• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

Was ist das Overton Fenster?

björnpetersen

Amador
Teilnehmer
Stammgast
Das Overton Fenster dieses Forums, entspricht einer kleinen Dachluke.
Doch die Dauergäste des Forums, denken, sie stünden vor einer großen Glaswand.
Wer stört, wird zerquetscht.
So bleibt man unter sich und muss sich mit der Wirklichkeit, der Anderen, nicht auseinandersetzen.
 
Es ist kein Wunder, dass das hier und von wem es angeführt wird. Denn das Konzept Overton Fenster ist eines, was in einem wirtschaftsliberalen US-Thinktank entwickelt wurde und das heute Grundlage unter anderem der Strategie der rechtsextremen AfD ist. Das sollte man wissen, um bestimmte Äußerungen einzuschätzen.


Zitat daraus:
"Wichtig ist vor allem zu erkennen, welche Bedeutung Rechtsextreme in dem Overton Window sehen und welche Strategien von der angeblichen Funktionsweise abgeleitet werden. Für sie stellt sich nicht die Frage der Existenz eines derartigen Fensters. Wichtig ist nur, wie man es weiter nach rechts verschieben kann. Es gilt sich bewusst zu werden, dass durch verschiedene Strategien radikalen Positionen gesellschaftliche Akzeptanz und Legitimität verliehen werden soll."


Zitat daraus:
"Genau das geschieht, wenn AfD-Politiker davon reden, an der Grenze auf Flüchtlinge zu schießen, wenn sie von "Kopftuchmädchen und sonstigen Taugenichtsen" sprechen oder die NS-Zeit als "Vogelschiss" in der langen deutschen Geschichte bezeichnen. All diese Aussagen liegen weit außerhalb des Overton-Fensters, sie sind undenkbar oder radikal. Aber wenn sie nur genug Aufmerksamkeit bekommen und die Öffentlichkeit beschäftigen, scheinen danach die Positionen, die bisher nur sinnvoll oder gerade noch akzeptabel waren, im Vergleich gemäßigter, normaler."


Natürlich wird das auch hier im PortugalForum immer wieder versucht.

Und natürlich mache ich da nicht mit.
 
Das Overton Fenster dieses Forums, entspricht einer kleinen Dachluke.
Doch die Dauergäste des Forums, denken, sie stünden vor einer großen Glaswand.
Wer stört, wird zerquetscht.
So bleibt man unter sich und muss sich mit der Wirklichkeit, der Anderen, nicht auseinandersetzen.
Also das kann ich jetzt wirklich nicht unterschreiben. Sonst hätten wir hier nicht ständig Diskussionen und Reibereien.
Und bei "zerquetscht" muss ich mal ganz laut lachen! :panik3:Die Verabschiedungsworte von Einigen, die hier nicht klarkommen, sprechen doch für sich.
Das sind doch diejenigen, die sich nicht auseinandersetzen und der Debatte stellen wollen.
Zitat aus dem Zeit- Artikel:
Man kann das, was da durchs Fenster kommt, als Frischmeinungszufuhr begrüßen. Aber sie wird uns einiges abverlangen. Denn solange das Fenster klein war und die Meinungen gemäßigt, war der Diskurs bequem. Jetzt aber ist das Fenster weit aufgerissen, und die krassen Meinungen wehen uns mit voller Wucht ins Gesicht
Ja, hier weht Wind. Manchmal vielleicht auch krass. So wie in der Welt "draußen", warum sollte es anders sein? Wir spiegeln sie wieder.
Jeder kann und darf seine Meinung dazu sagen, muss dann aber mit den Reaktionen leben. Wie auch immer.
So ist das eben, wenn man sich äußert und damit der Kritik stellt.
Wenn nicht, bleibt man halt im/hinterm bequemen Dachfensterchen und schweigt still. Denkt sich vielleicht seinen Teil.
Manchmal auch nicht verkehrt. Muss jeder wissen.
Ich mag frische Luft, auch wenn beim Rosenduft vielleicht mal ein zarter Jaucheton drunter ist. Dann kann man ja kurz wieder zumachen.

