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Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Soll der Stierkampf in Portugal verboten werden?

  • ja

    Stimmen: 18 58,1%
  • nein

    Stimmen: 8 25,8%
  • egal

    Stimmen: 1 3,2%
  • weiß nicht

    Stimmen: 4 12,9%

  • Umfrageteilnehmer
    31
  • Umfrage geschlossen .

kailew

Administrator
Teammitglied
Administrator
Teilnehmer
Hallo liebe Teilnehmer,

Stierkampf ist immer ein heiß diskutiertes Thema.

Was sagt ihr dazu: verbieten oder wichtige Tradition?

Kai
 

Tatuzinho

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Wer sich anschaut, wie man ein lebendes Tier, das wie ein Mensch zu Schmerzempfindungen fähig ist, aufspiesst, bis es tot ist ist ein KRANKER. Soviel zu den Spaniern. Alle anderen Variationen finde ich ebenfalls völlig UNNÖTIG.
 

K.P.

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?


Wie's im Lande aussieht, weiß ich nicht, in Sintra ist Stierkampf (der da keine wirkliche Tradition hat) - und andere bösartige Quälerei - durch das "Regulamento de Animais do Município" ( ) verboten worden - was jetzt dazu zu führen scheint, dass prompt vermeintlich alte Sitten wieder belebt werden:
 

Caramelo

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Gehe morgen auf einen Stierkampf zu Gunsten von dem Behindertenzentrum Cerci in Beja.

Also wenn die Spiesse ordentlich gesetzt werden in die Fettschicht vom Nacken dann kommt da fast kein Blut und der Stier wird hinterher auch nicht getoetet.

Mich persoenlich reizt die Art mit Pferden in solchen Situation umzugehen. Dazu gehoert sehr viel Training und Disziplin.

Gruss
Caramelo
 
L

lucy311

Gast
Gast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Ob in Spanien oder Portugal, ich finde es regelrecht pervers wie man mit den Tieren umgeht.
Es gäbe bestimmt auch andere Möglichkeiten für die armen Behinderten irgendwie eine Hilfe zukommen zu lassen.
So müssen halt die armen Tiere gequält werden.
Und in die Fettschicht den Spiess treffen, also da fällt mir ja nix mehr zu ein.
Das betrifft aber ebenso Hahnen kämfe und diese Hundekämpfe.
Man kommt sich vor wie im alten Rom.

NIx für ungut, quäle nie ein Tier zum Scherz, es empfindet wie DU den Schmerz.

Lucy
 

Caramelo

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

In die Fettschicht getroffen da verspuert ein Stier kaum Schmerzen, ist so als wenn man sich die Insulinspritze in die Bauchspeckrolle spritzt.

Gruss
Caramelo
 
L

lucy311

Gast
Gast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Kaum einen Schmerz, da müssen die Herren auf den Pferden aber sehr genau treffen, naja wenn denn mal so ein paar Spiesse daneben gehen und nicht in der FETTschicht landen, was solls, ist doch nur ein TIER ...................

also , tut mir leid, ich kann das nicht nachvollziehen.
 

Caramelo

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Nach dem Kampf werden die Wunden verarztet und dann geht das Leben als Zuchtbulle weiter. In seltenen Faellen geht es zum Schlachter und dass Fleisch wird verkauft.

Ein Schaf dass seine Ohrmarke bekommt, blutet auch einwenig, schreit auf und trotzdem wird es gemacht. Ist auch ein TIER, dem man Schmerzen bereitet.



Wer den Stierkampf nicht mag, braucht ja nicht hingehen.

Gruss
Caramelo
 
T

Tano

Gast
Gast
Ob Schmerz oder nicht Schmerz ... mit einem gewissen zivilisierten-ethischen Umgang gegenüber den verschiedenen Geschöpfen dieses Planeten, hat das im XI. Jahrhundert nicht mehr allzuviel zu tun.

Wer glaubt, sich zu seiner Zerstreuung, am quälen von Tieren, nach Ritualen des XIX. Jahrhunderts ergötzen zu müssen, sollte sich nicht wundern, wenn ihm unangenehme Fragen in´s Gesicht wehen.

Ich stelle diese Fragen eher nicht und will auch nicht zwingend eine Antwort drauf. Ethik und Moral sind letzendlich Ansichtsache und darum frei interpretierbar. Abgesehen davon ist das nicht mein Problem, sondern das der Iberer.

Angeschaut hab ich mir sowas auch schon ein paar mal. Einer gewissen - durch die Psychologie der Masse geprägten - Faszination bin ich leicht erlegen, hab sogar ein verhalten-schlechtes Gewissen dabei, wobei ich auf mein Gewissen manchmal nicht viel gebe und allzuoft brauch ich derart Spektakel nun auch wieder nicht...

Obwohl - ich wart ja immer noch auf sowas... verdient hätten wir´s !

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dragao

Amador
Teilnehmer
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Nach dem Kampf werden die Wunden verarztet und dann geht das Leben als Zuchtbulle weiter. In seltenen Faellen geht es zum Schlachter und dass Fleisch wird verkauft.

