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News Aids in Portugal: Alle zum Test?

Was haltet Ihr vom neuen Aids-Test-Plan der Regierung?

  • Gute Idee

    Stimmen: 2 50,0%
  • Das ist völliger Blödsinn

    Stimmen: 2 50,0%
  • Ist mir egal

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    4
  • Umfrage geschlossen .

kailew

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Anlässlich des Welt-Aids-Tages am gestrigen 1. Dezember entwickelte sich in Portugal eine Debatte um neue geplante Regelungen für Aids-Tests. Das portugiesische Gesundheitsministerium bestätigte, dass es eine neue Richtlinie in Sachen Blutanalysen veröffentlichen wird: Künftig sollen die Familienärzte auch bei Routineuntersuchungen bei Patienten zwischen 18 und 64 Jahren neben den üblichen Blutuntersuchungen auf Cholesterin oder Blutzucker auch einen HIV-Test empfehlen.

Ziel der Gesundheitsbehörden ist es laut Portugals Gesundheitsminister Paulo Macedo auf dem Kongress "VIH, Doenças Infeciosas e Microbiologia Clínica" in Lissabon, durch die beschleunigte Analyse den Zeitraum zwischen Ansteckung und Diagnose zu verkürzen. Dies meldet jetzt auch das . Die Behörden in Portugal beklagen, dass "Infizierte zu spät ins Gesundheitssystem kommen. Wer infiziert ist, weiß dies meist nicht," so António Diniz, Aids-Koordinator in der Gesundheitsverwaltung Direcção-Geral da Saúde (DGS). Laut aktueller Studien werden in Portugal 58 Prozent der Erkrankten zu spät diagnostiziert, im europäischen Schnitt sind dies dagegen "nur" 47 Prozent. Dabei sei es besser, die Krankheit früher zu entdecken: "Die Patienten haben ein besseres Leben und geben die Infektion nicht weiter."

Neu an der Regelung ist, dass der Test nicht nur in Risikofällen vorgeschlagen werden soll. Um aber das Vertrauen zwischen Arzt und Patient nicht zu zerstören, kann der Patient den Test ablehnen. Allerdings ist es wohl geplant, diese Ablehnung zu dokumentieren. Dies schreibt etwa der Público. Insofern entstehen Daten, die durchaus über den Patienten Auskunft geben. Ob sich das auch mit europäischen Datenschutzregelungen vereinbaren lässt, scheint wenigstens fraglich. Die Gesundheitsverwaltung in Portugal hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, dass jeder Portugiese mindestens einmal im Leben den Vorschlag vom Arzt bekommt, einen Aids-Test zu machen.

Außerdem gibt es , dass die untersuchenden Ärzte und Kliniken keine vorhergehende Genehmigung - weder schriftlich noch mündlich - für den Test vom Patienten mehr benötigen. Wenn dieser den Test nicht wünscht, muss er dies ausdrücklich kundtun. Damit wird zwar die Last der Entscheidung dem Patienten abgenommen, dieser aber andererseits dem Druck ausgesetzt, widersprechen und damit seinen möglicherweise abweichenden Willen dokumentieren lassen zu müssen.

Der Grund für diese Empfehlung zum Aids-Test ist, das die Zahl der Neuansteckungen mit Aids gegenüber dem europäischen Durchschnitt in Portugal relativ hoch ist -ein Problem, das sich kurzfristig nach Einschätzung des Ministeriums nicht lösen lässt. Die meisten Neuansteckungen sind bei den Heterosexuellen und dabei besonders in der Gruppe den 17-18jährigen zu verzeichnen. Daher soll auch die Information zur Prävention unter Jugendlichen verstärkt werden. Das neue System bietet laut Ministerium die Chance, Neuansteckungen zu reduzieren.

Was die Statistiken betrifft, gibt es verschiedene Sichtweisen: Bei den Neuansteckungen liegt Portugal eher im Durchschnitt. Allerdings ist die Zahl der Ansteckungen seit 2006 um 20 Prozent gestiegen. Mit dieser Steigerungsrate liegt Portugal weiter vorne. Laut sind 0,6 Prozent der portugiesischen Bevölkerung mit Aids infiziert. Das Mittel für West- und Zentraleuropa liegt hingegen bei 0,3 Prozent.

digitalptms4cvfc.png 141201.jpg Retrato_oficial_Paulo_Macedo.jpg

Sonstige Quellen:
Médicos vão poder mandar fazer testes da sida sem autorização prévia - Portugal - DN

Médicos vão generalizar análises ao VIH e testes rápidos chegarão a mais centros de saúde - PÚBLICO
Portugal é o terceiro país europeu com maior taxa de novos casos de sida - PÚBLICO
 
Zuletzt bearbeitet:
hi,
so heisst es in diesem jahr zum thema:
... muitos doentes seropositivos estão a interromper os tratamentos por não terem dinheiro para pagar deslocações ao hospital, onde são distribuídos os medicamentos
und so hiess es vor 4 jahren:
... alertou hoje que há doentes com VIH em tratamento na Madeira que tiveram de interromper a medicação devido a problemas de financiamento na região autónoma
[ ... ]
"Penso que a República tem de saber exatamente o que se passa e resolver o problema com grande urgência porque estamos a pôr em risco a vida e a qualidade de vida das pessoas mas também a saúde pública e os gastos futuros no sistema nacional de saúde pública"
und da im rahmen der haushaltskonsolidierung fuer das kommende jahr mit weiteren kuerzungen im gesundheitssektor zu rechnen ist ...
Porta aberta a cortes no tratamento do cancro e da sida. Em prol da luta contra o desperdício e a ineficiência, o Conselho Nacional de Ética para as Ciências da Vida defende que o Ministério da Saúde pode e deve limitar o acesso aos medicamentos mais caros para tratar doenças como o cancro ou a sida.
die obige, letzte einlassung stammt uebrigens aus dem jahr 2012;)

