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Gefahr von Waldbränden: Geldstrafen für mangelnde Reinigung

kailew

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Die Republikanische Nationalgarde (GNR) hat in diesem Jahr 10.251 Warnungen aufgrund fehlender Reinigung von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen zur Verhinderung von Waldbränden registriert. Ab Samstag, dem 1. Juni, drohen Grundstückseigentümern, die ihrer Reinigungspflicht nicht nachkommen, Geldstrafen.

„Die letzte offizielle Zahl, die wir momentan haben, ist 10.251 Hinweise“, erklärte Oberstleutnant Ricardo Vaz Alves von der Direktion des Dienstes für den Schutz von Natur und Umwelt (Sepna) der GNR. „Das Zentrum-Nord-Gebiet ist das Gebiet mit den meisten Verstößen“, fügte er hinzu.

Die Gebiete um Coimbra, Leiria und die Achse Viseu-Aveiro seien besonders betroffen, so Vaz Alves. Diese Einschätzung erfolgte nach einer ersten Überprüfung ohne Verhängung administrativer Strafen. Die Regierung hatte die Frist für die Reinigung von Wäldern und Land um einen Monat verlängert – bis zum 31. Mai. Ursprünglich sollte diese Frist am 30. April enden. Die Entscheidung wurde aufgrund der in den letzten Monaten verzeichneten Niederschläge und des hohen Wassergehalts im Boden getroffen. Diese Bedingungen haben viele Brennstoffmanagement-Operationen beeinträchtigt und das schnelle Pflanzenwachstum in bereits bearbeiteten Gebieten gefördert. „Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Verbrennen von Abfällen Brände verursacht“, betonte Vaz Alves. Bisher wurden 31 Berichte über illegale Verbrennungen und 46 über Brennvorgänge gesammelt. Besonders die Bezirke Braga und Viseu verzeichneten eine hohe Anzahl von Verstößen.

Neue Prioritäten und verschärfte Kontrollen

In einem Februar-Erlass hatten der Staatssekretär für Zivilschutz und der Staatssekretär für Naturschutz und Wälder 991 vorrangige Gemeinden für die Inspektion des Brennstoffmanagements im Jahr 2024 festgelegt. Diese Inspektionen sollten ursprünglich zwischen dem 1. und 31. Mai stattfinden, wurden jedoch auf Juni verschoben. Besitzer von ländlichen Grundstücken in der Nähe von Gebäuden oder in an Waldgebiete angrenzenden Siedlungen sind verpflichtet, ihre Flächen zu reinigen.

Die Arbeiten mussten bis zum 31. Mai abgeschlossen sein, und die Inspektionen finden im Juni statt. Diese umfassen Bereiche zwischen fünf und zehn Metern von Straßen, Eisenbahn- und Stromnetzen sowie Erdgasleitungen, wobei die jeweiligen Verantwortlichen zuständig sind. „Unsere Teams sind bereit, die 991 vorrangigen Gemeinden zu überprüfen“, versicherte Vaz Alves. Der Inspektionsplan werde zusätzliche Mittel erfordern, die auch für den Kampf gegen Brände vorgesehen seien.

Herausforderungen und wirtschaftliche Auswirkungen

Der Prozess werde länger dauern und mehr Ressourcen binden als ursprünglich geplant, räumte der Oberstleutnant ein. Die Pandemie habe andere Prioritäten gesetzt und die Marktverfügbarkeit verringert, doch es gebe mittlerweile mehr Bewusstsein für die Reinigungspflichten. Dennoch fehle es an geeigneten Reaktionen von Dienstleistungsunternehmen, die mit der Rekrutierung von Arbeitskräften für diese Arbeiten kämpfen.

Seit 2020 haben Verstöße gegen die Reinigungspflicht von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen bereits zu Verwaltungssanktionen in Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro geführt. Geldstrafen können bis zu 5.000 Euro für natürliche Personen und 25.000 Euro für juristische Personen betragen, wobei die Beträge je nach Gemeinde variieren.

Verstöße und Statistiken

Zwischen 2018 und 2023 verzeichnete die GNR die meisten Verstöße in den Bezirken Santarém, Castelo Branco, Braga, Coimbra und Aveiro. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 26.140 Verwaltungsverstöße aufgrund fehlender Landreinigung registriert, darunter 3.419 für das Verbrennen und 1.359 für das Abbrennen von Flächen.

Grundstückseigentümer müssen in ländlichen Gebieten bis zu 50 Meter um Gebäude herum reinigen. In Siedlungen in oder an Waldgebieten ist ein Außenbereich von mindestens 100 Metern vorgeschrieben. Gemeinderäte können Eigentümer zur Reinigung auffordern oder die Arbeiten selbst durchführen und die Kosten in Rechnung stellen.

Die steigende Zahl der Verstöße und die drohenden Strafen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen gegen die unzureichende Reinigung von Landflächen zu ergreifen, um die Gefahr verheerender Waldbrände zu minimieren.

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