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São Miguel - lohnt sich ein Mietwagen?

TaniaB96

Amigo
Teilnehmer
Boa Tarde, ihr Lieben!

Mein Partner und ich haben grade frisch unseren Azoren-Urlaub auf São Miguel im August gebucht: 9 Tage
Wir haben eine Unterkunft direkt in Ponta Delgada und jetzt überlege ich schon die ganze Zeit hin und her, ob ein Mietwagen bei der hohen Preisen sich tatsächlich lohnt. Wir hatten auch die Idee ob es möglich ist ein E-Bike zu mieten und damit rumzukommen. Ich kann es allerdings so gar nicht wirklich einschätzen, ob die Straßen oder Fahrradrouten sich dafür anbieten oder man eher doch ein Mountainbike braucht. Hinzu kommt, dass wir zwar sportlich aktiv sind, aber super lange Strecken radeln wir sonst nicht. Daher die e-bike Idee.

Irgendwer irgendwelche Tipps bzw. Anmerkungen was sinnvoll wäre? Natürlich ist man mit dem Auto flexibel, aber gibt es auch Alternativen zu den typischen Hotspots? Wir würden auch auf eigene Faust losfahren und müssen nicht jeden Tourispot sehen.

Obrigada vorab!

Tania
 
Mit einer Unterkunft in Ponta Delgada habt ihr einen guten Asgangspunkt, um auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln an viele Punkte der Insel zu kommen oder zumindest in die Nähe davon. Busfahrpläne gibt es im Touristenbüro. Furnas, Sete Cidades, Vila Franca do Campo, Ribeira Grande oder Nordeste... sind damit gut zu erreichen.
Vielleicht lohnt es sich auch, den einen oder anderen geführten Ausflug zu machen, wenn ihr nicht die horrenden Automietpreise bezahlen wollt. Oder mal für einen Tag ein Taxi mieten. Da sind die Preise auch ordentlich gestiegen, aber vielleicht kann man da auch einen Festpreis mit dem Fahrer vereinbaren. Bis vor zwei Jahren war das eine ganz gute Methode, hat ein Freund ohne Führerschein viele Jahre so gemacht.
Einen E-Bike-Verleih hab ich auf der Insel noch nicht gesehen, lediglich einige private Ferienhausvermieter bieten das an. Generell ist der Verkehr auf der Insel nicht ohne. Der normale Insulaner fährt eher nicht Rad, d.h. Radfahrer gehören nicht zum üblichen "Bild" im Straßenverkehr und es gibt da eher wenig Bewußtsein oder Rücksichtnahme von Autofahrern. Richtige Radwege gibt es auch nur wenige, so etwa ein paar Kilometer in Ribeira Grande. Auf den kleinen Nebenstraßen kann man aber sicherlich einigermaßen entspannt fahren. Habt ihr Erfahrungen mit E-Bikes? Ein guter Bekannter fährt eines auf der Insel und meinte, dass man da schon auch ziemlich mit den hügeligen Straßen aufpassen muss - ist halt manchmal etwas steiler und dann nimmt man halt auch mal ordentlich Fahrt auf...
Vielleicht ist ja auch ein Roller eine gute Alternative?

Was wären denn für euch Alternativen zu den typischen Hotspots? Also wenn ihr gerne wandert, hätte ich die eine oder andere Idee, aber im August wird es generell fast überall sehr voll sein auf Sao Miguel, dass ist halt der Monat mit den meisten Touristen...
 
Mit einer Unterkunft in Ponta Delgada habt ihr einen guten Asgangspunkt, um auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln an viele Punkte der Insel zu kommen oder zumindest in die Nähe davon. Busfahrpläne gibt es im Touristenbüro. Furnas, Sete Cidades, Vila Franca do Campo, Ribeira Grande oder Nordeste... sind damit gut zu erreichen.
Das hört sich doch schon super an. Wie sieht das denn preislich aus ungefähr? Und wie lange fährt man da zum Beispiel zu Sete Cidades oder Furnas?


