Schwarze Keramik (louça preta) in Portugal - einmalig in Westeuropa !
Beim Aufräumen meines Bücherregals in den letzten Tagen fiel mir der 1989 im VISTA Verlag erschienene Reiseführer "PORTUGAL" von Werner Tobias in die Hände.
Dieser Reiseführer beinhaltete einen fundierten Abschnitt über Portugals Schwarze Keramik (genauer gesagt: Schwarzbrand Keramik), welcher mich damals sehr faszinierte und auch jetzt wieder in den Bann schlug.
Bei meinen Portugalreisen Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kaufte ich regelmäßig vor Ort in Nordportugal alle möglichen getöpferten Gegenstände (Vasen, Krüge, Becher, Teller, Töpfe, Auflaufformen), die mit dem von W. Tobias beschriebenem Brennverfahren produziert wurden. Manchmal im Töpferdorf Bisalhaes bei Vila Real oder an der Ausfallstraße von Vila Real nach Amarante, wo die Töpfer in klapprigen Ständen ihre Waren feilboten.
Werner Tobias, studierter Geograph und ehemaliger Dozent der Uni Osnabrück, hat sich über Jahrzehnte mit Portugals alten Handwerkskünsten befasst. Sein jüngstes Buch (auch al E-Book erhältlich) erschien 2013 mit dem Titel "Schwarze Keramik in Portugal: Ein Bericht über die Schwarzbrandkeramik" . Hier fasst er seine langjährigen Forschungsergebnisse bis zur heutigen Zeit zusammen.
Im Netz gibt es Leseproben davon mit vielen Bildern und über den Versandhandel (Amazon etc.) ist das nicht ganz billige Buch erhältlich. (Siehe link unten.)
Im Unterschied zum normalen Brennen, wird beim Schwarzbrand die Rohware aus Lehm quasi unter der Erde bei 700-800° über viele Stunden ohne Zufuhr von Sauerstoff gebrannt. Der fehlende Sauerstoff führt zu einem sogenannten Reduktionsbrand mit dem Effekt, dass die fertiggebrannten Gegenstände eine schöne, matt schimmernde, schwarze Farbe bekommen. Und zwar nicht nur an der Oberfläche, sondern durchgängig durch das ganze Material.
Genaueres kann man z.B. nachlesen in einem Vortrag von W. Tobias aus dem Jahr 1994, der im Netz zur Verfügung steht. (Siehe link unten)
Damals gab es drei Zentren, wo dieses uralte, in Westeuropa einmalige Handwerk, noch ausgeübt wurde. Bisalhaes (bei Vila Real), Vilar de Nantes (bei Chaves) und Molelos (bei Viseu).
Laut W. Tobias wird die Schwarze Keramik wohl nur noch in Molelos überleben. In den anderen Orten wird diese Kunst mangels Nachwuchses leider aussterben.
Viele der schwarzen Keramiken habe ich im Laufe der Jahre verschenkt, die zum Kochen geeigneten Teile jedoch alle behalten und sie werden auch heute noch benutzt, wenn es mal erdig und rustikal zugehen soll.
Bacalhau à Gomes de Sá, in einer schwarzgebrannten Auflaufform im Ofen gegart, schmeckt hervorragend und sieht nebenbei für’s Auge super aus.
Auch wenn meine Frau gelegentlich murrt (..kein Platz….) diese schwarzen Formen liebe ich, gerade weil sie doch recht mühsam im Laufe der Jahre zusammengetragen wurden. Ausgefallen ist auch die konkav geschwungene Reisform. Einfach Reis und genügenden Menge Wasser hineingeben, in den Ofen stellen. Wird wunderbar, brennt nicht an und schmeckt auch anders als aus dem Edelstahltopf.
Wer tiefer in diese interessante Materie einsteigen will hier ein paar links:
1)
Link zu Amazon wo man das aktuelle Buch (2013) von W. Tobias erwerben kann:
Irgendwo bei Google gibt es auch ein Leseprobe des Buches
2)
Ein Referat, gehalten von W. Tobias im Jahr 1994 über die Schwarze Keramik.
Hier findet man u.a. genauere Erläuterung, wie das Brennverfahren funktioniert.
