Bia schrieb:
am guten Willen fehlt es also nicht, wohl aber häufig an der Umsetzung.
Danke, Bia, dass du dieses, wie ich finde wichtige Thema mit deinen Erfahrungen ergänzt hast.
Die Umsetzung entsprechender baulicher Maßnahmen im Neubaubereich ist eigentlich weder allzu schwer noch besonders kostenträchtig, berücksichtigt man den Mehrwert, der sich gerade im Tourismusbereich damit generieren läßt. Hier in Deutschland sind die baulichen Standards für Barrierefreiheit in DIN 18024/25 geregelt. Aus eigener Erfahrung in der Umsetzung der genannten Normen bei einer stattlichen Anzahl von Bauprojekten kann ich bestätigen, dass die Baukosten dadurch meist nur marginal steigen. Als Beispiel: Seit Jahren habe ich keine Aufzüge mehr einbauen lassen ohne horizontales Bedientableau, Griffstange und rückseitigem Spiegel. Zulagekosten pro Kabine: < netto 750 EUR. Da hauen andere Ausstattungswünsche der Bauherren (z.B. Edelstahlinterieur etc.) meist viel stärker ins Kontor.
Es scheitert also häufig (wie so oft) an einer ungenügenden Planung und nicht etwa an fehlenden finanziellen Mitteln.
Klar, die Ertüchtigung bestehender Gebäude ist häufig ist mehr ganz so einfach (und vor allem kostenintensiver), aber auch keine unlösbare Aufgabe, wenn denn eh eine größere Modernisierung ansteht.
Leider fehlt in Portugal (und an der Stelle, Bia, gestatte ich mir den Hauch eines Widerspruchs) häufig doch der gute Wille zur Rücksichtnahme (siehe z.B. die brutal zugeparkten Bürgersteige in Lissabon >
). Ich parke meine Karre sicher auch nicht immer vorschriftsmäßig, aber bestimmt nicht so, dass nen cadeira de rodas oder Eltern mit Kinderwagen nicht mehr durchkommen >
. Nen bisschen Mitdenken und Rücksichtnahme kann da wahre Wunder bewirken :
...
Zurück zum Thema "Behindertengerechter Urlaub" und wie ich eigentlich darauf gekommen bin: Vor ca. einer Woche lief im WDR-Hörfunk ein Interview mit einem renommierten Reisejournalisten, nach dessen Aussage heutzutage zu
guter Reiseliteratur "quasi standardmäßig" auch immer ein Kapitel über behindertengerechte Reisemöglichkeiten in der beschriebenen Region gehört. Ob dies so zutrifft kann ich mangels "aktueller" Reiseführer nicht bestätigen. Allerdings fand ich die Aussage insoweit interessant, als das Menschen mit Handicap augenscheinlich von der Tourismusbranche zunehmend als Zielgruppe wahrgenommen werden, die es mit entsprechenden Angeboten zu umwerben gilt.
Lesenswert auf dem immer noch bestem Portal zum Thema "barrierefreihes Bauen" zum Thema:
Sie müssen registriert sein, um bestimmte Links zu sehen
Ganz nett übrigens, wenn die dortigen Fachleute "mein eigenes Geschwätz" ähnlich lautend belegen
:
http://nullbarriere.de/ schrieb:
Kosten von gestalterischen und baulichen Maßnahmen
Die bauliche Umsetzung von Barrierefreiheit ist in Bezug auf die Kosten kein unüberwindliches Hindernis. Bei einer Planung, mit Berücksichtigung der barrierefreien Anforderungen sind Mehrkosten von ca. 2 -3 % zu erwarten und auch die nachträgliche Umgestaltung ist in den allermeisten Fällen finanzierbar. Standortvorteile und eine langfristige Kundenbindung lohnen die Investition.
Gruß, Zip