schrieb:
Bei einer Demo konnte ich die Auflösungsmöglichkeiten bestaunen. Einfach unglaublich. Und dann hat man mir/uns gezeigt, in welche Verfahren diese Daten hineinfliessen werden. Eines davon war Umwelt- und Agrarkontrolle.

in erster linie sind wohl die militaers die grossen nutzniesser dieser daten- so z.b. bei der (topographischen)programmierung der cruise missile und anderen gps/sat gestuetzten flugutensilien.

zur wirklich phantastischen aufloesung ein O-ton-dialog:
yoo dude, can u see the smile on his face?

... oder war es 'pimples'?
 
HenryHill schrieb:
such, such, wuehl ...

falls ich noch fuendig werde lichte ich es hier ab;-)

Das würde mich latürnich interessieren. Wennste nomma suchst?

Danke

Suse
 
Mein kleiner Abschlussbericht:

fonte cigana schrieb:
Sivi schrieb:
Man sagte uns, man habe Luftaufnahmen aus dem Jahre 2000.
der fluch von google earth u.ä. :'(

Zumindest bei uns sah das Foto ganz danach aus, nichts besonderes also, ein Bild, wie es sich jeder im Net beschaffen kann.

Mittlerweile ist die Legalisierung durch.
Man hatte uns einfach ein Datum der Anpflanzung genannt (in unserem Fall 2000, womit eine Legalisierung unmöglich gewesen wäre).
Beweisen konnte man dies nicht.

Anna H schrieb:
Das Problem ist, wenn man da jetzt hingeht und nachfragt, ist doch die Gefahr groß, daß man "schlafende Hunde" weckt.

Meine Empfehlung wäre:
Nein, weckt keine schlafenden Hunde, aber lasst euch (sollte man aufmerksam werden) auch nicht einfach alles erzählen.
Zum letzten Mal also mein Hinweis:
Weinstöcke, die vor 1998 gepflanzt wurden, haben eine gute Chance, legalisiert zu werden, allerdings muss man dafür zahlen.
Wer zuvor gepflanzt hat, kann gegen den "Herausreisszwang" angehen, denn wirkliche Beweise, wann etwas angepflanzt wurde, hat das Ministerium offenbar nicht.
Wer nach 1998 angepflanzt hat, hat keine Chance der Legalisierung!

Sollten eure Weinstöcke noch auf "alte Art", also mit grossen Abständen, gepflanzt worden sein, so besteht besser auf einer Begehung, denn somit hat man auf einer grossen Fläche wenig Stöcke...was das ganze billiger machen kann.

LG
Sivi
 
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