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Freilernen oder freie Schule in Portugal

G

Gelöschtes Mitglied 14642

Gast
Gast
Hallo zusammen,
wir beabsichtigen nach Portugal zu kommen und suchen auf diesem Wege Menschen, die ihre Kinder entweder selbst unterrichten oder an der Gründung einer freien Schule interessiert sind. Weiß jemand wie das mit der Schulpflicht gehandhabt wird.
Freuen uns über neue Kontakte und Hinweise.
Ben, Kiarah und Enna
 
Hallo an alle,

interessant sind ja die tatsächlichen Sanktionen wenn man dagegen verstößt...gibt es eine Verwarnung oder eine hohe Geldstrafe?

Ich kenne im Alentejo Familien deren Kinder nicht in die Schule gehen......und es hat noch nie jemand kontrolliert.

Liebe Grüße
 
Gut, und wie handhabt Ihr das mit euren Kindern sofern vorhanden? Ich hab ja nicht generell was gegen Schule, mich würde nur interessieren ob es im Aletejo, wo ja mittlerweile einige Deutsche leben, schon mal die Idee zu einer Schulgründung gegeben hat.
 
Es gibt in der Nähe von Lagos (Algarve) eine Waldorf Schule.Diese Schule wird unterstützt vom Kultusministerium Baden Württemberg,somit ist sichergestellt das die Abschlüsse auch in Deutschland anerkannt werden.

 
Wir haben schon mal über eine Schulgründung im Alentejo gesprochen, allerdings erst ab Sommer 2019

Liebe Grüße
 
Als Eltern mag man so wie ich heftigster Schul- Kritiker und die Kinder dann vielleicht umso begeisterte Schüler sein.

Homeschooling geht definitiv in Pt., trotz der Pflicht weist man im Zweifel halt irgendwas nach, so machen es selbst Portugiesen. Kein Kommentar an dieser Stelle über Deutsche, die in Pt. Ihre Kinder nicht zur Schule schicken, zugegebenermaßen isolieren und irgendwie über dt. "Onlineakademie- Gelder" leben.

Klar kann man Abi als Fernkurs erwerben. Ohne offizielle Abschlüsse geht heute allerdings immer noch wenig und soziale Kompetenzen sind ein Schlüssel zum Erfolg. So meine momentane Sicht.
"Freilernen" entspricht irgendwie zudem dem Trend, ein Kind nach dem anderen zu bekommen, ohne dabei durch Schule etc. gestört zu werden.

Ökologischer Fußabdruck und Chancen pro Kind frage ich mich da, obwohl ich durchaus für eine umfassende Legalisierung wäre.
 
Es gibt in der Nähe von Porto eine sehr bekannte öffentliche Schule " , die nach dem Prinzip der "Freilerner" funktioniert. Sie wurde schon 1976 gegründet und ist wohl in vielen Bereichen sehr innovativ.

Wer Interesse hat sollte mal danach googeln. Ich habe nur zufällig davon gehört und habe auch nicht mehr Infos dazu.
Iris
 
Für diejenigen, die noch etwas Schwierigkeiten mit der portugiesischen Sprache haben ;) ein Link zu einem Gespräch mit dem Gründer der "Escola da Ponte" in deutscher Sprache. Hintergründe der Gründung, pädagog. Ansätze etc. werden hier deutlich:

 
Danke für eure Hinweise. das klappt ja prima hier.
 
Gut, und wie handhabt Ihr das mit euren Kindern sofern vorhanden?
Sie gehen auf eine oeffentliche, portugiesische Schule.

Wie sonst sollten sie zweisprachig aufwachsen, also Deutsch und Portugiesisch wie eine Muttersprache beherrschen? Wie sonst sollte es ihnen moeglich sein, sich zu integrieren? Wie sollte man ihnen sonst die Moeglichkeit auf einen ueberall anerkannten Schulabschluss bieten koennen und ihnen somit die Tueren fuer ihr eigenes Leben oeffnen?

Ich seh jetzt nicht irgendeinen Vorteil, Kinder in Abgeschiedenheit in einer Enklave grosszuziehen und nur die eigenen Vorstellungen an sie ran zu lassen. Am besten ist, sie bekommen moeglichst viele Ansichten mit, um fuer sich selber auswaehlen zu koennen.

In Évora gab es zu der Zeit, als viele Deutsche bei Siemens arbeiteten, eine dt. Grundschule, die im Gebaeude der Salesianos untergebracht war.

Gruss, Manuela
 
Für die, die es sich leisten koennen:


Mit Warteliste für die 5. Klasse - Cambridge System

oder


deutsche Schule.

