Das Stimmengewirr in dem Tonnengewölbe klingt nach Cocktailparty. An langen Tischen schwatzen und lachen Gruppen von Gästen, vor sich hohe Weingläser mit Papierschirmchen und Teller mit Bacalhau, dem portugiesischen Stockfisch, im Hintergrund singt jemand zu den Klängen zweier Gitarren. „Darf ich um Ruhe bitten?“, setzt der Wirt an. „Die Künstler brauchen Ruhe.“ Niemand beachtet ihn. Woher sollen die Touristen auch wissen, dass ihre animierte Stimmung an diesem Abend fehl am Platz ist? Fado wird in ehrfürchtigem Schweigen genossen. José Manuel de Castro hat sich an die unbedarften Zuhörer gewöhnt. Jeden Abend tritt er im Fadolokal „Vossemecê“ im Lissabonner Viertel Baixa auf, das Restaurant bezahlt ihn....-> weiterlesen
© Verena Fischer-Zernin

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