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Frage Erfahrungen mit nachträglichem Legalisieren - wie lange kann sowas dauern?

Stephan71

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Teilnehmer
Stammgast
Hallo zusammen!
Ich habe (vor) eine Quinta zu kaufen. Leider ist nach dem Vorvertrag herausgekommen, dass es dort ein Haus (bzw. Hausanbau, leider das Haupthaus) nicht ordnungsgemäß legalisiert worden ist. Das war im November. Mittlerweile ist zwar ein Architekt dort gewesen und es hat einen Besuch der Camera auf der Quinta gegeben zur Besichtigung. Dabei schien soweit alles ok, und dass der Hausanbau zur "Touristenbenutzung" genehmigt werden kann (was mir auch ganz Gut in den Plan passt). Soweit so gut... Nur frage ich mich wie lange die Legalisierung nun wohl noch dauern kann? Leider ist der jetzige Besitzer bereits etwas älter und gesundheitlich nicht gut dran, und obwohl wir uns regelmäßig sehen, hat er leider da auch nicht den Durchblick.
Hättet Ihr da Erfahrungen, wie lange sich so ein Prozess hinziehen kann? Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
Hallo,

Legalisierung eines Anbaus
Hier kannst du nachlesen, wie es bei dem nicht legalisierten Anbau auf unserem Grundstueck war. Es kommt wohl auch auf das Wohlwollen der Behoerde vorort an. Hier hat es ca. 4 Monate gedauert, wobei fuer den Anbau wegen seiner geringen Groesse nicht die sonst ueblichen Genehmigungen noetig waren und deshalb auch geringere Kosten verursacht wurden. Selbst fuer besagten Anbau mit ca. 6m2 mussten nachtraeglich Plaene angefertigt werden. Ich weiss nicht, wieviel ein Architekt fuer die Plaene eines Hauses nimmt.

Du hast geschrieben, dass das Grundstueck noch nicht ueberschrieben wurde. Ist der momentane Besitzer noch fuer die Legalisierung verantwortlich? Wenn já, hat er wohl kein Interesse, die Kosten zu tragen und laesst sich vielleicht dementsprechend Zeit. Veilleicht muss er auch mit einer Strafzahlung rechnen.

Vielleicht meldet sich hier já noch jemand, der bereits nachtraeglich ein Wohnhaus legalisieren musste, damit du konkretere Infos bekommst, wie so etwas ablaeuft.

Gruss, Manuela
 
Danke für Deine Antwort! 4 Monate für einen "leichten" Fall ist ja leider schon eine ganze Weile. In meinem Fall sind leider auch noch RAN und REN "beteiligt", was eventuell ja noch zu mehr Verzögerung führen kann. Es geht mir vor allem darum zu Planen wann mit was zu rechnen ist, was ja reichlich schwer scheint :-)
 
In meinem Fall sind leider auch noch RAN und REN "beteiligt"
Hallo Stephan,

já, das heisst normalerweise, dass du vorher beim ICNF einen Antrag stellen musst. Wenn dort der Bau genehmigt wird, geben sie den Antrag an die Câmara weiter. Gut waere, den PDM der Gemeinde zu kennen, um zu wissen, was du auf dem Grundstueck ueberhaupt machen darfst oder der Vorbesitzer haette machen duerfen. Die ganze Quinta unterliegt den Vorschriften der RAN und REN, auch was den Anbau von Pflanzen oder die Haltung von Tieren betrifft. Im Gesetz steht genau, was dort ohne Genehmigung des ICNF gemacht werden darf und was nicht.

Z.B.: Wenn im Gesetz steht, dass man auf so einem Grundstück keine Eichen ohne Genehmigung faellen oder zuschneiden darf, es doch tut und eine Ueberpruefung kommt, kann es sein, dass man eine Strafe zahlen muss. Auf so einem Grundstueck kann man als Besitzer nicht alleine entscheiden, was man anbaut oder welche Tiere man haelt. Es unterliegt eben gewissen Einschraenkungen.

Hast du schon mit einem Anwalt gesprochen? Vielleicht kommst du já aus dem Vorvertrag wieder raus, ohne dass du die Kohle an den Verkaeufer zurueckzahlen musst, die du bereits angezahlt hast. Oder kann der einfach illegale Immobilien verkaufen?

Gruss, Manuela
Hast du die Quinta ueber einen Makler gekauft?
 
