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Frage Gibt es in Portugal einen Hass auf Deutsche zunehmend?

  • Ersteller Ersteller FreeHarry
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FreeHarry

Gast
Gast
Ich selber beschäftige mich intensiv mit dem auswandern nach Portugal und wir haben das eigentlich für spätestens Frühjahr 2016 mit unseren 3 kleinen Kindern vor. In jüngster Zeit haben mich davor mehrere Leute gewarnt - darunter auch zwei Portugiesen - , die meinten, dass es in Portugal wegen der Politik Merkels und der Krise vermehrt eine Abneigung gegen Deutsche gäbe (angeblich vermehrt Sachbeschädigungen gegen Deutsche).

Mich hat das etwas irritiert und verunsichert, da ich bei meinen ausgiebigen Portugal-Aufenthalten immer einen sehr guten Draht zu den Portugiesen hatte und ich es eigentlich sehr sehr gut mit der portugiesischen Mentalität kann...

Naja, daher meine vielleicht etwas schwierige und vielleicht politisch-inkorrekte Frage hier... Aber ich will einfach mal die Einschätzung von Fachleuten bzgl. Portugal haben... Ich hoffe, Ihr versteht mich richtig...

Viele Grüße

Harry
 
Ich konnte bei meinen letzten Besuchen in Portugal keineswegs feststellen, dass dort ein zunehmender Deutschenhass besteht. Ich war nun sehr oft dort und habe ebenfalls vor vielen Jahren dort gelebt und kenne somit auch recht viele Leute in Portugal, die zu mir so waren wie immer. Ja und insbesondere in den letzten Urlauben habe ich Regionen besucht, wo ich zuvor noch nie war und auch niemanden aus alten Zeiten kannte, und auch dort bin ich niemals angefeindet worden, im Gegenteil, man war mir gegenueber immer sehr nett und freundlich, dass gilt insbesondere fuer die Menschen der Beiras Interiores. Vielleicht lag auch daran, dass ich eigentlich ein recht gutes Portugiesisch spreche, aber trotzdem erkennen die meisten nachdem sie eine Weile mit mir gesprochen habe, dass ich halt doch ein Auslaender und sehr wahrscheinlich ein Deutscher bin. Aber wie gesagt, ich hatte noch nie Probleme. Ich will es mal als kein wirkliches Problem bezeichnen, und ausserdem was es weit vor Frau Merkel und der Krise; und zwar Ende der 80ger, als ich Portugal war, sei es im Urlaub, meist weitab der Touristenstroeme, oder waehrend eines laengeren Sprachaufenthaltes in Coimbra, da gab es allerdings immer mal wieder dein einen oder anderen, allerdings meist irgendwelche Jugendliche, die meinten mir als Deutschen immer "H.H." nachrufen zu muessen, was mich natuerlich nervte.
 
Und wenn der eine oder andere Portguiese jemanden nicht besonders gut leiden kann, beispielsweise jemanden weil er Deutscher ist oder aus welchen Gruenden auch immer, so habe ich durchaus auch die Erfahrung gemacht, dass er es dann einen ohne viel Worte spueren laesst aber niemals in irgendwelcher Form diez Person angreift.
 
Ich kann das auch nicht bestätigen. Wir war zu Ostern das erste mal im neune Haus und wurden wunderbar aufgenommen. Viele Nachbarn haben geholfen und wir haben schon Freunde gefunden. Alles kein Thema.
Gruß
T
 
Hallo Harry,
ich lebe schon ueber 10 Jahre in Portugal und mir ist das noch nicht aufgefallen. Ganz im Gegenteil, ich werde immer nett behandelt auch wenn ich sage, dass ich deutsche bin.

Iris
 
Ola,
Ja ist so wie die Vorschreiber es dargelegt haben.
Wird denn ansonsten eben so sein wie ueberall in Europa! "Wie man in den Wald reinruft,schallts auch heraus."
Gruss HJV
 
Gehen die Kinder dann in eine normale portugiesische Schule? Oder auf eine deutsche Schule?
 
Also, nach 20 Jahren, die ich in Portugal lebe, kann ich zwar bestätigen, daß die Portugiesen "die Deutschen" nicht mögen, solange sie eben von "der deutschen Politik", "der deutschen Kanzlerin", "a troíca" sprechen.