Ein Schaf dass seine Ohrmarke bekommt, blutet auch einwenig, schreit auf und trotzdem wird es gemacht. Ist auch ein TIER, dem man Schmerzen bereitet.


Wer den Stierkampf nicht mag, braucht ja nicht hingehen.

Gruss
Caramelo

Dem kann ich nur zustimmen. Ich denke manch andere Tiere, deren Fleisch später schön gebraten auf unseren Teller liegt, müssen mehr Qualen erleiden als die Stiere in der Arena.
DIe werden von Geburt an dafür trainiert und empfinden das wohl eher als Spiel und nicht als Qual.
 

Lisa

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

In 43 Jahren habe ich 4 Mal eine Tourada besucht.
!966 im Campo Pequeno in Lisboa das erste Mal und im vergangen Jahr im September auch im Campo Pequeno mit der gesamten Familia Telles als Cavaleiros.
Ich war erstaunt, nachdem ich alle die Pro und Contra Diskussionen sehr interessiert verfolgt habe, dass die Arena ausverkauft war - und die Preise sind in Lisboa nicht gerade klein - und dass fast nur Portugiesen dort waren.

Ich selber lasse mich gerne von solch einer Begeisterung, wie ich sie im letzten Jahr erlebt habe, mitreißen - da stimme ich Caramelo zu, auch die Hintergründe kenne ich so - von einem Furcado - wie sie sie beschrieben hat.
Jeder Portugiese wird den Cavaleiro auspfeifen, der den Stier nicht in seiner Fettschicht trifft!!

Ich muß nicht dorthin - aber wenn sich die Gelegenheit bietet, dann gehe ich!!
 

Tatuzinho

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Das ist ja so ein krankes Argument von Caramelo, dass man ja nicht hingehen muss, das ist ungefähr so, als würde ich sagen, wenn ich den Krieg in Afghanistan nicht gut finde, muss ich nur die Nachrichten abschalten.

Gott sei Dank beweist die Umfrage, dass die Mehrheit den gesunden Menschenverstand benutzt.

Tierquälerei ist Tierquälerei, egal, ob ich hinschaue oder nicht. Und mit Pferden kann man auch ohne Tierquälerei trainieren....
 
Zuletzt bearbeitet:

K.P.

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Ein paar Notizen aus meinem Zettelkasten, seit 200 Jahren sind die Fronten klar:

Der Stierkampf war einer der Kampfschauplätze der liberalen Kulturrevolution. 1821 versuchte die liberale Intelligenz das Spektakel zu verbieten, ohne Erfolg, aber mit dem bis heute erfolgreichen Argument, das Schlachtefest sei barbarisch. 1826 wurde per Dekret verboten, die Stiere während des ungleichen Kampfes zu töten; das Tier wird nicht mehr auf offener Bühne erlegt, sondern nach dem Schaukampf, von einem Schlachter, abseits der Menge.

Passos Manuel verbot 1837 noch einmal das volkstümliche Treiben, aber drei Monate später wurde der Erlass wieder aufgehoben.

Der Stierkampf war einst Kult, und deswegen immer auch Spektakel. In Rom sollte das Opfer der Stiers in der Arena die Götter besänftigen. Wie im Kult immer schon der Betrug steckte, das beste Stück Fleisch für die Priester zu bewahren und die Götter mit Knochen und Fett abzuspeisen, so hatte auch der säkularisierte Stierkampf eine soziale
Funktion, denn das tote Tier wurde bei diesem Schlachtefest an die Besucher verteilt.

Die Mauren erfanden die Sitte der pega, den Stier an den Hörnern zu packen.

Stierkämpfe waren in Portugal immer aktuell und verschlangen viel Geld aus der Stadtkasse. Im Mittelalter gehörte Stierkämpfe zu den Festen, wie sie 1383 gelegentlich der Hochzeit von Dona Beatriz mit dem König von Kastilien oder 1539 zur Geburt Dom Joãos gefeiert wurden; 1428 wurde bei der Hochzeit 1428 von Dom Duarte und Dona Leonor ein Stiertreiben durch die Straßen Lissabons veranstaltet.

Die verschiedenen Bruderschaften veranstalteten je eigene Stierkämpfe zu ihren Prozessionen.

Lissabon:

Auf dem Terreiro do Paco in Lissabon fanden die aristokratischen Stierkämpfe statt, auf dem Rossio die fürs Volk.

Im 18. Jahrhundert wurde der Campo de Santana in Lissabon als Arena genutzt; 1802 wurde dem Treiben ein Ende gesetzt, doch 1831 lässt Dom Miguel das Spektakel auf dem Campo de Santana wieder herstellen.

1790 wurde die Arena an der Rua do Salitre (Lissabon) eingeweiht.
 

Tatuzinho

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Wirklich ein interessanter Beitrag, jetzt weiss ich endlich, was der Schwachsinn für eine Geschichte und Tradition hat.

