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Irgendwie ist die Strasse entlang des Hafens verstopft. Nun, es ist Sonntag Nachmittag und wir sind umgeben von Ausflüglern. Also kriechen wir im Schneckentempo mit der Schlange. Oder vielleicht einfach links abbiegen und versuchen, auf Schleichwegen aus dem Ort zu kommen? Die nächstbeste Strasse soll uns hinaus führen.
Wir biegen ab und ich staune, denn da steht ein bayerischer Maibaum und ein Schild „Biergarten". Na, wenn das kein Fingerzeig ist! Oktoberfeststimmung in Cascais?
Wir parken und steigen die Stufen hoch zum besagten Biergarten. Schön ist es hier. Ein großer Garten, alte und schattige Bäume laden zum Verweilen ein und ein kleines Restaurant in der Mitte verspricht kühle Getränke und heisse Speisen. Bayerische.
Wir lassen uns nieder und warten mit klopfenden Herzen. Irgendwann hat das Klopfen ein Ende, denn die Bedienung ist mit anderen Sachen beschäftigt. Ich schaue mich um. Nur wenige Tische sind besetzt und es ist schon Abend geworden. Mein Instinkt rät mir, die Stufen hinab zu schreiten und es woanders zu versuchen. Meine Herzallerliebste möchte aber endlich etwas Deutsches probieren. Also warten wir.
Dann endlich kommt der nicht ganz so freundliche Kellner und knallt eine zerfledderte, klebrige und schmutzige Speisekarte auf den Tisch, als wäre er ein Schafskopfspieler. Und verschwindet irgendwo im Garten. Nun, wir haben Zeit und versuchen zu entziffern, was man hier so feil hält. Unter anderem Eisbein. Na ja, nicht so meine Geschmacksrichtung. Meine Interessierte erklärt mir, einem Deutschen, was man in Portugal unter Eisbein geschrieben hat. Aha, das Knie eines Schweins mit Sauerkraut und Rotkohl und Chips. Ich lese schon weiter und finde, oha, Hax'n. Für eine oder für zwei Personen. Ich entscheide mich für eine kleine Hax'n.
Während wir immer noch warten, staune ich nicht schlecht, daß die portugiesische Erklärung für Eisbein und Hax'n völlig identisch ist. Bis auf den Preis.
Den endlich aus der Versenkung auftauchenden Kellner bitten wir um eine deutsche Speisekarte, die dann nicht an den Fingern klebt und wohl sehr, sehr selten benutzt worden ist. Und hier kann man nachlesen, was der Unterschied zwischen Eisbein und Hax'n nun wirklich ist. Also bestellen wir. Hax'n. Er vergißt zu fragen, ob wir auch etwas trinken möchten.
Nach fünf Minuten schlurft er heran und erklärt, ohne ein Wort des Bedauerns, daß es keine Hax'n gibt. Wir weichen aus auf Eisbein. Oh Graus.
Nach fünf Minuten schlurft er heran und erklärt, ohne ein Wort des Bedauerns, daß es kein Eisbein gibt. Wir weichen auf Nürnberger Würsten aus. Nein, nein, die gibt es erst zum Abendessen. Und jetzt ist noch kein Abend. Wir weichen auf irgendetwas anderes aus. Das gibt es glücklicherweise und auch am frühen Abend. Das Erdinger Weißbier ist schal und warm.
Endlich versteht meine portugiesische Herzallerliebste, warum wir im letzten Krieg von den Alliierten immer nur „Krauts" gerufen wurden: Das bißchen Sauerkraut trieft in seinem Essigwasser und setzt ein paar Mini-Würstchen sofort unter dasselbe. Aha, deshalb habt ihr Deutsche immer so einen ernsthaften und schlechtgelaunten Gesichtsausdruck. Das bißchen Rotkraut dagegen mundet wider Erwarten, auch ohne eine kleines Apfelstück darin. Die Würstchen haben keinen Geschmack, nehmen stattdessen aber sofort den des Essigwassers auf.
Live Musik nur am Abend und bei einem Verzehr von mehr als 5 Euros. Das kann ich schon entziffern.
