Wie im letzten Beitrag versprochen, ein kleiner Rückblick und eine Empfehlung für das
2 Monkeys in Lissabon, das erst 2023 eröffnet hat.
Francisco Quintas wurde inzwischen als Resident Chef von Guilherme Spalk ersetzt, der zuvor das Via Graça leitete. Mit ihm haben wir uns auch ausführlich unterhalten, er war redefreudiger als sein Team und hat auch betont, wie wichtig ihm das Konzept des "Fun Fine Dining" mit der offenen Küche und dem Kontakt zu den Kunden ist. Auch nach Ende der 12 Gänge haben wir, ich glaube noch fast eine Stunde mit ihm gesprochen. Das ging vom Konzept des Restaurants, über seinen kulinarischen Vorlieben (er hätte als eigenes Restaurant am liebsten eine ganz simple Tasca!), seine Zeit als Bergführer (meine Freundin wsr kürzlich in den Pyrenäen) bis hin zu seinen ausbaufähigen Tennis-Fertigkeiten.
Also definitiv eine Besonderheit, dass man sich hier wirklich mit dem Küchenteam austauschen kann. Da wird dann auch kurz mal über ethische Foie Gras debattiert oder der Sommelier korrigiert die maue Aussprache portugiesischer Städtenamen
Menü gibt es nur eins. Dazu haben wir uns für das Master Wine Pairing (internationaler) entschieden, der deutsche Freund für das Standard Wine Pairing. Ich gehe mal nicht durch alle 12 Gänge und sämtliche Weine, aber hier ein kleiner Auszug:
Wagyu A5, mit Oscietra Kaviar, Sesam, Wasabi
Balfegó Tunfisch mit Forellenkaviar, Perilla, Mirin
Schwarzer Degenfisch mit Chawanmushi, Mango, Chili, Zitrone, Anchovis
Geräucherter Aal mit Crème fraîche, Mandel, Kohl, Baeri Kaviar
Scarlet Shrimp mit Karottengrün, Zitrone, saisonalen Pilzen, Ingwer
Anjou-Taube mit Petersilie, indischem Langpfeffer, Topinambur, Senf
Dazu kamen ua. noch Seeteufel, Ziegenkäse und eine Arroz Doce Variation mit Creme statt richtigem Reis.
Außerdem gab es noch kleine Gimmicks, bspw. passend zum Restaurant-Namen
2 Monkeys warme Tücher mit Bananen-Duft oder die Butter wurde in Erdnuss-Form serviert.
Zu den Weinen gehörten ua. ein Champagner vom Chef selbst. Vitor Matos ist äußerst enophil und produziert schon länger seine eigenen Weine. Hier gab es eine auf 170 Flaschen limitierte Edition seines Natura Champagners. Dazu gab es ein paar portugiesische Weine, unter anderem von Soalheiro und einen 15-jährigen von Villa Oeiras.
Aber auch Weine aus Italien und sogar einen deutschen Riesling.