Aber irgendwann muss man eben archaische "barbaridades" abschaffen.......sonst glaubt man, die Portugiesen wären noch im Mittelalter verhaftet...und das wollen wir doch nicht............ODER???????????????
 

gUNA

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

...
Aber irgendwann muss man eben archaische "barbaridades" abschaffen.......sonst glaubt man, die Portugiesen wären noch im Mittelalter verhaftet...und das wollen wir doch nicht............ODER???????????????

Damit es glaubwürdig erscheint, sollten die Portugiesen das besser selber entscheiden und sich auch über sich selber schämen.

Habe im Sommer meinem 1. und letzten Stierkampf beigewohnt; Pferde müssen sich für mich nicht auf Kosten der Stiere schön machen, wobei von denen 2en wohl die Fettpolster fehlten.
Die Forcados sind schon beeindruckend, aber ansonsten reißt mich da niemand und nichts mit, bzw. erliege ich keiner Massenpsychose.
 
T

Tano

Gast
Gast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Damit es glaubwürdig erscheint, sollten die Portugiesen das besser selber entscheiden und sich auch über sich selber schämen...
Sag ich ja - meine Rede ! Und selbst, wenn nicht - ist es nicht mein Problem...

Im Übrigen bin ich der Psychologie der Masse nicht erlegen ( wie von Dir gemutmaßt ), konnte jedoch eine gewisse Einflussnahme bezüglich meiner Empathie spüren, die ich jedoch stets in Griff hatte. Solange ich nicht besoffen in derart Spektakel reingehe ( wie auffallend viele, die dort hingehen, angetrunken zu sein scheinen ) mach ich mir hinsichtlich meines "schlechten Gewissens" auch keine sonderlichen Sorgen.

Übrigens - die Crux an der ganzen Sache ist - das arme Tier stirbt leider immer ! Egal, ob es gewinnt oder verliert. Das ist unfair ! So auch Pajarito in dem Video, was übrigens auf Deutsch so viel wie " Vögelchen" bedeutet und dies nicht ganz zu unrecht, wie ich finde... lol ... ).

Auf das Einstellen von Videos, auf denen zu sehen ist, wie der Stier sich auf den Weg in den Tod noch einige Begleiter mitnimmt, verzichte ich jedoch an dieser Stelle...

Hannibal Lecter würde dazu sagen, " " ! Ganz meine Meinung...

T.B.
 

Ellen

Lusitano
Teilnehmer
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

@ Tom, die Ungerechtigkeit fängt doch schon damit an, dass der Mensch eine Entscheidung treffen kann und der Stier gezwungen wird.
Oder gibt es etwa einen Fluchtweg, einen Ausweg für ihn?
Auch sind es bestimmt nicht nur die Schmerzen, welche ihm unter Gejohle zugefügt werden, dazu kommt Stress, Angst, Panik ............
Ich möchte mal wissen, wie viele ( auch deutsche ) Zuschauer reagieren würden, wenn man den Stier durch ihren ach so treuen Hund ersetzen würde.

Ellen
 

Ellen

Lusitano
Teilnehmer
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Ah noch etwas, verbieten birgt auch immer die Gefahr in sich, dass es dann illegale Kämfe gibt, bei denen es den Stieren noch schlechter ergeht.
Trotzdem fände ich es richtig,

Ellen
 

Babuschkinha

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
AW: Stierkampf in Portugal - was sagt ihr dazu?

Ich bin gegen Stierkämpfe. Einfach, weil ich es nicht einsehe, daß ein Tier auf Kosten der Belustigung von einigen Menschen sterben muß.

ABER ...

schaut euch mal an, was für ein herrliches Leben diese Tiere VOR ihrem Kampf haben - und das über mehrere Jahre! Also, hm, ich glaube schon, daß es diesem Tier auch mehr Spaß macht, um sein Leben zu kämpfen gegen einen vermeintlich gleich starken Gegner - als nach ca. 1/2 Jahr täglichen Vollmästens in einem Ministall ohne Auslauf per Elektroschock oder sonstwie auf dem Laufband gekillt zu werden. Auch wiederum zum Vergnügen des Menschen.

Hm ...

hmhmhm - da ist sie wieder, diese Inkonsequenz ... ist auch nicht so, daß ich behaupten würde, NIEMALS werde ich bei einem Stierkampf zugucken - also, WENN sich mal die Gelegenheit per Einladung oder so ergeben würde ... Wohingegen ich NIEMALS in ein Schlachthaus gehen werde ...

... wobei ... ich will ja Fleisch essen, also müssen auch Tiere dafür getötet werden. DIESE Tiere sterben dann immerhin "für einen guten Zweck". während ich das dann schon wieder bedenklich finde, wenn da ein Häschen von einem Sonntagsjäger abgeknallt wird "just for seinen Jäger-fun", oder eben ein Stier unter dem johlenden Applaus der Menschenmenge, ja also, was soll ich sagen, grundsätzlich bin ich gegen Stierkämpfe! Andererseits hätte ich dann nicht so bewegende Bilder wie von Vögelchen Pajarito gesehen... (wo der Tom das immer für uns ausgräbt !!!)
 
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