Aber einen Deutschenhaß habe ich bislang noch nicht festgestellt.
Vorurteile gibt es durchaus - so stelle ich immer wieder fest, wenn ich neue Leute (mit weniger Schulbildung) kennen lerne, daß die meinen, ich sei wohl wenn schon nicht superreich, dann doch wenigstens äußerst wohlhabend. Portugiesen, die mich länger kennen, wissen, daß ich ein ganz normales Leben führe, genau wie sie unter der Krise und sonstigen Umständlichkeiten des Lebens leide und eben ein komisches Portugiesisch spreche. Da relativiert sich alles und ich werde behandelt wie jeder andere auch.

Portugal ist ein tolles Land zum Leben (auch für Kinder!) - aber achtet darauf, daß euer Einkommen gesichert ist. In Portugal ist es DEUTLICH schwerer ein gesichertes Leben aufzubauen, bei dem man nicht ständig den Cent umdrehen muß.
 
Ich bin auch der Meinung, obwohl halt selber kein D, dass die Portugiesen nichts gegen Deutschen haben.
Die Portugiesen wundern sich aber über Leute, die aus dem Paradies Deutschland mit Kind und Kegel hier anreisen weil sie im Paradies versagt haben und jetzt denken, dass sie es 'selbstversorgend' in Portugal schaffen können. Wenn es dann auch hier schief geht und aus Geldmangel der Rückweg ins deutsche Paradies versperrt ist , dann wird man auf die Ausländer (nicht nur Deutsche) sauer die hier auf Staatskosten herum schmarotzen.
Johan
 
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Ich bin auch der Meinung, obwohl halt selber kein D, dass die Portugiesen nichts gegen Deutschen haben.
Die Portugiesen wundern sich aber über Leute, die aus dem Paradies Deutschland mit Kind und Kegel hier anreisen weil sie im Paradies versagt haben und jetzt denken, dass sie es 'selbstversorgend' in Portugal schaffen können. Wenn es dann auch hier schief geht und aus Geldmangel der Rückweg ins deutsche Paradies versperrt ist , dann wird man auf die Ausländer (nicht nur Deutsche) sauer die hier auf Staatskosten herum schmarotzen.
Johan
Dieses Leute, die meinen mit Kind und Kegel im Paradies Portugal es selbstversorgend schaffen zu koennen, haben gar nicht mal in Deutschland versagt. Es sind oftmals Leute, die auf ein Leben mit geregelter Arbeit, so wie es eigentlich ueberall ueblich ist, keinen Bock haben, denen ist das einfach zu spiessig. Sie meinen dann als Aussteiger irgendwo im sonnigen Sueden, in erster Linie das Leben geniessen zu koennen. Zur selbstversorgung wird dann vielleicht noch etwas angebaut und ein paar Tiere gehalten. Ja und sie meinen, dass geht halt so. Viele sparen daraufhin viele Jahre, um halt Geld fuer eine Behausung und Grundstueck zu haben. Und wenn es dann nicht so klappt, wie man es sich vorstellt, ist das Ersparte schneller weg, als man glaubt. Aber mir war bisher nicht bekannt, dass diese Leute insofern sie scheitern, vom portugiesischen Staat uenterstuetzt werden und sie dort auf Staatskosten herum schmarotzen koennen. Und wer, wo auch immer, eben auf Staatskosten lebt, vielleicht als Auslaender insbesondere, derjenige ist doch nirgendwo beliebt.

Viele dieser Auswanderer bzw. Aussteiger aus Nordeuropa, die meinen in Portugal im Paradies zu landen, sind oftmals realitaetsfremd und sehen die Welt durch eine rosa Brille. Es gibt und gab durchaus viele, die es geschafft haben, aber die sind es wahrscheinlich ganz anders angegangen und vor allem bei ihrem Vorhaben auf dem Boden der Tatsachen geblieben, und haben entsprechend vorgesorgt. Wie z. B., wenn es nicht klappt, wieder problemlos in die alte Heimat zurueckkehren zu koennen.
 
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Ich habe viele portugiesische Freunde, teilweise schon seit 47 Jahren. Als ich vor 6 Jahren hierher gezogen bin - nichtg ausgewandert :cool: - habe ich vorher bei der Wohnungssuche darauf geachtet, nicht in eine deutsche Enklave zu ziehen.
Wir leben hier unter lauter Portugiesen, sind gern gesehen, haben auch private Kontakte und fühlen uns sauwohl.
Dazu möchte ich allerdings sagen, dass ich niemals hierher gezogen wäre, wenn ich nicht der portugiesischen Sprache mächtig gewesen wäre. Zwar nicht perfekt - unregelmäßige Verben lerne ich nicht mehr - aber so gut, dass ich auch hier im Geschäft alles Portugiesische erledigen kann.
Aber die Aussteiger kenne ich - in Santa Margarida da Serra bei Grandola gibt es unzählige davon. Man erkennt sie sofort - bei Einkaufen beim Lidl besonders prägnant!!
 