Ich hab heute jedenfalls wieder was gelernt, danke dafür. Wäre ohne entsprechendes "krasses" Posting nicht passiert.
Und vielleicht ist dies alles ein eigenes Thema wert oder passt zu ähnlichen. "Overton- Fenster" oder so.
Bei @bunnys Verabschiedung, auch wenn dies der Stein des Anstoßes war, sucht man nicht danach und es geht auch unter.

Ich bin jedenfalls froh, dass dies kein Fischstäbchenforum ist. :hurra.gif:auch danke an @Riko!
 
Danke dir für deinen Beitrag, er hat mir sehr gut gefallen und er spricht vieles an, was ich denke.
Magst du nicht deinen Vornamen unter deine Beiträge setzen? Ich find‘s schön, wenn ich die Menschen ansprechen kann.
 
Jeder kann und darf seine Meinung dazu sagen, muss dann aber mit den Reaktionen leben.
Das stimmt, es gibt aber Einschränkungen, die nicht unerwähnt bleiben sollten.

Die eigentlich "neutrale" Overton-Theorie hat den einen oder anderen Schwachpunkt. So fehlt meines Erachtens auf der Skala ein letzter Punkt hinter "radikal", den man vielleicht als "Hetze" oder ähnlich bezeichnen könnte. Das ist dann keine "radikale" Meinung mehr ("Flüchtlinge an der Grenze erschießen"), sondern hetzerische Tatsachenbehauptungen ("Zigeuner sind Diebe"), die noch über eine Meinung hinausgehen, weil hier Realität behauptet und damit umdefiniert wird. Trump hat das in Sachen Sexismus ja vorgemacht ("Grab them by the pussy").

Hier geht es nicht alleine darum, Dinge diskursfähig zu machen, sondern die brutale Methode der Verhetzung selber soll als eben extreme Meinung salonfähig werden. Dabei handelt es sich nicht um eine Meinung, die dem Diskurs ausgesetzt werden soll, sondern um eine Art Erkennungszeichen, welcher (rechte) Wind uns mit voller Wucht ins Gesicht weht, um mal beim Bild zu bleiben. Ziel ist es meines Erachtens die Overton-Idee so zu nutzen, dass die Methode immer mehr selbst kontaminiert und damit für die "andere Seite" schwerer zugänglich wird. Denn wenn ich nicht nur die Inhalte, sondern den Diskurs selbst verschiebe und immer radikaler mache, landen wir irgendwann bei der diskursiven Form des Duells oder des Bürgerkriegs. Und den legitimiere ich mir auch noch selbst, weil ich mich ja mit Waffen angeblich gegen die andere Seite schützen muss. Dabei mag aber nicht jeder mitmachen!

Womit wir zum zweiten Schwachpunkt kommen: Zur Diskursverschiebung per Desinformation gehört eine gewisse individuelle moralische Grundausstattung. Ich muss bereit sein, öffentlich systematisch und wiederholt zu lügen. Die Desinformation begründet sich mit einem "höheren Ziel", aber dennoch ist es nicht ohne, ständig wissentlich die Unwahrheit zu sagen. Und das machen die Leute ja, die gefälschte Bilder usw. verbreiten.

Ich behaupte mal, dass das den "Rechten" häufig mehr liegt und dass progressive Kräfte in der Gesellschaft eher dazu neigen, Dinge zu erklären und zu begründen. Ich glaube, die Rechten sind skrupelloser. Von daher steht das Overton Fenster nicht allen Akteuren gleichmäßig zur Verfügung, was etwa der Zeit-Artikel suggeriert.