Auf Nachtisch, Kaffee und Trinkgeld verzichten wir heute einmal und verlassen diese Stätte mit echt bayerisch-freundlichem Flair.
Mit diesem Beitrag verabschiedet sich
OScAR
Wir biegen ab und ich staune, denn da steht ein bayerischer Maibaum und ein Schild „Biergarten". Na, wenn das kein Fingerzeig ist! Oktoberfeststimmung in Cascais?
Wir parken und steigen die Stufen hoch zum besagten Biergarten. Schön ist es hier. Ein großer Garten, alte und schattige Bäume laden zum Verweilen ein und ein kleines Restaurant in der Mitte verspricht kühle Getränke und heisse Speisen. Bayerische.
Wir lassen uns nieder und warten mit klopfenden Herzen. Irgendwann hat das Klopfen ein Ende, denn die Bedienung ist mit anderen Sachen beschäftigt. Ich schaue mich um. Nur wenige Tische sind besetzt und es ist schon Abend geworden. Mein Instinkt rät mir, die Stufen hinab zu schreiten und es woanders zu versuchen. Meine Herzallerliebste möchte aber endlich etwas Deutsches probieren. Also warten wir.
Dann endlich kommt der nicht ganz so freundliche Kellner und knallt eine zerfledderte, klebrige und schmutzige Speisekarte auf den Tisch, als wäre er ein Schafskopfspieler. Und verschwindet irgendwo im Garten. Nun, wir haben Zeit und versuchen zu entziffern, was man hier so feil hält. Unter anderem Eisbein. Na ja, nicht so meine Geschmacksrichtung. Meine Interessierte erklärt mir, einem Deutschen, was man in Portugal unter Eisbein geschrieben hat. Aha, das Knie eines Schweins mit Sauerkraut und Rotkohl und Chips. Ich lese schon weiter und finde, oha, Hax'n. Für eine oder für zwei Personen. Ich entscheide mich für eine kleine Hax'n.
Während wir immer noch warten, staune ich nicht schlecht, daß die portugiesische Erklärung für Eisbein und Hax'n völlig identisch ist. Bis auf den Preis.
Den endlich aus der Versenkung auftauchenden Kellner bitten wir um eine deutsche Speisekarte, die dann nicht an den Fingern klebt und wohl sehr, sehr selten benutzt worden ist. Und hier kann man nachlesen, was der Unterschied zwischen Eisbein und Hax'n nun wirklich ist. Also bestellen wir. Hax'n. Er vergißt zu fragen, ob wir auch etwas trinken möchten.
Nach fünf Minuten schlurft er heran und erklärt, ohne ein Wort des Bedauerns, daß es keine Hax'n gibt. Wir weichen aus auf Eisbein. Oh Graus.
Nach fünf Minuten schlurft er heran und erklärt, ohne ein Wort des Bedauerns, daß es kein Eisbein gibt. Wir weichen auf Nürnberger Würsten aus. Nein, nein, die gibt es erst zum Abendessen. Und jetzt ist noch kein Abend. Wir weichen auf irgendetwas anderes aus. Das gibt es glücklicherweise und auch am frühen Abend. Das Erdinger Weißbier ist schal und warm.
Endlich versteht meine portugiesische Herzallerliebste, warum wir im letzten Krieg von den Alliierten immer nur „Krauts" gerufen wurden: Das bißchen Sauerkraut trieft in seinem Essigwasser und setzt ein paar Mini-Würstchen sofort unter dasselbe. Aha, deshalb habt ihr Deutsche immer so einen ernsthaften und schlechtgelaunten Gesichtsausdruck. Das bißchen Rotkraut dagegen mundet wider Erwarten, auch ohne eine kleines Apfelstück darin. Die Würstchen haben keinen Geschmack, nehmen stattdessen aber sofort den des Essigwassers auf.
Live Musik nur am Abend und bei einem Verzehr von mehr als 5 Euros. Das kann ich schon entziffern.
Auf Nachtisch, Kaffee und Trinkgeld verzichten wir heute einmal und verlassen diese Stätte mit echt bayerisch-freundlichem Flair.
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