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Historisches: 1899- Die "Bulgaria" erreicht nach einem schweren Hurrikan Ponta Delgada

Farbenzeit

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Ich guck ja gern "Bares für Rares" und horchte heute auf, als das Stichwort "Azoren" fiel.
Es ging um eine Ehrenplakette für besondere Dienste.
Recherchen ergaben dann Folgendes:

(Der Einfachkeit halber Wikipedia)
Die 1898 in Dienst gestellte "Bulgaria" der Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) war das erste in Deutschland gebaute Schiff der B-Dampfer der Hamburger Reederei. Sie wurde bei Blohm & Voss in Hamburg nach den Plänen von Harland & Wolff erstellt und kam unmittelbar nach dem Typschiff "Brasilia" auf der Linie von Hamburg nach New York zum Einsatz.
Aufsehen erregte die Bulgaria, als sie im Februar 1899 für 14 Tage auf dem Nordatlantik vermisst wurde. Die B-Dampfer wurden für eine Vielzahl von Aufgaben herangezogen, so dass die "Bulgaria" auch Baltimore und Boston anlief und 1907 auch kurzzeitig auf der Mittelmeerroute nach New York eingesetzt wurde. Im Wettbewerb gegen britische Schiffslinien wurde sie und ihr Schwesterschiff "Batavia" 1913 unter österreichischer Flagge als Canada und Polonia von Triest aus auf der Südroute über den Nordatlantik in Fahrt gebracht.
...
Die Sturmfahrt der Bulgaria
Bei der 7. Rückfahrt ab dem 28. Januar 1899 aus New York geriet die "Bulgaria"
in einen Orkan, der ihre Luken beschädigte und die Ruderanlage zerbrach.
Das Schiff hatte 5000 t Getreide, 109 Pferde in Boxen auf dem Oberdeck und
28 Zwischendeckspassagiere an Bord.
Ab dem 2. Februar trieb die "Bulgaria" unsteuerbar im Sturm.
Die Pferde an Oberdeck stürzten in ihren Boxen, verletzten sich und
zerbrachen die Boxen und mussten alle getötet werden.
Die fachlich korrekt gestaute Getreideladung verrutschte und verursachte mit durch Lüfter und eingeschlagenen Luken eintretendem Wasser eine zunehmende Schlagseite.
Dazu wurden durch die Gewalt der See die meisten Rettungsboote der Backbordseite zerstört. Am 5. Februar ließ der Kapitän Notraketen abschießen, auf die drei Schiffe reagierten. Die britischen "Vittoria", "Koordistan" und der Tanker "Weehawken" setzten Boote aus, um Menschen von der hilflosen "Bulgaria" zu übernehmen, die selbst zwei Boote zu Wasser brachte, von denen eins sofort abtrieb. Drei Frauen, acht Kinder und sieben Männer sowie eine Bootsbesatzung wurden von der "Weehawken" übernommen, vier Seeleute des abgetriebenen Bootes der "Bulgaria" konnte die "Vittoria" retten.
Bei Einbruch der Dunkelheit brachen die Retter ihre Maßnahmen ab,
die zwar Boote verloren hatten, aber keine Seeleute.
Am folgenden Morgen war ein Abschleppversuch geplant, aber die "Bulgaria" war verschwunden. Die britischen Schiffe gingen davon aus, dass sie in der Nacht gesunken sei und setzten ihre Fahrten fort. Die "Weehawken" landete ihre Schiffbrüchigen am 12. Februar in Ponta Delgada, die vier Mann auf der Vittoria erreichten am 23. Baltimore und führten zur Überzeugung, die "Bulgaria" sei gesunken.
Die "Bulgaria" war aber nur abgetrieben worden.
Als der Sturm am 9. abflaute, konnte man sich von den Tierkadavern an Deck befreien und dem Schiff einen anderen Kurs geben, ohne richtig steuern zu können.
Die Maschinenanlage und die Pumpen waren noch intakt.
Am 14. traf man auf den britischen Frachter "Antillian", den man um Schlepphilfe bat,
was aber immer wieder misslangt. In der Hoffnung, ein Notruder anbringen zu können, entließ man das britische Schiff und behielt auch die verbliebenen Passagiere an Bord.
Erst am 21. war dann das Notruder befestigt und das Schiff konnte wieder gesteuert werden. Am 24. Februar lief die Bulgaria dann in Ponta Delgada, Azoren, ein.
Nach Reparatur des Rudergeschirrs konnte sie mit eigener Kraft ihre Fahrt fortsetzen und wurde beim Einlaufen in Plymouth und Hamburg gefeiert, wo der Kaiser den kommandierenden Admiral der Kaiserlichen Marine, Admiral Koester, das Schiff begrüßen ließ. Während der Sturmfahrt starb ein Kleinkind und ein Matrose ging unbemerkt über Bord. Das Hamburger Seeamt entschied, dass Ursache die unzureichende Stärke des Ruders sei, aber die Konstrukteure erst Erfahrungen mit den sprunghaft gestiegenen Schiffsgrößen machen müssten.
Nach azorianischen Belegen habe ich nun noch nicht geforscht, fand die Geschichte aber spannend.
Vielleicht gibt's ja irgendwann eine Verfilmung a la "Titanic" :hurra.gif:
 
Erinnert mich an die Story die ich heute gelesen habe, nach 1,5 Jahren auf See ist heute ein Schiffswrack in Irland angelandet.
Das wurde vor ca. 17 Monaten aufgegeben, ebenfalls mit kaputter Ruderanlage.
 
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