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Invasion: Ägyptische Manguste bedroht Portugals Wildtiere!

kailew

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Herpestes_ichneumon_Египетский_мангуст,_или_фараонова_крыса,_или_ихневмо́н.jpg

Portugal steht womöglich vor einer ökologischen Krise: Die rasante Ausbreitung des Meloncillo, auch bekannt als Ägyptische Manguste (Herpestes ichneumon), gefährdet heimische Arten wie Kaninchen und Hasen, die essenzielle Glieder der Nahrungskette sind.

Rasanter Anstieg mit ersten Rückgängen
Laut einem aktuellen Bericht erreichte die Meloncillo-Population 2017 ihren Höhepunkt. Seit 2023 ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen, doch die Bedrohung bleibt bestehen. Ein Forscherteam warnte: "Die unkontrollierte Vermehrung des Meloncillo könnte das ökologische Gleichgewicht nachhaltig stören."

Besonders besorgniserregend ist der gleichzeitige Rückgang von Kaninchen und Hasen. Diese Arten leiden nicht nur unter Krankheiten wie der Myxomatose, sondern werden auch zunehmend Opfer der invasiven Mangusten.

Ökologische Herausforderungen in Portugal und Spanien
Die Situation erinnert an ähnliche Probleme in Spanien, wo die Art ebenfalls für ökologische Herausforderungen sorgt. Dort zeigen Studien, dass der Meloncillo Lebensräume massiv verändert und die Populationen kleiner Säugetiere drastisch reduziert.

Was wird getan?
Die portugiesischen Behörden stehen vor der dringenden Aufgabe, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Meloncillo einzudämmen. Diskutierte Ansätze umfassen gezielte Monitoring-Programme, Aufklärung und kontrollierte Bejagung. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um das fragile Gleichgewicht der portugiesischen Fauna zu bewahren.

Quellen:
 
Und die mindestens 2000Luchse , die es jetzt in Spanien und Portugal gibt, bringen den fragilen Fauna nicht durcheinander?
Johan
 
@Sir Iocra :
Der Unterschied ist: Der Luchs war hier heimisch, wurde aber in den 1980ern in Portugal ausgerottet. Ab den 2010ern wurde, augenscheinlich sehr erfolgreich, wieder versucht, diese Art hier anzusiedeln mit den letzten verbliebenen Exemplaren aus Andaluzien.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll der Bestand bei ca. 100000 in P und ES gelegen haben.
Der Meloncillo ist hier nicht heimisch, und hat wohl keine Feinde in Portugal.
Schon ein gewaltiger Unterschied, finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Staros
Aus Erfahrung hier im Outback sehe ich das anders. Hier ist der Sacarabo oder Escalavardo schon lange heimisch. Er hat vor allem die kranken Kaninchen gefressen. Jetzt wurden hier (Kreis Mértola) die Fuchse ausgesetzt und gibt es keine Kaninchen und Hasen mehr, da diese auch zum Speisenplan der Luchse gehören.
Laut Wikipedia wurden die Sacarabos bereits durch die Araber in die Iberische Halbinsel eingeführt, vielleicht schon durch die Römer, also vor grob 500 bis 1500 Jahren.
Aber es ist wie so oft. Einer schreibt Unsinn, der Nächste schreibt ab und schwuppdiwupp ist die Geschichte wahr.
Johan
PS. Wir Leben gut mit unseren Sacarabos. Da sind Fúchse schon ein viel größerer Gefahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sir Iocra:
Du hast Recht, der Meloncillo ist seit vielen Jahrhunderten hier heimisch. Da hat unser Chef-Content-Creator wohl ins Klo gegriffen und ich habe es einfach mal so geglaubt.
Interessanter ist dann doch die Frage, warum aktuell sich die Luchse und die Meloncillo anscheinend gut vermehren können, obwohl ihre beliebteste Beute (Hasen, Kaninchen) massiv zurückgehen.
Es müsste dann doch die Raubtierpopulation wieder sinken.

Die Erklärung bzgl. der Meloncillo ist allerdings ganz einfach. Entgegen der reisserischen Überschrift des Threadstarts ist die Population massiv rückläufig. - Aktuell am Stand von 2001). Steht zumindest in der Grafik des zweiten Links.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
ihr habt recht, die Überschrift übertreibt zu sehr.