Einen E-Bike-Verleih hab ich auf der Insel noch nicht gesehen, lediglich einige private Ferienhausvermieter bieten das an. Generell ist der Verkehr auf der Insel nicht ohne. Der normale Insulaner fährt eher nicht Rad, d.h. Radfahrer gehören nicht zum üblichen "Bild" im Straßenverkehr und es gibt da eher wenig Bewußtsein oder Rücksichtnahme von Autofahrern. Richtige Radwege gibt es auch nur wenige, so etwa ein paar Kilometer in Ribeira Grande. Auf den kleinen Nebenstraßen kann man aber sicherlich einigermaßen entspannt fahren. Habt ihr Erfahrungen mit E-Bikes?
Das mit der Rücksichtnahme kenne ich schon vom Festland, familiär komme ich vom Minho, Ponte da Barca. Da sind die Leute auch eher Autofahrer und finden Radfahrer eher nervig. Da komme ich aber mit klar Wir sind bisher noch keine längeren Strecken mit dem E-Bike gefahren, kennen aber auch viele Bekannte die sowas in Deutschland in hügligen Gegenden schon gemacht haben. Man braucht sicher etwas Übung, aber ich glaube das würden wir hinbekommen. Bezüglich des Verleihs habe ich zumindest Fahrradverleihe gesehen die verschiedene bikes anbieten. Da hatte ich gehofft, dass dann auch vielleicht ein e-bike dabei ist. Online ist mir zumindest in Ponta Delgada einer begegnet, meine ich.

Was wären denn für euch Alternativen zu den typischen Hotspots? Also wenn ihr gerne wandert, hätte ich die eine oder andere Idee, aber im August wird es generell fast überall sehr voll sein auf Sao Miguel, dass ist halt der Monat mit den meisten Touristen...

Wandern tun wir sehr sehr gerne! Grundsätzlich sind wir eigentlich sehr an Natur interessiert. Aber kleine unscheinbare Gässchen oder Orte finden wir auch toll. Wie gesagt, es muss jetzt nicht jeder Tourist dort gewesen sein☺️ wir erkunden auch gerne mal auf eigene Faust, aber über Tipps sind wir dankbar.
 
@TaniaB96 :
schau mal, es gibt auch ein paar Berichte von sportlichen Menschen :-D :



und geht sogar schwanger :eek::

 
Das hört sich doch schon super an. Wie sieht das denn preislich aus ungefähr? Und wie lange fährt man da zum Beispiel zu Sete Cidades oder Furnas?
Genaue Preise kann ich dir gar nicht sagen, aber da die Busse überwiegend von den Einheimischen genutzt werden, für deutsche Verhältnisse eher preiswert. Die Busse fahren meist natürlich nicht auf direkten Weg die Ziele an. Mit PKW würde ich ungefähr 45 Minuten rechnen, mit Bus zwischen 1 Stunde 10 Minuten bis zu 2 Stunden... Die Busse fahren z.T. halt jede Milchkanne auf den Dörfern an. Aber man bekommt auf diesem Weg wahrscheinlich mehr vom wirklichen Inselleben mit, was vielleicht auch ganz interessant ist :) .

Wir sind im Mai auf Sao Miguel, dann kann ich ja mal die Augen offenhalten, ob ich Verleiher mit E-Bikes sehe und dann berichten. Wir haben da aber auch noch nie wirklich drauf geachtet...

Wandern tun wir sehr sehr gerne! Grundsätzlich sind wir eigentlich sehr an Natur interessiert. Aber kleine unscheinbare Gässchen oder Orte finden wir auch toll. Wie gesagt, es muss jetzt nicht jeder Tourist dort gewesen sein☺️ wir erkunden auch gerne mal auf eigene Faust, aber über Tipps sind wir dankbar.

Dann komme ich mal wieder mit meinem Standarttipp: Ladet euch die "Discover Azores" App runter. Da findet ihr neben vielen guten Infos auch ein paar nicht so überlaufene Wandertouren. Ansonsten sind viele Wandertouren auch auf "Visit Azores" App. Und im Touristenbüro gibt es auch viele Flyer zu einzelnen Wandertouren, da solltet ihr auf jeden Fall was passendes finden. Aber komplett abgelegene Ecken werdet ihr eher nicht finden, die Azoren sind auf dem Weg zum Massentourismusziel, schon längst kein Geheimtipp mehr und schon gar nicht in der Hauptsaison... Generell ist der Osten nicht ganz so überlaufen, aber da ist es ohne Auto wirklich eher schwierig.
 
