Portugiesische Filme prämiert
Miguel Gomes (li.) und João Salaviza
Foto: BerlinaleZwei portugiesische Filme wurden zum Abschluss der Berlinale ausgezeichnet. Der Alfred-Bauer-Preis für Filme, die neue Perspektiven der Filmkunst aufzeigen, ging an den 40-jährigen Regisseur Miguel Gomes für seinen Film „Tabu“. Der siebte Film des Regisseurs hat eine fast dreißig-minütige, sehr statische Anfangssequenz, in der die drei betagten Frauen Aurora, Santa und Pilar auf ihr langes Leben zurückblicken. Die Reise durch die Jahre führt zurück nach Afrika, nach Mosambik, in Portugals frühere Kolonien, mit denen die Jugend der Frauen verbunden ist. Aus dem still beobachtenden Film wird dann eine sonore Kulisse. Von nun an sprechen Geräusche und Bilder des mit sehr geringen Mitteln gedrehten Schwarzweiß-Films für sich. Ein Erzähler ist zwar auch zu hören, aber die Handlung (in ihr viele Anspielungen auf die Geschichte des Kinos) wird von Bildern und Tönen übermittelt, Kritik und Schönheit, Vergänglichkeit und Jugend. „Selten wurden private Geschichten und große Geschichte so formvollendet miteinander verbunden“, schrieb ein Kritiker. Der Regisseur bedankte sich sichtlich überrascht, denn seit 1999 hatte kein portugiesischer Film mehr Aussichten auf Prämierungen bei der Berlinale. Miguel Gomes sagte, er würde seinen Preis gerne der Regierung widmen, sobald „die endlich mehr tut für die Kultur und die Bedeutung der Filmkunst erkennt und unterstützt“.
„Rafa“ von João Salaviza wurde mit dem Silbernen Kurzfilm-Bären ausgezeichnet. Salaviza hat bereits Auszeichnungen der Filmfestspiele in Cannes; der Berliner Preis war für den Regisseur gleichzeitig ein Geschenk zum 28.Geburtstag. Die portugiesisch-französische Ko-Produktion vollendet eine Trilogie, die mit den Filmen „Arena“ und „Cerro Negro“ begannt und vom Leben im Moloch der Städte erzählt, deren Straßen und Zwangsläufigkeiten des Alltags „zum realen und emotionalen Gefängnis werden können“. Kino-Termine für die beiden Filme stehen noch nicht fest.
...
Miguel Gomes (li.) und João Salaviza
Foto: BerlinaleZwei portugiesische Filme wurden zum Abschluss der Berlinale ausgezeichnet. Der Alfred-Bauer-Preis für Filme, die neue Perspektiven der Filmkunst aufzeigen, ging an den 40-jährigen Regisseur Miguel Gomes für seinen Film „Tabu“. Der siebte Film des Regisseurs hat eine fast dreißig-minütige, sehr statische Anfangssequenz, in der die drei betagten Frauen Aurora, Santa und Pilar auf ihr langes Leben zurückblicken. Die Reise durch die Jahre führt zurück nach Afrika, nach Mosambik, in Portugals frühere Kolonien, mit denen die Jugend der Frauen verbunden ist. Aus dem still beobachtenden Film wird dann eine sonore Kulisse. Von nun an sprechen Geräusche und Bilder des mit sehr geringen Mitteln gedrehten Schwarzweiß-Films für sich. Ein Erzähler ist zwar auch zu hören, aber die Handlung (in ihr viele Anspielungen auf die Geschichte des Kinos) wird von Bildern und Tönen übermittelt, Kritik und Schönheit, Vergänglichkeit und Jugend. „Selten wurden private Geschichten und große Geschichte so formvollendet miteinander verbunden“, schrieb ein Kritiker. Der Regisseur bedankte sich sichtlich überrascht, denn seit 1999 hatte kein portugiesischer Film mehr Aussichten auf Prämierungen bei der Berlinale. Miguel Gomes sagte, er würde seinen Preis gerne der Regierung widmen, sobald „die endlich mehr tut für die Kultur und die Bedeutung der Filmkunst erkennt und unterstützt“.
„Rafa“ von João Salaviza wurde mit dem Silbernen Kurzfilm-Bären ausgezeichnet. Salaviza hat bereits Auszeichnungen der Filmfestspiele in Cannes; der Berliner Preis war für den Regisseur gleichzeitig ein Geschenk zum 28.Geburtstag. Die portugiesisch-französische Ko-Produktion vollendet eine Trilogie, die mit den Filmen „Arena“ und „Cerro Negro“ begannt und vom Leben im Moloch der Städte erzählt, deren Straßen und Zwangsläufigkeiten des Alltags „zum realen und emotionalen Gefängnis werden können“. Kino-Termine für die beiden Filme stehen noch nicht fest.
...
Sie müssen registriert sein, um bestimmte Links zu sehen
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: