AW: Portugal ist eines der Länder Europas mit den meisten Geburten per Kaiserschnitt
Da hat die dir Dame aber handfesten Blödsinn erzählt: Ein Kaiserschnitt ist ein chirurgischer Eingriff. Die Rekonvaleszenz dauert deshalb normalerweise um einiges länger als bei einer natürlichen Geburt.
Das ist richtig, aber ich verstehe natürlich schon, was sie meint:
Obwohl die Rekonvaleszenz sich verlängert, wird die Sache planbarer; man terminiert den Kaiserschnitt z.B auf den 1.10. und kann damit dem Chef sagen, dass man spätestens am 30.9. aufhört zu arbeiten und am 1.1. wieder anfängt (jetzt bitte keine Diskussion über die Daten).
Außerdem birgt eine natürliche Geburt auch so einige Unwägbarkeiten - wenn man sich z.B. einen tiefen Dammriss holt, was bei Erstgeburten ja öfter vorkommt, verlängert sich die Rekonvaleszenz ebenfalls.
Wie dem auch sei und ich bereits geäußert habe, vermute ich, dass viele Frauen einen (klinisch-sauberen) Kaiserschnitt einer natürlichen Geburt vorziehen - über die Gründe kann ich als Mann nur spekulieren. Ich spekuliere mal:
1. Vielleicht ist es Frauen in der Geburtsvorbereitung unangenehm, dass sie während der Geburt schwitzend, schreiend, defäkierend, urinierend, mit entblößten und weit geöffneten Geschlechtsteilen vor einem halben Dutzend Unbekannter liegen würden. Das egalisiert sich in diesem Moment natürlich, aber im Vorhinein könnte man sich bei diesem Gedanken schon unwohl fühlen.
2. Angst vor den möglichen Folgen, wie z.B. Dammriss, permanent erweiteter Vagina (Sex), Inkontinenz und vieles mehr...
3. Angst vor der Agonie überhaupt.
Ist natürlich auch eine Frage der Statistik und Ökonomie, ob vielleicht die Sterberaten von Müttern und Kindern bei Kaiserschnitten signifikant niedriger sind, oder ob die Krankenhäuser in Iberien evtl. mehr an einem Kaiserschnitt verdienen, als an einer normalen Geburt? Da habe ich aber keine Ahnung.