Hast du schon mit einem Anwalt gesprochen? Vielleicht kommst du já aus dem Vorvertrag wieder raus, ohne dass du die Kohle an den Verkaeufer zurueckzahlen musst, die du bereits angezahlt hast. Oder kann der einfach illegale Immobilien verkaufen?
Danke, Manuela. Ja, der Anwalt hat vorgeschlagen dem jetzigen Besitzer bis Dezember Zeit zu geben alles zu legalisieren (das war allerdings schon letzten Dezember). Der jetzige Besitzer ist da wohl auch dran es zu machen, ist aber leider auch etwas älter und krank. Allerdings würde ich die Quinta schon gerne kaufen und daher lieber nicht aus dem Vertrag aussteigen ... aber ich frage mich halt wie lange so ein Verfahren sich denn hinziehen kann. Leider konnte mir mein Rechtsanwalt da auch keine (mehr oder weniger) klare Antwort geben. Daher würde ich mich über ein paar Erfahrungen freuen. Es geht mir hauptsächlich darum zu planen wann der Umzug stattfinden könnte etc...
 
Hallo Stephan,

im vorigen Beitrag habé ich es falsch geschrieben: Ich wollte nicht sagen, dass du das Geld f.die Anzahlung zurueckzahlen musst. Sondern, ob es eine Moeglichkeit gibt, dass dir der Verkaeufer, die breits bezahlte Anzahlung wieder zurueckgeben muss und du ohne Probleme aus dem Vorvertrag kommst.

Ich kann verstehen, dass du die Quinta gerne kaufen wuerdest, wenn sie dir so gut gefaellt. Aber, solange die "escritura" nicht stattgefunden hat, du also den kompletten Kaufpreis nicht bezahlt hast und die Immobilie nicht ueberschrieben ist, bist du já immer auf das Wohlwollen des jetztigen Besitzers angewiesen. Er scheint kein Interesse an der Legalisierung zu haben, sonst haette er já vor dem Verkauf schon alles ins Reine gebracht. Wie willst du ihn veranlassen, alles Noetige bei den Behoerden zu veranlassen? Ich seh dich da in einer unglaublich grossen Abhaengigkeit.
... dann will ich mal hoffen, dass es in diesem Fall schneller geht.
Du schreibst, dass die dem Verkaeufer gesetzte Frist im Dezember abgelaufen ist. Seither ist fast ein halbes Jahr vergangen, ohne dass etwas passiert ist!

Ich hoffe, du findest fuer dich eine gute Loesung in dieser Angelegenheit und hoffe, dass alles gut geht, egal ob mit dieser Immobilie oder mit einer anderen.

Gruss, Manuela
 
Hallo Stephan,

hat sich inzwischen bei deiner Imobilie hinsichtlich Legalisierung was getan?

Gruss, Manuela
 
Danke der Nachfrage Manuela! Langsam aber sicherlich scheint es vorwärts zu gehen... zumindest scheint es so zu sein. Nach einem negativem Bescheid von RAN/REN musste leider alles nochmals eingereicht werden, diesmal mit Luftbild aus den 90ern um zu beweisen, dass die Häuser schon vor RAN/REN dort waren.

Also noch ein wenig Tee trinken ;-)
 
Wo hattest Du die Bilder her?
Sowas hat man ja nicht so eben in der Nachttischschublade liegen.
 
Der Architekt der die Legalisierung im Auftrag des Verkäufers durchführt hat die Bilder irgendwo her... Ich glaube er sagte etwas davon, dass es diese vom der Direção-Geral do Território hat.
 
Já, diese Luftaufnahmen kann man irgendwo online anfordern.
Das muss hier sein:
 
Genau, der Architect hat mir die Kopien geschickt, und die stammen in der Tat von DGTerritório - Cadastro predial... Jetzt sind diese bei der Camara, und nun heißt es (mal wieder) abwarten. ;-)
 
Bei uns war der Sachverhalt ähnlich. Wir haben uns im Dezember 2016 ein renovierungsbedürftiges Monte mit Grundstück angeschaut und uns für den Kauf entschlossen. Damit fingen die Probleme an- nach Durchsicht der Cadernetas waren einige Dependenzias illegal erichtet, im März 2017 stellte sich heraus, dass Teile des Hauses in einem Naturschutzgebiet lagen. Über „alte“ Luftbildaufnahmen konnten wir dann im Juni 2017 nachweisen, dass das Gebäude schon gebaut war, bevor das Naturschutzgebiet deklariert wurde. Weitere 9 Monate hat es dann noch gedauert, bis wir alle Unterlagen von der Camara hatten, um im April 2018 die Escritura machen zu können.
Im Mai haben wir mit der Renovierung begonnen, die voraussichtlich im Dezember abgeschlossen sein soll...so der Plan. War gerade die beiden letzten Wochen wieder in Portugal „vor Ort“, es geht ganz gut voran. Hoffe mal, das bleibt so...
 
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