Was das PortugalForum betrifft, trage ich meinen Annahmen Rechnung insofern, als dass wir immer zwischen Meinung und Hetze und Desinformation versuchen zu differenzieren. Meinung ist erlaubt, Hetze und Desinformation nicht.
 
Danke für's Umziehen.
@sibylle 49: bei näherem/persönlichen Kontakt (pn oder so) schreib ich auch meinen Namen mit dazu. Hier nicht.

@kailew: ja, ist richtig, schwer manchmal, die Grenzen zu ziehen. Was ist gezielt falsch, was ist eigene (schlecht recherchiert gebildete) Meinung...
Dann sind wir auch wieder beim Thema, dass manche sich natürlich ganz anders angesprochen fühlen als andere. Bzw die Toleranzgrenze anders liegt.
Aber darum reden wir ja auch drüber. Das Fenster- Thema finde ich persönlich auch sehr interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man lernt nie aus: doch Vorverurteilungen ändern nichts an Tatsachen.
kailew ich danke dir, für die Freude die du mir gemacht hast.
Das Telepolis Magazin, sollte links-libertären oder links-liberalen (ich halte beides für doppelt gemoppelt) ein Begriff sein.
Florian Rötzer, der bei Telepolis, fast 20 Jahre Chefredakteur war, hat seit ein paar Jahren ein neues Magazin.
Overton.
AfD affin ist Rötzer sicher nicht.
In linken Foren wird das Wort Overton heute viel benutzt, um den zulässigen Meinungskorridor zu beschreiben. Ihr scheint euch nicht in linken Foren herumzutreiben. Dafür wisst ihr immer gut über die AfD Gedankengut Bescheid, da seid ihr mir voraus.

 
Der erlaubte Meinungskorridor,(das Overton Fenster) dieses Forums, ist ein sehr kleiner Korridor.
Doch die Dauergäste des Forums, denken, sie befänden sich in einem großen Flur
Wer sie stört, wird zerquetscht.
So bleibt man unter sich und muss sich mit der Wirklichkeit, der Anderen, nicht auseinandersetzen.
 
Der erlaubte Meinungskorridor,(das Overton Fenster) dieses Forums, ist ein sehr kleiner Korridor.
Doch die Dauergäste des Forums, denken, sie befänden sich in einem großen Flur
Wer sie stört, wird zerquetscht.
So bleibt man unter sich und muss sich mit der Wirklichkeit, der Anderen, nicht auseinandersetzen.

Komisch - das empfinde ich sehr anders. Ich habe eher das Gefühl das man hier durchaus bereit ist zu diskutieren. Nur zu mindest in der Diskussion mit @bunny gab es keine ernsthafte Diskussion da nicht mehr mit Fakten sondern nur noch angeblichen persönlichen Erfahr7ngen argumentiert worden ist.

Das ist aber keine Einschränkung durch das Forum oder durch die Dauergäste sondern durch die Verweigerungshaltung einzelner.

Hans
 
links-libertären oder links-liberalen (ich halte beides für doppelt gemoppelt) ein Begriff sein.
Entweder du willst uns veräppeln oder kennst den Unterschied zwischen liberal und libertär wirklich nicht. Sei versichert: Es gibt einen. Ich bin nicht libertär. Du wahrscheinlich schon.
 
ist schwierig. Ich habe den Eindruck, da sucht einer die Nische einer Nische in einer Nische - irgendwo zwischen Wagenknecht und "Nachdenkseiten". Hört sich irgendwie progressiv an – ich würde aber sagen: ist es nicht. Sondern irgendwie gedrechselte Argumentationen, da schreibt einer gegen den eigenen Bedeutungsverlust an und versucht ganz besonders schlaue Zusammenhänge zu konstruieren. Und das ist es: kompliziert konstruiert und irgendwie an der Realität vorbei.

Für mich auch einer, der früher oder später vielleicht den Weg von Elsässer oder Rabehl gehen könnte.
 
Zurück
Oben