Portugiesen rutschen ins Unglück ab

[kailew]

Die Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit haben Folgen, wie das Portal "The PortugalNews Online" meldet: Im zweiten weltweiten Glücksbericht, der jetzt im UN-Hauptsitz in New York vorgestellt wurde, befinden sich die Portugiesen im freien Fall in die untere Hälfte.

Insgesamt zwölf Plätze ist Portugal im aktuellen Welt-Glücks-Bericht abgerutscht und findet sich nun auf Rang 85 von 156 Nationen wieder. Wie das Portal weiter schreibt, seien selbst die Griechen (Rang 70), die am schlimmsten von der Finanzkrise gebeutelt worden seien, glücklicher als die Portugiesen. Die Italiener gar landen auf Platz 45, die spanischen Nachbarn sogar auf 38 und die Iren trotzen der Wirtschaft und werden sagenhafte 18. Glücklichkeitsweltmeister sind Dänemark, Norwegen, die Schweiz und Schweden -wer hätte das gedacht?!

Der Bericht ist unter der Verantwortung des Generalsekretärs der UN Ban Ki-Moon in einer speziellen Abteilung erarbeitet worden. Experten aus Wirtschaft, Psychologie, Meinungsforschung und Statistiker haben die Studie erarbeitet.

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[Anita]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

Ist ja wirklich merkwürdig, dass in den "Glücklichen" Ländern anscheinend mehr Leute Selbstmord begehen als in den unglücklichen, so sieht es jedenfalls nach dieser Statistik aus:

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[Jota]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

Ist ja wirklich merkwürdig, dass in den "Glücklichen" Ländern anscheinend mehr Leute Selbstmord begehen als in den unglücklichen, so sieht es jedenfalls nach dieser Statistik aus:

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Die Aussagekraft dieser Statistik tendiert gegen Null, liebe Anita, da hier mit Zahlen jongliert wird, die bei einem Land aus dem Jahr 1978 stammen und bei einem anderen 2009 erhoben wurden. Portugals Zahlen sind z.B. von 2003, und in der portugiesischen Wikipedia kann man nachlesen, daß die hiesige Selbstmordrate sich innerhalb von zehn Jahren verdoppelt haben soll!

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[Anita]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

Hi Jota,

ja, die Statistiken sind sicher nicht so up to date, aber ich denke, dass grade in den ökonomisch "reicheren" Staaten die Selbstmordraten in Krisenzeiten fast noch rapider ansteigen.
Wenn man eine gewisse finanzielle Sicherheit erreicht hat ist der Verlust dieser für viele Menschen so tragisch, dass sie keinen Ausweg mehr sehen.
Zu diesem Thema gibt es ja inzwischen zahlreiche Forschungen und man versucht auch mit vielerlei Mitteln die Menschen aufzufangen.

Vielleicht ist es auch eine Frage der Gläubigkeit, in vielen Menschen ist der Glaube fest verwurzelt, was einerseits einen Selbstmord als Sünde verbietet und andererseits viele Menschen in dem Glauben läßt, dass das Schiksal das man erleidet Gottes Prüfung ist und die geht es zu bestehen.
Eine derartige Einstellung kann durchaus zu einer stärkeren Duldungsfähigkeit verbunden mit einer stärkeren Hoffnung auf eine bessere Zukunft führen.

Ich kenne 2 Fälle von Selbstmord, in unterschiedlichen Ländern und Personen mit unterschiedlichem Lebensstil, beide Fälle sind kaum nachzuvollziehen.
Aber beide Fälle haben nichts mit finanziellen Umständen zu tun.

 

[Stefan_Salzkammergut]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

ach, also das ist ja ein sehr schwieriges Thema. Ich glaub nicht, dass man das Glück grundsätzlich so in Zahlen fasssen kann. Vor allem wenn man die portugiesische Kultur in Betracht zieht. Dort ist ja Traurigkeit und vollkommenes Glück sehr nah beisammen.

Und ich kenne hier in Lissabon (jaja ich weiß, da sieht die Welt oft auch noch besser aus) viele Menschen die nie ganz Glücklich sind, aber trotzdem sehr zufrieden (wie wir Österreicher halt).

 

[Anita]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

ach, also das ist ja ein sehr schwieriges Thema. Ich glaub nicht, dass man das Glück grundsätzlich so in Zahlen fasssen kann. Vor allem wenn man die portugiesische Kultur in Betracht zieht. Dort ist ja Traurigkeit und vollkommenes Glück sehr nah beisammen.

Und ich kenne hier in Lissabon (jaja ich weiß, da sieht die Welt oft auch noch besser aus) viele Menschen die nie ganz Glücklich sind, aber trotzdem sehr zufrieden (wie wir Österreicher halt).

Wir Österreicher

Ja moi

Hast aber irgendwie recht, manche Österreicher haben auch so einen kleinen Saudade Gen entwickelt der sie davon abhält so wirklich glücklich zu sein, selbst im Salzkammergut, lustig darf man halt nicht mit Saudade frei verwechseln.

Aber zurück zu den Portugiesen, es wäre einmal interessant herauszufinden welche Portugiesen unter dem gegenwärtigen Zustand mehr zu leiden haben.
Klar, die Landbevölkerung ist betroffen, aber unter dem Ausfall der Sozialleistungen leidet die Landbevölkerung vielleicht weniger.

In der Stadt sieht es anders aus, vor der Krise haben die Rentner noch eine Weihnachts- und eine Sommerzahlung erhalten, die ist ganz weggefallen, das verbunden mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten ist schon ein Grund unglücklich zu sein.
Die sonstigen Sozialleistungen waren auch nie so prickelnd, aber gibt es die überhaupt noch?
Ich weiß von einer Bekannten, dass die Zustände in den Krankenhäusern unglaublich sein sollen, selbst in solchen super Gegenden wie along der Linha Cascais. Weiß jemand mehr darüber?

 

[Stefan_Salzkammergut]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

hast du recht. Am Land leben die Portugiesen ja oft noch sehr einfach, da ist es vielleicht teilweise nicht sooo schlimm. In Lissabon ist eine 70 Stundewoche für Universitätsabsolventen ganz normal (da würde mir auch die Freude vergehen).

Was die Krankenhäuser betriff, habe ich ganz andere Erfahrungen. Als meine Frau unseren Sohn gebohren hat, waren wir überascht wie gut alles funktioniert hat UND welchen Luxus wir dort hatten (war öffentlich)....

 

[Raporsa]

AW: Portugiesen rutschen ins Unglück ab

Der alte und bekannte Spruch, scheint auch hier zu gelten:
" Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast "!