Es gibt auch andere Meinungen zu Madeira. Ich hatte ein Kollege, der dort gearbeitet hat als Vertreter von einem grossen deutschen/europäischen Reiseveranstalter und an jedem Ankunftstag zum alten Flughafen fuhr mit einem Koffer voller Anhänger um bei einem eventuellen Unfall die Leichenteile zu sortieren. An seinem letzten Tag auf der Insel sagte er:Ich werde noch nicht mal in ein Flugzeug einsteigen, das über Madeira fliegt.
Ich war das erste mal in 1977 auf Madeira. Mein bester Freund ist Madeirenser und wir kennen uns jetzt schon über 40 Jahre. Privat und beruflich war ich sehr oft auf Madeira, aber nie länger als eine Woche. Für mich reicht es. Sicherlich hat die Insel sich sehr zum Positiven entwickelt, schneller als der Kontinent. Besonders in den 80er Jahren war der Gestank von Dieselabgase unerträglich. Schlechte Strassen überall. Telefonisch war Madeira nur über Vermittlung zu erreichen. Eine Fahrt nach Porto Moniz dauerte etwa 3 Stunden. Ribeira Brava war ein Plichtstopp für ein Kaffee bevor man sich durchs Gebirge 'gewürgt' hatte bis nach Sâo Vicente und weiter dann unter Wasserfälle durch nach Porto Moniz. Belohnt wurde man unterwegs mit einer tollen Landschaft oder bestraft mit Nebel. Jetzt ist man schnell dort, siehr aber nichts mehr von der Landschaft da man nur noch durch Tunnel fährt.
Eine kleine Anekdote noch. Ich war einst beim Sekretär für Tourismus eingeladen. Er war ein guter Schwimmer gewesen und hatte sogar den Wal in dem Film Moby Dick mit Gregory Peck geschwommen. Wir sprachen über neue Kundengruppen für Madeira. 'Briten gibt es genug, mehr Deutsche, Italiener und Franzosen sagte er aber keine Holländer, ich hasse Holländer vom ganzen Herzen!' Es folgte eine Todesstille im Raum, alle schauten sich ihre Schuhspitzen an, bis er fragte:Habe ich etwas falsches gesagt? Als er erfuhr dass ich aus NL komme, wäre er am liebsten mit Moby Dick in die Tiefe des Ozeans versunken um sich nur noch mit einigen Espadas zu unterhalten.
Johan