Ich habe nochmal etwas recherchiert und folgendes gefunden, was die Fakten durchaus grundsätzlich bestätigt:

Die Ägyptische Manguste (Herpestes ichneumon), auch als Ichneumon bekannt, ist ein in der Iberischen Halbinsel heimisches Raubtier, das seit Jahrtausenden in Portugal vorkommt. In den letzten Jahrzehnten wurde jedoch eine signifikante Zunahme ihrer Population und Verbreitung beobachtet, was Besorgnis hinsichtlich der Auswirkungen auf lokale Wildtierbestände hervorruft.

Laut einem kürzlich in Springer Nature veröffentlichten Artikel, der Daten aus drei Jahrzehnten Jagd in Portugal analysiert, stellt die Ausbreitung der Ägyptischen Manguste eine Bedrohung für Schlüsselarten wie Kaninchen und Hasen dar. Diese Arten sind von zentraler Bedeutung für die Nahrungskette, da sie als Hauptbeute für zahlreiche Raubtiere dienen. Der Rückgang ihrer Bestände könnte daher weitreichende ökologische Folgen haben.

Die Zunahme der Mangustenpopulation in Portugal erreichte 2017 ihren Höhepunkt. Seit 2023 wird ein langsamer Rückgang verzeichnet, der auch bei Fuchsbeständen beobachtet wird. Dennoch bleibt die Situation kritisch, da die Mangusten weiterhin Druck auf die Bestände von Kaninchen und Hasen ausüben, die zudem durch Krankheiten wie Myxomatose und hämorrhagische Krankheit beeinträchtigt werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Ägyptische Manguste in Portugal nicht als invasive Art gilt, da sie natürlicherweise in der Region vorkommt.
Dennoch kann eine übermäßige Zunahme ihrer Population das ökologische Gleichgewicht stören und negative Auswirkungen auf andere Wildtierarten haben.

Um die potenziellen Risiken zu mindern, sind weitere wissenschaftliche Studien erforderlich, um die genauen Ursachen für die Populationszunahme der Mangusten zu ermitteln und geeignete Managementstrategien zu entwickeln. Dies könnte Maßnahmen zur Überwachung der Populationen, Habitatmanagement und gegebenenfalls regulierte Bejagung umfassen, um ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Wildtierarten zu gewährleisten.

Vielen Dank fürs kritische Lesen!
 
@kailew
Ich sehe die ganze Sache etwas anders. Jahrhunderte haben Raubtiere wie Fuchs, Luchs und Manguste gut zusammengelebt. Zum Fressen gab es ja ausreichend. Als dann die Population der Luchse abnahm gab es besonders für die Mangusten einen Überschuss und die Anzahl nahm rasant zu denn man lebte ja in einem Kaninchen-Hasenschlaraffenland. Die Jäger freuten sich auch und ballerten darauf los und für manchen Einwohner gab es einen leckeren Braten auf dem Tisch.
'Scbau mal Papa, ein Kaninchen' Kurz mal Vollgas gegeben und Mama daheim könnte schon den Topf auf den Herd stellen.
Dann gab es die Kaninchenkrankheit, die Anzahl der Jäger nahm gewaltig zu, denn die Jägerei ist ein gutes Geschäft ( angeblich 40€ für den Abschuß eines Tierchen) und es kamen die Luchse wieder. Mértola wurde zwischenzeitlich Hauptstadt der Jägerei und Hotspot der Luchse. Jetzt kann man sagen 300 portugiesische Luchse kónnen nicht soviel fressen. Man sollte aber den kleinen Grenzverkehr mit Spanien nicht vergessen, wo es mehr als 1700 Luchse gibt. Jetzt gibt es nur noch ganz wenige Kaninchen und Hasen gar nicht mehr. Die arme Mangusten, die im Schlafraffenland gelebt haben, mussten plötzlich den Gúrtel enger schnallen und langsam gab es weniger Mangusten.
Was machen die Menschen? Sie mischen sich in etwas ein, wo sie eigentlich nichts oder wenig zu suchen haben. Sie machen ein Projekt. PRLIC=Projeto de Recuperação da Lebre-Ibérica e do Coelho-bravo. Projekt für die Wiederansiedlung der Iberische Hase und des Wildkaninchen. Das Projekt wird durch . Mértola finanziert, denn die Jäger sollten auch (oder nur) etwas davon haben.
Wenn es jetzt nicht wieder zu eine Schwemme der Hasen und Kaninchen kommt, wird sich die Anzahl Mangusten auf natürlicher Weise weiter reduzieren.

Mancher wird sich vielleicht jetzt fragen: Und wo ist das Geld für eine anständige Pflege?
Johan
 
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