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Ola.
Ein Deutscher Bekannter der seit ueber 30 Jahren hier lebt, sagte: Es gibt bei denen zu viele Ideenhaber und Diskutierer. Dagegen kaum Macher.!!!!
Er selbst (mit ausreichend Kapital versorgt) Wollte damals ein Tal urbar machen mit vielen bekannten. Ist immer noch ein schoenes Tal, aber nicht mehr seins. Hat es verkauft, nachdem fast alle Arbeit an ihm haengen blieb.
Ein anderes Projekt danach ist ebenfalls an obigen Typen gescheitert.
Ein Anwesen wurde aufs feinste ausgebaut, reno und restauriert. (unter anderem Eichenbalken aus Frankreich fuer Konstruktion geholt) Tja und dann....kamen die Ideenhaber (Workshops fuer alles moegliche) Nicht in die Fuesse, ausser kiffen, saufen, fi...en.
Und @andre eine Frau mit diversen Kindern lebt immer noch hier vom Portugiesischen Staat. Das geht also. Ansonsten halt immer von Saisonal wechselnden Diskutierern und Ideenhabern :)
Hier in der Umgegend kannst diverse "Projekte" in halbfertigem Zustand, die von der Natur wieder erobert werden, sehen.
Beim einen ( sollte Schweinezucht werden) "sollen" die Schweine alle eingegangen sein ploetzlich. Gebaeude waren eh nur halbfertig hingemurkst.
Beim anderen, sollte Selbstversorgerhof werden. (da vergammelt noch ein 8m Segelyacht vor sich hin) hatte die Frau keine Lust mehr, da zu einsam.
War ausreichend urbares fertiges Ackerland da, allerdings halt auch Arbeit :)
Das naechste: Hat gerodet, Holzhaus hingestellt, Schoenes Tal mit Terassen, ausreichend Wasser, dann ca 20 Bienestoecke aufgestellt noch, (Die stehen nun seit 2 Jahren allein da herum.) und denn wieder weg. Er war Goldschmied und wollte mit Schmuckverkauf sein Auskammen sichern. schoene Stuecke, aber falsche Zeit und er haette sich auf die Socken machen muessen um die Sachen bei Juwelieren in Tomar, Coimbra usw in Kommission anzubieten. Also heftig Arbeit. Frauschen wollt auch immer schoen aussehen, und war hier zu wenig los. Naja, beide noch Jung.
Dann kannst jedes Jahr die "Selbstversorger" und "Bauernhof mit vielen Tieren" Goeren hier antreffen. Von deren rumgeschwafel ist allerspaetestens nach nem Jahr nichts mehr uebrig. Meisst zu Beginn des Winters weg, weil waehrend des Sommers anstatt zu Arbeiten und Vorsorgen, "gechillt und gekifft und Pardy" gemacht wurde. Junge Frauen halten es oft laenger aus mit Versorgern.
Gruss HJV
 
..jetzt wird also nicht mehr gegen deutsche, sondern gegen die aussteiger stimmung gemacht...

auch nich schlecht....:rolleyes:
 
Hi Irsinn,
Nein es wird keine Stimmung gegen Aussteiger gemacht. Wenn jemand von Deutschland oder sonstwo nach Portugal umzieht um hier sein Leben zu gestalten kann und darf man das nicht kritisieren.
Es gibt leider -und hier spreche ich auch aus eigener Erfahrung- eine Menge ausländische Residenten, die hierher kamen mit wahnsinnigen Ideeen, die mangels gute Vorbereitung voll auf den Bauch gefallen sind. Geld weg und jetzt wohin??
Sie gammeln herum, zahlen hier keine Steuern, die Portugal aber braucht damit das Land funktioniert und wenn sie krank sind haben sie, da schon 6 Monate in Portugal, beim Centro de Saúde schon ihren Cartão Utente besorgt damit sie für einen Minimumbetrag behandelt werden ohne je in die Sozialkassen einbezahlt zu haben.
Wenn jemand jetzt mit 3 Kindern (4, 2 und ?) nach Portugal ziehen will und schon vor Realisation dieses Vorhabens weiche Knieen bekommt, weil 2 Portugiesen ihm gesagt haben, dass die Portugiesen auf Grund von der deutschen Politik in Bezug auf Krisenländern eine negative Meinung über Deutsche haben, dann frage ich mich wie will er denn überhaupt fertig werden mit den Problemen, die nach dem Umzug auf ihn zukommen.
Johan
 
ok, lassen wir das einfach mal so stehen...ne diskussion bezüglich schwarzer schafe lassen wir mal lieber!

