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Krise in Portugal

portoo

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Guten Abend

Wie steht es um Portugal wirtschaftlich?

Hat es sich wieder erholen können?

Wie geht es in Porto den Menschen?
 
Noch vor ein paar Jahren waren die allermeisten Portugiesen zu stolz, um betteln zu gehen. Das blieb den "Zigeunern" vorbehalten.
Nun aber, egal ob in Porto, Lissabon, Braga oder jede andere etwas grössere Stadt, kommt man kaum noch durch, ohne angebettelt zu werden.
Es werden immer mehr und es sind schon lange nicht mehr nur "Zigeuner".
Natürlich geht es nicht allen Portugiesen schlecht, aber es werden immer mehr, trotz der Auswanderungswelle (von denen sind auch schon viele desillusioniert zurück gekehrt...) .
Allerdings geben diejenigen, die Geld verdienen (können), jetzt auch wieder mehr einen Kaffee trinken oder im Restaurant essen.
Das bedeutet nicht unbedingt, dass es der Wirtschaft wirklich besser geht, aber es ist ein kleiner Schritt nach vorn.

Ich sehe Portugal nicht auf einem gutem Weg.
 
Also als ich 1993/1994 das erste Mal in Portugal war und von der Algarve aus eine Rundreise durchs Land machte, war ich geschockt, wieviel gebettelt wurde, gerade in Lissabon. Schon im Stop and go Verkehr am Zubringer von der Autobahn nach Lisboa Zentrum wurde man massiv angebettelt, das ging so weiter durch ganz Lissabon. Als dann die "Favelas" im Rahmen der Expo und dem Brückenbau "Vasco da Gama" aus Lissabon verschwanden, wars vorbei mit dieser massiven Bettelei. Habe ich danach auch nie wieder , nicht mal Ansatzweise , erlebt. Aber gebettelt wird sicher immer noch und vorzugsweise von der vorgenannten Klientel.

Ansonsten ist durch den Zuzug vieler Ausländer, zumindest hier an der Algarve, ein absoluter Aufwind zu spüren im Bereich Tourismus, Bau, Dienstleistung. In der Krisenzeit, ab 2009, wollten alle verkaufen, hilfsweise vermieten. Mittlerweile haben die Handwerker, Architekten und Baufirmen wieder sehr gut zu tun.

Es kommt in den Boomregionen viel Geld ins Land. Was einschneidend wirkt sind die hohen Abgaben bei der Sozialversicherung , die Auflagen im Rahmen der EU und die hohe MwSt. Aber vielen geht es wieder besser als vor 4-5 Jahren. Die Restaurants werden auch wieder gut besucht von den Einheimischen und die vielen Touris, die auch in der Nebensaison die Hotspots überfluten, tun das Übrige. Das hat aber auch seine Schattenseiten.

Ich hatte mich letztens mit einer Krankenschwester in Lissabon unterhalten, 30 Jahre im Beruf, die halt keine Gehaltserhöhung in den letzten Jahren bekommen hat und unter den steigenden Mieten (zum Teil extrem) und den erhöhten Abgaben leidet. So geht es sicher Vielen. Aber generell geht's aufwärts. Nicht für alle, aber immerhin.
vito
 
das es in Portugal generell aufwärts, sehe ich nicht so. in den letzten 4-5 jahren wurde das Rentenalter herausgesetzt und zugleich die renten gekürzt.
suchen sie einmal das Gespräch mit den einheimischen, abseits der Algarve, die werden dies bestätigen.
in den boomregionen,d.h. der Algarve, kommt sicherlich viel Geld hinein, die "normalen Bürger und Bürgerinnen" profitieren aber selten davon. ich bereise nun seit 30 jahren Portugal und den leuten geht es nicht viel besser. die infragstruktur ist zwar verbessert (das meiste Geld wurde leider nur in Autobahnen investiert) aber den Portugiesen geht es nicht so gut, das zeigt sich auch an den hohen auswanderungszahlen in den letzten jahren.
die Algarve ist leider zu einer touristenhochburg verkommen, wo fast jedes vierte haus am Meer den Ausländern gehört, und die auch nach jahren ausser bom dia und obrigado kein portugiesisch sprechen.
auch in Lissabon wurden und werden in der Altstadt schöne Wohnhäuser von ausländischen Investoren gekauft und renoviert und kein (oder nur die gehobene klasse) portugiese oder Portugiesin kann sich diese mieten leisten.
und apropos betteln:
es verwundet mich schon, warum wir Ausländer dieses Thema so "exotisch" thematisieren.
es ist für mich absolut o.k. wenn ich als reicher (und dass sind wir nun halt mal im vergleich) Tourist angebettelt werde. schrecklich finde ich, dass der Staat, und dies ja auch in Deutschland und in der schweiz, die bettelei zum verschwinden bringen will.
wir wollen ja nur die Sonnenseiten von Portugal geniessen!
 
Ja, die Sonnenseiten wollen wir alle, egal ob Millionen auf dem account oder oder nur Kleingeld für nen Bica oder ein Bifana in der Tasche. Aber entgegen der Krisen Hochzeit 2009/2011 geht es schon voran. Ich kann ja mehr oder weniger nur für die Algarve sprechen. In der Krise wollten alle fürn apple und ein ei vermieten. Aber es war kaum Nachfrage da. Nun ist es so , das kaum eine rvermietet. Jeder Makler hat 20-30 oder mehr Interessenten, die Händeringend was vernünftiges zur Miete suchen hier an der Algarve. Es gitb aber nix mehr oder fats nichts mehr. Und wenn , dann werden Preise aufgerufen, die 30-40% über den Preisen vor 5 Jahren liegen. Natuerlich kommt das nur den Immobesitzern zu Gute, aber so wenig gibt's ja nicht. Viele verdienen wenig, haben aber Eigentum, und icht nur 1 oder 2 Objekte. Das ist zumindest ein gutes Zeichen dafür, dass es nicht <abwärts , sondern aufwärts geht

vito
 
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