Beide so um die 450 Euro monatlich- deutsche teuerer als internationale
 
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Vielleicht ist dieser Aufruf bei Facebook ja interessant für Euch.

Iris
 
Besten Dank für den link to paradise Iris. Werde Kontakt aufnehmen um Näheres zu erfahren.
An Manuela die Frage: hast du schon mal Freilerner erlebt? Du wärst vermutlich erstaunt wie selbstbewußt und eigenverantwortlich diese jungen Leute im Leben stehen. Das Beste ist, sie haben Freude daran sich selbst etwas zu erarbeiten
und mit abgeschieden vom Rest der Welt hat dies überhaupt nix zu tun. Oder schau dir mal bei YouTube ein Video mit Andre Stern an, dem Sohn von Arno Stern (Malort), der war nie auf einer Schule ;)
 
Hallo ben59,

ich habe persoenlich noch keine Freilerner getroffen, aber schon diverse Dokus/ vlogs gesehen, wo Familien ihre Kinder als Freilerner erziehen. Wenn ich Zeit hab, werd ich mir das Video, das du vorschlaegst, gern mal ansehn. In den Videos, die ich gesehn habe, geht es um Familien mit noch kleinen Kindern. Ich seh jetzt nicht so die Wichtigkeit, ob ein Kind in den Kindergarten geht oder nicht. Es ist einfach dann die Frage, ob man sein Kind eher spaeter oder frueher in einer Art schulischen Einrichtung anmeldet. Wobei ich schon glaube, dass es den Kleinen gut tut, wenn sie die Moeglichkeit haben, oft mit anderen zu spielen.

Was ich aus den Videos raushoeren konnte, ist dass es fuer manche Eltern schon ziemlich anstrengend, stressig ist, das Freilernen ihrer Kinder mit ihrem Job zu vereinbaren. Auch erschliesst sich mir nicht, wieso sie sich mit allen Mitteln fuer diesen Weg entscheiden. Es ist doch so, dass jeder Mensch manche Dinge lieber lernt und manche weniger gern. Aber gewisse Faehigkeiten sollte einfach jeder erwerben, z.B. Schreiben, Lesen, Rechnen etc. Und genau da hab ich ein Homeschoolingbeispiel in Honduras. Ein Deutsch-honduranisches Ehepaar versuchte jahrelang seine Zwillinge so zu unterrichten. Als ich sie traf, waren die beiden 12. Die beiden tanzten denen auf dem Kopf rum! Unterricht war eigentlich nicht moeglich und ihre schulische Entwicklung war nicht mehr aufzuholen. Letztendlich zogen sie dann in die Hauptstadt und schickten die beiden auf eine Privatschule.

Beim Freilernen stelle ich mir auch vor, dass ein Kind Defizite in einem Bereich entwickeln kann, weil es diesen Bereich nicht so gern mag und sich deshalb nicht damit beschaeftigt. Spaeter im Berufleben/ beim Studium werden einfach gewisse Faehigkeiten vorausgesetzt. Die Anforderungen werden durch die technische Entwicklung im Grunde immer hoeher. Wie soll ein Freilerner da mithalten koennen, also auch irgendwo eine Lobby haben, wenn er nicht nach bestimmten Kriterien lernt/ unterrichtet wird?

Was mir auch nicht eingeht: Wir sind uns wohl alle einig, dass die Schule, egal ob in D. oder P. reformbeduerftig ist. Warum setzten wir uns dafuer nicht gemeinsam ein? Wieso ziehen Leute ihre Kinder gross, nach den Kriterien wie es ihnen passt? Diese Kriterien sind vielleicht manchmal sogar durchdacht, aber es spiegelt doch auch nur eine Art "selbstgestrickten" Einfluss auf die Kinder wider. Die Eltern glauben, die Schule sei nichts fuer ihre Kinder, obwohl sie es meistens noch nicht mal ausprobiert haben! Und wer sagt, er erziehe seine Kinder "frei", luegt sich selber an. Als Eltern hat man immer unbewusst Erwartungen an seine Kinder, auch wenn man noch so offen ist. Man nimmt als Eltern immer stark Einfluss, einfach weil man als Mutter/ Vater eine derart starke (Vorbild-)Funktion einnimmt.