[zitat]
... kann der Patient den Test ablehnen. Allerdings ist es wohl geplant, diese Ablehnung zu dokumentieren ... insofern entstehen Daten, die durchaus über den Patienten Auskunft geben. Ob sich das auch mit europäischen Datenschutzregelungen vereinbaren lässt, scheint wenigstens fraglich
[ ... ]
Außerdem gibt es ... dass die untersuchenden Ärzte und Kliniken keine vorhergehende Genehmigung - weder schriftlich noch mündlich - für den Test vom Patienten mehr benötigen. Wenn dieser den Test nicht wünscht, muss er dies ausdrücklich kundtun. Damit wird zwar die Last der Entscheidung dem Patienten abgenommen, dieser aber andererseits dem Druck ausgesetzt, widersprechen und damit seinen möglicherweise abweichenden Willen dokumentieren lassen zu müssen.
am hiesigen gesellschafts horizont blitzt dazu die gruppenspezifische diskriminierung, aber auf der fuer die privaten daten kann ich jetzt auch mit muehe keine diskussion zur sache ausmachen- naja, vllt muessen die ja auch sparen;))
quelle: dn.pt, publico.pt, cnpd.pt

grez
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ooops, zur fragestellung
Was haltet Ihr vom neuen Aids-Test-Plan der Regierung?
ist meine antwort naturalmente:
Das ist völliger Blödsinn
 
hat mich auch gewundert, dass da bislang kaum eine Reaktion war ... wenn man in Deutschland auf die Idee käme, eine Absage bei einem HIV-Test zu dokumentieren, wäre wohl der Teufel los.
 
Ich weiss nicht ob die Angst vor dem "Stigma" hier geringer ist, oder ob einfach die Angst vor Missbrauch der Daten geringer ist....
Ich rege mich ja schon immer auf, dass man hier jedes Jahr gezwungen für "Medicina no Trabalho" Blut abzugeben und irgendwie konnten meine Kollegen noch nie nachvollziehen, dass ich mich darueber aufrege....
Ich glaube wir haben in Deutschland da ein anderes Problembewusstsein....

Iris
 
Ich gehe jedes halbe Jahr zum Blutspenden, d.h. jedes halbe Jahr wird auch auf AIDS getestet. Das finde ich völlig in Ordnung, weil, es ist doch sehr in meinem Sinne, zu erfahren, ob ich das habe. Damit kann ich doch verhindern, meinen Liebsten anzustecken und Vorkehrungen treffen, um mit der Krankheit so lange wie möglich gut zu leben.
 
Das der Test gemacht wird finde ich wichtig, die Frage ist ja nur, wie hinterher, falls positiv mit dem Ergebnis umgegangen wird. Ob derjenige am Arbeitsplatz diskriminiert wird, keinen Zugang zu Hauskrediten hat etc....
Oder ob er vielleicht diskriminiert wird, weil er sagt ich mache den Test lieber irgendwo anonym...
 
oder ob er diskriminiert wird, weil er sagt, dass er den Test nicht machen will? Das ist gar nicht so unwahrscheinlich ...
 
Wie ist das denn mit der ärztlichen Schweigepflicht? Wenn mich auf positiv auf Hepatitis
oder sonstwas testen, erfährt das doch auch niemand, oder?
 
das "Gesundheitssystem" weiß es ... der Arzt trägt es irgendwo in einen Computer ein, irgendwo wird das gespeichert und der nächste Arzt bei dem Du sitzt, weiß es auch wieder. Würde ich grundsätzlich nicht so gerne wollen.
 
meine Antwort ist: das ist Blödsinn. Wo bleibt das der Datenschutz? Ich finde, dass Bluttests, egal worauf, Privatsache des Einzelnen sein müssen, ebenso wie Impfungen, Blut und Organspenden, ohne Druck und staatlichen Zwang.

Anonym wie beim Gesundheitsamt in Deutschland ist weitaus besser. dann entscheidet der Betreffende im Positivfall, wer davon erfährt und wer nicht.

Ich hatte schon jahrelang keine Bluttests mehr, generell, da es eben nicht notwendig war/ist.

LG Claudia
 
Das ganze ist doch eh nur viel Rauch um nichts.
Wer und wie soll diese Tests denn bezahlen?

Den einzigen AIDS-Test, den mein Sohn mal gemacht hatte, war mit meiner Einwilligung nach einer missratenen OP.
Da hatte sich während der OP der begleitende Arzt mit dem Chirurgen so derart gestritten, dass er sich mit dem blutigen Skalpell (klar war das Blut dann erstmal nur von meinem Sohn, danach nicht mehr...) verletzt hatte.
Noch bevor die OP zu Ende war, stand dieser Arzt drucksend vor mir, um meine Einwilligung für Bluttests einzuholen...und schnell war klar, dass es ihm dabei hauptsächlich um den AIDS-Test ging.

Mein Sohn war damals 5 Jahre alt und Portugal war noch nicht so am Ende wie jetzt.
 
Noch bevor die OP zu Ende war, stand dieser Arzt drucksend vor mir, um meine Einwilligung für Bluttests einzuholen...und schnell war klar, dass es ihm dabei hauptsächlich um den AIDS-Test ging.
ist ja auch ne krasse Geschichte, oder? Was das Bezahlen betrifft: Ich denke mal, das müssten dann Gelder aus dem Sozialhaushalt sein, Steiergelder, was auch immer ... aber gute Frage ...!
 
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