Also Paule, ich war um 20 Minuten vor 11 im Centro de Saúde, da es meist wünschenswert ist früher da zu sein, denn man muss hier die 'Consulta' à 4,50 € vorher bezahlen. Es war gut, dass ich früh da war, denn es warteten vor dem Raum wo man bezahlt bereits 10 Leute. Vor mir stand ein Mann, der sich vor seinem Besuch beim Arzt mir purem Knoblauch eingeschmiert hatte. Dann drängte er mir auch noch ein Gespräch auf. 'Das dauert heute wieder lang' sagte er. Und ich den Kopf abgewandt:' Wieso denn?'. Er:'Die Dona Isabel ist allein, denn Dona Maria Elena begleitet Ihren Mann nach Lissabon, wo er am Kehlkopf operiert wird!' An weiteren Einzelheiten war ich nicht interessiert, ausserden hat ich jetzt mein Taschentuch vor der Nase, was beim Sprechen sowieso hemmend wirkt. Um 11h00 lächelte mich Dona Isabel an. Das tut sie immer und ich weiss nicht warum? Wahrscheinlich mag sie meinen niedrländischen Sotaque (Akzent) wenn ich Portugiesisch spreche. Das war in Deutschland nicht anders. 'Sie sprechen ja wie Rudi Carell und wenn ich Sie so ansehe, sehen Sie ihm auch schon ähnlich!' Meiner Schwester haben sie das in Deutschland auch oft gesagt.
Um 11h03 sass ich dann im Wartezimmer. Es sassen eine Tochter mit ihrer Mutter und noch eine weitere vollschlanke Frau in schwarz da. Um 11h05 ging die Tür auf und eine Patientin kam aus dem Sprechzimmer. Kurz darauf wurden Tochter und Mutter hinein gebeten. Naja dachte ich, bis 11h30 werde ich schon an der Reihe sein. Um 11h15 ging die Tür wiederum auf und die Damen raus. Dann noch keine 30 Sekunden später wurde ich aufgerufen, die vollschlanke Dame in Schwarz musste noch warten. Da ich nur eine Erklärung brauchte vom Arzt, dachte ich, dass ich Ruckizucki wieder raus wäre. Nein, nein es wird alles in den Computer getippt, damit der Arzt auf den Azoren oder in Bragança in 10 Jahren noch mal nachfragen kann, ob der Schnupfen den man 2016 hatte auch wirklich genesen ist.
Der Arzt las meine 'Akte' im Computer durch und sagte: 'Man hat Ihnen in Faro mal Dasunddas verschrieben. So ein Scheiss verschreibt man heute doch nicht mehr!' Obwohl ich gar keine Tabletten mehr haben wollte verschrieb er mir sein Lieblingsmedikament. Mein Handy meldete sich. ' Ich habe Ihnen das Rezept auf ihren Handy geschickt'. Sie brauchen den SMS nur in der Apotheke vorzuzeigen. Ich schätze demnächst bekomme ich aus allerwelt Preisangebote für das von mr ungewüschten Medikament. Die Aufzeichnungen über mich kann man sicherlich bald in einem Hackerblog in China nachlesen.
Paule die Antwort ist etwas länger ausgefallen. Um deine Frage zu beantworten: Der Termin war fast pünktlich, ich habe etwa 8 Minuten warten müssen.
Johan