3)
Homepage von W. Tobias:
Beim Aufräumen meines Bücherregals in den letzten Tagen fiel mir der 1989 im VISTA Verlag erschienene Reiseführer "PORTUGAL" von Werner Tobias in die Hände.
Dieser Reiseführer beinhaltete einen fundierten Abschnitt über Portugals Schwarze Keramik (genauer gesagt: Schwarzbrand Keramik), welcher mich damals sehr faszinierte und auch jetzt wieder in den Bann schlug.
Bei meinen Portugalreisen Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kaufte ich regelmäßig vor Ort in Nordportugal alle möglichen getöpferten Gegenstände (Vasen, Krüge, Becher, Teller, Töpfe, Auflaufformen), die mit dem von W. Tobias beschriebenem Brennverfahren produziert wurden. Manchmal im Töpferdorf Bisalhaes bei Vila Real oder an der Ausfallstraße von Vila Real nach Amarante, wo die Töpfer in klapprigen Ständen ihre Waren feilboten.
Werner Tobias, studierter Geograph und ehemaliger Dozent der Uni Osnabrück, hat sich über Jahrzehnte mit Portugals alten Handwerkskünsten befasst. Sein jüngstes Buch (auch al E-Book erhältlich) erschien 2013 mit dem Titel "Schwarze Keramik in Portugal: Ein Bericht über die Schwarzbrandkeramik" . Hier fasst er seine langjährigen Forschungsergebnisse bis zur heutigen Zeit zusammen.
Im Netz gibt es Leseproben davon mit vielen Bildern und über den Versandhandel (Amazon etc.) ist das nicht ganz billige Buch erhältlich. (Siehe link unten.)
Im Unterschied zum normalen Brennen, wird beim Schwarzbrand die Rohware aus Lehm quasi unter der Erde bei 700-800° über viele Stunden ohne Zufuhr von Sauerstoff gebrannt. Der fehlende Sauerstoff führt zu einem sogenannten Reduktionsbrand mit dem Effekt, dass die fertiggebrannten Gegenstände eine schöne, matt schimmernde, schwarze Farbe bekommen. Und zwar nicht nur an der Oberfläche, sondern durchgängig durch das ganze Material.
Genaueres kann man z.B. nachlesen in einem Vortrag von W. Tobias aus dem Jahr 1994, der im Netz zur Verfügung steht. (Siehe link unten)
Damals gab es drei Zentren, wo dieses uralte, in Westeuropa einmalige Handwerk, noch ausgeübt wurde. Bisalhaes (bei Vila Real), Vilar de Nantes (bei Chaves) und Molelos (bei Viseu).
Laut W. Tobias wird die Schwarze Keramik wohl nur noch in Molelos überleben. In den anderen Orten wird diese Kunst mangels Nachwuchses leider aussterben.
Viele der schwarzen Keramiken habe ich im Laufe der Jahre verschenkt, die zum Kochen geeigneten Teile jedoch alle behalten und sie werden auch heute noch benutzt, wenn es mal erdig und rustikal zugehen soll.
Bacalhau à Gomes de Sá, in einer schwarzgebrannten Auflaufform im Ofen gegart, schmeckt hervorragend und sieht nebenbei für’s Auge super aus.
Auch wenn meine Frau gelegentlich murrt (..kein Platz….) diese schwarzen Formen liebe ich, gerade weil sie doch recht mühsam im Laufe der Jahre zusammengetragen wurden. Ausgefallen ist auch die konkav geschwungene Reisform. Einfach Reis und genügenden Menge Wasser hineingeben, in den Ofen stellen. Wird wunderbar, brennt nicht an und schmeckt auch anders als aus dem Edelstahltopf.
Wer tiefer in diese interessante Materie einsteigen will hier ein paar links:
1)
Link zu Amazon wo man das aktuelle Buch (2013) von W. Tobias erwerben kann:
Sie müssen registriert sein, um bestimmte Links zu sehen
Irgendwo bei Google gibt es auch ein Leseprobe des Buches
2)
Ein Referat, gehalten von W. Tobias im Jahr 1994 über die Schwarze Keramik.
Hier findet man u.a. genauere Erläuterung, wie das Brennverfahren funktioniert.
Sie müssen registriert sein, um bestimmte Links zu sehen
3)
Homepage von W. Tobias:
Sie müssen registriert sein, um bestimmte Links zu sehen