das mit den weichen knien hast du meiner meinung nach richtig eingeschätzt...ich bin zwar auch noch nicht angekommen und denke ich werde noch einige stolperfallen mitnehmen, aber wenn man sich so früh in der auswander/aussteiger- phase schon diese gedanken macht....wirds schwer

Gruß
 
Habt Dank für die Antworten. Schön, dass Ihr das auch nicht anders seht, wie ich das bisher festgestellt hab. Die Kinderliebe der Portugiesen ist etwa immer wieder beeindruckend. Ich selber kann es mit Portugiesen sehr gut. Schon beim Thema Fussball hab ich schon viele viele Nächte mit Einheimischen zugebracht... bei Portwein und gutem Essen...

Mit großem Humor hab ich den Kommentar von Sir locra gelesen, der einfach mal ins Blaue hinein über mich fabuliert... ;-)

Ich werde unser Vorhaben weiter umsetzen. Wir sind vielleicht sehr vorsichtig in unserer Umsetzung. Das Finanzielle ist bei uns aber nicht das Problem... ;-)

Viele Gruesse

FreeHarry
 
Ich finde es sehr gut, dass der TS sich auch mit solchen Fragen beschäftigt, denn wenn man so manche portugiesischen Nachrichten vor Monaten verfolgte, könnte man schon den Eindruck gewinnen, dass...

Aus meiner Erfahrung heraus ist dem aber nicht so, wie schon viele vor mir geschrieben haben.

Rassismus gibt es trotzdem (oder natürlich) auch. Scheint eine menschliche Angewohnheit zu sein.
Diese richtet sich in Portugal aber nicht wirklich gegen deutsche (früher mal schon eher, als es z.B. noch um den Santa Clara Stausee diese extremst "keine-Ahnung-wie-ich-sie-nennen-soll" Menschen gab).
Viele mögen keine "Schwarzen", "Zigeuner" oder "Russen", wie gerne mal über einen Kamm geschert wird.
Deutsche im Allgemeinen gehören aber eigentlich nicht dazu, eher im Gegenteil.Von ihnen wird nicht gefürchtet, dass sie die wenigen Arbeitsplätze wegnehmen wollen, sondern eher erhofft, dass sie Geld mitbringen.

Wie man sich als Ausländischer "Sozialschmarotzer" hier durchschlagen könnte?
Keine Ahnung.
Mehr als 150 Euro kriegt hier keiner, nichtmal ein Portugiese.
Das wars dann auch.
Nix von wegen Kleider- oder Wohngeld oder so.
Und um als Ausländer darauf Anspruch zu haben, muss man hier schon eine ganze Weile offiziell gelebt haben.
Irgend ein Waldschrat kriegt hier höchstens einen Tritt in den Hintern.

Nur mal so nebenbei bemerkt,
Sivi
 
Als ich auf Madeira gelebt habe, da gab es durchaus so einige Deutsche, die bei den Einheimischen nicht gerade beliebt waren. Wie gesagt, es waren nur einige bestimmte, aber das die nicht so besonders gut angeshen waren, lag aber allerdings meist an ihnen selbst. Wenn man sich auffuehrt wie ein Kolonialherr, die Einheimschen von oben herab behandelt und so tun als waeren sie total dumm, nicht bereit sein die Landessprache zu lernen und der Meinung sein, die Einheimischen haben Deutsch zu lernen oder zumindest Englisch sprechen usw... Ja da muss man sich nicht wundern, wenn man nicht beliebt ist.
 
Wie man sich ... hier durchschlagen könnte? Keine Ahnung.

hmm, fuer >€150/monat (und fast ohne sozialschmarotzer effekt) koennte mann/frau z.b. als auslaendischer immobilienhaendler mit inlaendischen banken deren toxic trash auf strikter 1€-ebene verhandeln;-//

definitely off-topic mas na mesma com boa intenção
HH
 
Auch ich habe keine Probleme mit Portugiesen. Ganz im Gegenteil: ich wurde und bin immer ganz herzlich aufgenommen worden. ;)
 
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