Im August hält sich das mit den Wetterkapriolen in Grenzen, aber dafür ist es schwülwarm...
Aber Azoren vor 35 Jahren... spannend! Da sah es auf den Inseln noch so ganz anders aus, da hatte man wahrscheinlich wirklich das Gefühl einer Zeitreise. Freunde von uns hatten sich in den 90er Jahren Fahrräder nach São Miguel mitgebracht, das war so besonders, dass ihr Haus dann den Spitznamen "Casa da bicicleta" erhalten hat.
 
Ja, es war eine komplett andere Zeit. Z. B. konnten Fahrräder damals im Rahmen der Gepäckfreigrenze umsonst mitgenommen werden. Wenn überhaupt zahlte man ein paar D-Mark für Übergepäck. In den kleinen Propellermaschinen der SATA zwischen den Inseln kamen die Räder in eine Art Gepäckabteil hinter dem Cockpit. Vorher ist man z. T. auf dem Rollfeld zur Maschine geradelt. Der Check In Schalter wurde dazu kurz dicht gemacht und wir zur Tür aufs Rollfeld geführt. Heute einfach unvorstellbar.

Und die Erfahrung deiner Freunde kann ich voll bestätigen. Wir waren auf unserem Rädern absolute Exoten - wurden bestaunt wie Wesen von einem anderen Stern. Gleichzeitig waren die Räder aber auch ein idealer Türöffner, um mit den Insulanern in Kontakt zu kommen. Tourismus gab es damals kaum auf den Azoren. Und für Viele war es nicht zu vermitteln, warum wir die weite und teure Reise machen, um mit den Rädern über ihre Inseln zu fahren. Ob wir uns kein Auto leisten könnten?

Ich kann jetzt auch das Datum eingrenzen. Es war September 1989. Als wir auf den Azoren waren hat Genscher den Menschen in der Prager Botschaft ihre Ausreise bekannt gegeben. Haben wir dort natürlich nicht mitbekommen. Und nach der Rückkehr war auch Deutschland ein neues Land.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Etwas Sportlichkeit und Experimentierfreude vorausgesetzt macht es sicher auch heute noch Spaß Sao Miguel mit dem Rad zu erkunden. Die e-bikes machen es ja auch leichter. Und Radurlaub hat seinen ganz eigenen Charme. Es ist entschleunigend und es gibt Kleinigkeiten und Orte zu entdecken, die im Auto an einem vorbeifliegen oder nicht erreichbar sind.
 
Danke für die vielen tollen Eindrücke! Wenn ich sowas lese, dann wünschte ich, ich wäre einfach früher geboren. Ich habe mich jetzt nochmal ausgiebig informiert und ich denke wir werden wohl tatsächlich auf Bus und Fahrräder ausweichen. Google Maps bietet ja auch die Möglichkeit, dass man schon mal digital die Wege abfährt und ein paar Orte kann man doch schon recht gut erreichen. Teilweise sehe ich auch Radwege, was ja super ist. Ansonsten werden wir wohl auch fertige Touren buchen.
Ich würde mich freuen, wenn hier weiterhin Leute ihre Erfahrungen teilen. Gerade die, die auch in nächster Zeit auf der Insel sind.
 
Noch mehr OT:
Da könnte man doch fast ein eigenes Kapitel draus machen:
"Radreisen auf den Azoren"
und
"Urlaub auf den Azoren, damals"
Im Azoren- Forum hatte ich auch mal das Vergnügen, Fotos von "frühen" Urlaubern zu sehen.
Und ganz witzig: als wir anfingen mit unsern Inselreisen, kannte das niemand.
Außer einer Freundin, die war schon in den 80ern als Backpacker auf den Azoren unterwegs.
Ohne Englisch, geschweige denn Portugiesisch-Kenntnisse.
Und mein Männe wurde in den 80ern in Pt gefragt, was er denn dort wolle.

Der Begriff: "Urlaub" war irgendwie nicht wirklich verstanden worden. Antwort: "Gefällt es Dir zuhause nicht?"

Ich würde mich jedenfalls über Berichte von @TaniaB96 freuen.
 
Ich finde das total witzig. Meine Familie kommt aus Portugal, Festland aus der Minho-Region. Mit der Sprache habe ich keinerlei Probleme, auch denke ich, dass man auf dem Festland durchaus länger an Tourismus gewöhnt war. Die Azoreaner hatten ihr hübsches Fleckchen eben sehr lange für sich alleine, wahrscheinlich weil die Anreise damals nicht so leicht war, nehme ich an.
 
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