Wenns mal wieder länger dauert...oder lebe ich schon die portugiesische Pünktlichkeit? Wie dem auch so, heute komme ich endlich dazu die letzten beiden Tage meines Kurztrips zusammenzufassen.
Ihr werdet es schon erahnen, nach meinem morgendlichen Läufchen, diesmal umrundete ich die Sackgasse der Orangenplantage, gönnte ich mir zunächst ein leckeres Frühstück schräg gegenüber der Markthallen in Ohlao. Dabei teilte ich mir den Tisch mit einer netten älteren Dame, die mir irgendwas erzählte, woran meine sehr rudimentären portugiesischen Sprachkenntnisse jedoch scheiterten. Ich muß endlich die Sprache besser lernen. Am liebsten im Lande selbst, allerdings habe ich bislang nur Englisch-Portugiesisch Sprachkurse entdeckt.
Zufall oder Glück, das beste Wetter des Kurztrips hatte ich mir für den Halbtagesausflug auf die Ilha da Culatra aufgehoben. Für 4,-€ Hin- und Zurück nahm ich mit wenigen anderen Touris die 11 Uhr Fähre und stieg in Culatra aus. Die meisten anderen fuhren weiter Richtung Farol. Vom kleinen Inseldorf, sehr nett die Dorfschule und Kita, spazierte ich einen der Holzstege folgend Richtung Strand. Dort war es einfach nur traumhaft. Ein kilometerlanger, menschenleerer Strand hatten was von Robinson Crusoe Feeling. Ich spazierte bestimmt 3 Stunden um die halbe Insel, durch die Siedlung Farol und Hangares zurück zum Ausgangsort. Nur in Farol begegnete ich einer Handvoll Leuten. In Culatra kehrte ich schließlich ins O Rui am Fußballplatz/Hafen ein, da hier die meisten Einheimischen saßen. Der Fußballplatz könnte etwas Pflege gebrauchen, aber ich befürchte der
Job als Platzwart wird hier nicht so gut bezahlt...
Um 15:30 machte ich mich dann auf den Rückweg, die Fähre fährt von Culatra zunächst zum zweiten Anleger nach Farol und dann zurück nach Olhao. Aber bei bestem Wetter und einem guten Buch gibt es schlechtere Orte, als diese kleine Kreuzfahrt.
Wieder in Olhao, durchforstete ich die Stadtteile jenseits der Bahnlinie. Für den klassischen Touri sicher unspektakulär, aber ich schaue mir auch gerne die Straßen mit den normalen Häuserblöcken/Tendenz sozialer Wohnungsbau an. Hier gibt es einige charmante Industriebrachen mit hohen Schloten, auf denen es sich unzählige Störche bequem gemacht hatten. Dazu viele interessante Grafittis. Den Abend ließ ich am Hafen ausklingen, wo Freitagsabends schon deutlich mehr los war, als an den Vorabenden.
Am Samstag stand leider schon die Heimreise an, ich joggte begleitet von Flamingos nochmal entlang der vielen Meersalzfelder/becken und besuchte den Wochenmarkt zwischen Hafen und Markthallen. Ein toller Markt. Viel Gemüse, Nüsse, selbst gemachte Marmeladen/Honig, zudem einige lebendige Tiere. Alles mehr oder aus dem eigenen Garten für wirklich wenig Geld. Eine interessante Abwechslung zu unseren Wochenmärkten, die sich Ihre Frische und Obstimporte teuer bezahlen lassen. Zum Abschluss genoss ich auf dem Markt einen Fartura, für 0,50€ der auch eine Großfamilie satt gemacht hätte.
Nach einem Spaziergang durch Faro, zur Adresse der Kripo aus den Lost in Fuseta Krimis, machte ich mich für die letzten Stunden vor dem Abflug an die Praia de Faro, dich sehr empfehlen kann. Schade, dass ich das nicht schon beim letzten Algarvetrip entdeckt habe. Fast etwas versteckt, ist man vom Flughafenkreisel in wenigen Minuten dort. Auf die vorgelagerte Insel führt ein befahrbarer Steg, man kann jedoch auch davor pareken und rüberspazieren. Sieht so aus, als würden viele Einheimische dort Ihre Freizeit verbringen. Sauberer Strand, nette Lokale, ein toller Ort um die Zeit vor dem Abflug zu genießen. Da die Flieger parallel zu diesem langezogen Strand starten/landen ist es gar nicht mal laut. In nicht mal 10 Minuten erreicht man von dort die Mietwagenrückgabe am Flughafen.
Das wars mal wieder. Ein paar weitere Kilometer Portugal für mich entdeckt. Der nächste Flug im April, leider auch nur ein paar Tage, nach Lissabon ist bereits gebucht. Mir fehlt noch das Umland um Lissabon, sowohl südlich, Setubal/Gale usw., aber auch oberhalb von Sintra nach Nazare. Noch ist offen, welchen Teil ich zuerst abklappere. Perspektivisch nicht unwichtig - vor fast 2 1/2 Jahren hatte ich mich mit meinem Arbeitgeber und Kollegen darauf geeinigt es mit Homeoffice(Appartment anmieten) und Pendeln aus Porto, zunächst testweise für 6 Wochen, zu probieren. Dann kam die Pandemie. Inzwischen haben wir vereinbart, dass ich im kommenden Winter bei positivem Pandemieverlauf einen neuen Anlauf nehme.
Bis bald
Fehlen noch die Bilder...
Einsamer Strand auf Culatra, Störche, Farturas und der
Algarve Schweppes Klassiker an einer Hauswand in Olhao