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Artikel Der Mord, der Portugal verändert

zip

Super-Moderator
Teammitglied
Ein Artikel im Spiegel über den rassistischen Mord an Bruno Candé:
Der Mord, der Portugal verändert

Sein Mörder, der 77-jährige Evaristo Marinho, wurde zu 22 Jahren Haft verurteilt:
 
Denkst Du, das ist der "übliche", leider überall viel zu oft verbreitete Rassismus
oder ist es in der kolonialistischen Vergangenheit begründet? Gibt es da noch immer Probleme?

Evaristo Marinho, a retired nursing assistant, served in the military during the colonial war against African independence in the former Portuguese colony of Angola.

Und wie sieht es mit den beschuldigten Polizisten aus? Einzelfälle oder auch grundsätzlich eine Strömung?
 
@zip danke für das Teilen dieses sehr lesenswerten Artikels. @Farbenzeit Natürlich kann ich Deine Frage nicht beantworten, bin weder Soziologe noch habe ich in diese Richtung recherchiert. Ich teile aber gerne Erfahrungen, die ich diesbezüglich in Portugal gemacht habe. Es gibt in Portugal eine Generation von Teilnehmern an den Kolonialkriegen mit posttraumatischen Belastungsstörungen, die man aufgrund der rasanten Entwicklungen im Mutterland einfach ausgeblendet und ohne Hilfe gelassen hat. Das ist wie in Deutschland mit den Kriegsteilnehmern von den Weltkriegen. Diese Männer sind für ihr Leben traumatisiert. Ich habe 2 davon kennengelernt. Der Eine war R. Betreiber einer Bar in Monte Estoril. Ein gebildeter und kluger Mann, mit dem ich so manche Nacht durchdiskutiert und auch getrunken habe. R. war in der Lage seine Erfahrungen differenziert zu betrachten, aber dennoch hat ihn das nie los gelassen. Immer und immer wieder kam er auf dieses Thema zurück.
Der Andere war H. ein Freund unseres Vermieters mit dem ich gelegentlich zusammen gearbeitet habe. Er war ein sehr freundlicher aber schlichter Mann mit einem "Tick". Urplötzlich nahm er Hacke, Stock oder was eben so zur Hand war fiel auf die Knie oder auf den Bauch und "schoss" wie verrückt um sich. In dieser Phase war er nicht ansprechbar. Nach der Arbeit, beim Medronho, hat er dann über seine Angola Erlebnisse berichtet. Stolz und sehr Frauen fixiert. Noch später hat er mir sein Photoalbum gebracht, auf dass er sehr Stolz war.

LG Harald
 
Danke, Harald. Ich möchte einfach ein bisschen mehr über diese Dinge erfahren, man ist ja als Tourist oder zumindest ständiger Besucher von außerhalb nicht mit den internen Lagen vertraut. Dass solche Dinge leider immer und überall, aus welchen Gründen nun auch geschehen, ist furchtbar. Aber ich habe in der letzten Zeit ein bisschen über diese Kolonialzeiten gelesen und das ist schon auch eine schwere Kost.
Darf man ja nun nicht komplett ausblenden in der "Schwärmerei" für Portugal.
 
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