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Termin Debatte: 27.02.2024, Globales Europa - Europäische Werte im globalen Kontext

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Hinzugefügter Kalendereintrag: 27.02.24

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Veranstaltungen - Goethe-Institut Portugal

Gast
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Am 27. Februar um 19 Uhr findet im Auditorium des Goethe-Instituts in Lissabon eine Diskussionsrunde über europäische Werte im globalen Kontext statt. Teilnehmer sind Hans Joas (Humboldt-Universität und Berliner Akademie der Wissenschaften) und Viriato Soromenho-Marques (Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Lissabon), das Gespräch wird moderiert von Teresa de Sousa (Mitbegründerin und Journalistin des Público). Die Veranstaltung ist coproduziert gemeinsam mit dem Centro de Estudos Globais der Universidade Aberta und der Bruderschaft des Heiligen Bartholomäus der Deutschen in Lissabon.

Heute halten wir europäische Werte für selbstverständlich. Allerdings durchliefen die Werte Europas eine komplexe historische Entwicklung und befinden sich in einem beständigen Wandel. Es gibt einen berechtigten Stolz auf die kulturellen Errungenschaften des Kontinents und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Verantwortung für verschiedene Vergehen gegen die Menschlichkeit, die Europa im Laufe der Jahrhunderte begangen hat. In diesem Sinne werden die kulturellen Werte Europas in der Welt nicht immer gleichermaßen verstanden. Eine gewisse Tendenz zu einem universellen Anspruch wird mit einer globalen Realität konfrontiert, in der es viele unterschiedliche Sichtweisen gibt, beispielsweise auf Individualismus, Säkularität, demokratische Grundprinzipien, Integration oder kulturelle Diversität. Ein Blick auf diese unterschiedlichen Sichtweisen wirft viele Fragen auf. Ist ein universeller Anspruch der europäischen Werte noch gerechtfertigt? In Bezug auf die europäische Außenpolitik, wie können Werte und Interessen in Einklang gebracht werden? Wie kann die Idee einer europäischen Wertegemeinschaft gegenüber den Herausforderungen autokratischer Staaten wie China und Russland verteidigt werden? Und was das traditionelle transatlantische Bündnis betrifft, wird man in naher Zukunft noch von gemeinsamen Werten sprechen können? Oder führt ein übermäßiges Beharren auf europäische Werte nicht eher zu einem moralisierenden Diskurs oder einem politischen „Kreuzzug“? Und ganz allgemein, sind wir nicht zu sehr begrenzt in unserer europäischen Perspektive auf die Welt? In diesem Gespräch werden wir diese und ähnliche Fragen erörtern und versuchen, die derzeitige Position der europäischen Werte in einer globalisierten Welt besser zu verstehen.


Hans Joas ist einer der anerkanntesten Soziologen Deutschlands. Er ist Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des Committee on Social Thought an der University of Chicago. Er ist ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften und war Direktor des renommierten Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien an der Universität Erfurt. Seine Forschungen konzentrieren sich u.a. auf den Wertewandel in modernen Gesellschaften. Er ist der Autor und Herausgeber mehrerer Bücher, unter anderem Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung (Suhrkamp) oder Die kulturellen Werte Europas (Fischer).

Viriato Soromenho-Marques ist ordentlicher Professor an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Lissabon, wo er verschiedene Fächer unterrichtet, darunter Sozialphilosophie und Ideengeschichte des zeitgenössischen Europas. Er ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Lissabon und ist regelmäßig präsent in verschiedenen Medien Portugals, wie beispielsweise Jornal de Letras, RTP2 oder Rádio Renascença. Seine Hauptforschungsgebiete sind politische Philosophie sowie Natur- und Umweltphilosophie. Derzeit ist er Sonderberater des Vorstands der Stiftung Oceano Azul und Präsident der Generalversammlung der NGO Casa Comum da Humanidade. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, unter anderem Portugal na Queda da Europa (Temas & Debates/Círculo de Leitores).

Teresa da Sousa ist Journalistin und gehört zum Gründungsteam der Zeitung Público, wo sie als Chefredakteurin des Ressorts Welt regelmäßig über das aktuelle Weltgeschehen schreibt. Sie hat über einige der bedeutendsten Ereignisse der jüngsten europäischen Geschichte berichtet, wie beispielsweise über den Fall der Berliner Mauer, die Wiedervereinigung Deutschlands, Gorbatschows Russland, den Zerfall der Sowjetunion oder die Unabhängigkeitsbestrebungen in den baltischen Ländern. Sie ist Koautorin mehrerer Bücher, darunter Conversas Sobre a Crise (mit Luís Amado) und Portugal tem Saída (mit Mário Soares). Sie nimmt regelmäßig am Podcast Diplomatas teil.
 
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