Wieso gehen Leute in fremde Laender und versuchen am Gesetz vorbei zu leben? M.M. ist, dass jemand, der in einem anderen Land lebt, dankbar fuer die Gastfreundschaft sein sollte, die ihm zuteil wird. Und das mindeste was man tun kann, ist die Gesetze einhalten. Portugal bietet neben dem oeffentlichen/ privaten Schulsystem auch Homeschooling an, was ich wirklich toll finde. Da sollte sich doch jeder das raussuchen koennen, was zu ihm und den Kindern passt, ohne ein Leben in der grauen Illegalitaet zu leben. Vor allem, wenn man Verantwortung fuer Kinder hat, finde ich es schwierig, wenn jemand ilegal handelt. Wieso glauben manche, dass sie hier in P. einen rechtsfreien Raum vorfinden?

Ich habe mal eine sehr schlechte Erfahrung mit einer Gruppe Walddorfschuelern gemacht, deren begleitende Lehrer null Einfluss auf sie hatten und sie nicht in den Griff bekamen!

Ich kann mir vorstellen, dass es unter Freilernern, genauso wie unter Walddorfschuelern bzw. Schuelern der oeffentlichen Schulen, Beispiele gibt, wo die Entwicklung der Kinder klappt und welche, wo s nicht klappt.

Gruss, Manuela
Veilleicht aendere ich já meine Meinung zu dem Thema sogar irgendwann. Vielleicht werden já sogar meine Enkel mal als Freilerner erzogen, wer weiss:)?

Ich habe bisher nicht erlebt, dass Eltern von Freilernen zu einer Diskussion bereit sind und wenn ueberhaupt, gute Argumente nennen koennen.
 
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Danke Manuela für deinen sehr ausführlichen und engagierten Beitrag, dem ich voll und ganz zustimme. Ich denke nicht, dass du als Oma :flucht: deine Meinung ändern wirst, da du ja nicht emotional Position beziehst, sondern reflektierst und analysierst, was wäre wenn....

Ich kann und werde diese ganze Diskussion nicht verstehen und will sie auch nicht weiter wieder aufwärmen. Nur so viel: Meist gefällt den Eltern nicht, dass in öffentlichen Schulen bestimmte Positionen/Weltbilder thematisiert und z.B. in Fächern wie Biologie auch Sexualkunde auf dem Stundenplan steht. Sie sehen ihre Kinder als Besitz an und oktroyieren ihnen ihr Weltbild auf, schlimmer als jede Schule es je tun kann, da dort immer Lehrer wechseln. Sehr wichtig für das soziale Lernen finde ich auch Klassen- und Studienfahrten... Aber bitte nicht mit den Eltern. So, ich habe fertig ;-/ Ach ja, ich habe noch einen Wunsch: Bitte nicht immer ins Alentejo :panik3:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind uns wohl alle einig, dass die Schule, egal ob in D. oder P. reformbeduerftig ist. Warum setzten wir uns dafuer nicht gemeinsam ein?
Das sehe ich auch so.
Der Grund, an Schulen zu zweifeln, kommt doch sicher auch daher.
Woher nehmen Eltern denn die Gewissheit, Kinder besser unterrichten zu können ?
Natürlich gibt es einen Erziehungsauftrag (den ja jeder selbstbestimmt erfüllen kann, manchmal leider...), aber das ist ja zu trennen von Bildungsvermittlung.
Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie schwer es ist, Wissen (was man natürlich auch erstmal haben muss...) ordentlich weiterzugeben.
 
Ich weiss nicht, welchen Weg meine Kinder mal fuer meine Enkel waehlen werden, die ich hoffentlich haben und auch kennenlernen werde. Wenn es ein Weg des Freilernens waere, wuerde ich auch damit umgehen.

Ich finde das Thema recht spannend, und ich wuerde mich gern mit einem Freilerner mal ueber seine Beweggruende unterhalten. Bisher war das hier im PF nicht moeglich und aus o.g. vlogs konnte ich keine Argumente erkennen. Freilerner unterhalten sich mit Freilernern und die Info, die rueberkommt im Allgemeinen ist, dass sie wissen, weshalb sie diesen Weg waehlen und der Rest der Welt sie nicht versteht und sie die einzigen Wissenden sind. Das finde ich schade, denn uns allen tut ein Austausch gut. Bei Ben hab ich das Gefuehl, dass er zum Austausch bereit ist. Und das begruesse ich sehr!

Weshalb Freilerner sich nicht mit D. auseinandersetzten und dort ihren Weg gegen den Strom gehen, verstehe ich nicht. Der richtige Weg ist nicht immer der einfache Weg und in dem Fall finde ich es auch feig. Weshalb besteht der Anschein, dass man in P. am Gesetz vorbei leben kann? Auch das ist ein weiterer Punkt, der mich na der Thematik sehr interessiert.

Gruss, Manuela
 
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