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Blog Portugal ist ohne Sparen aus der Krise gekommen - bis jetzt ...

kailew

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selbst die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung stellt Portugal ein ganz gutes Zeugnis aus:



Kai
 
Jeder projiziert halt auf Portugal, was er will.
Für die einen ist es eine linke Bastion, nach dem Motto: Ganz Europa ist vom Kapitalismus besetzt. Ganz Europa? Nein! Ein kleines Land im Südwesten usw.
Für die anderen ist es der Beweis, dass Merkels Euro-Rettung eben doch funktioniert hat. Na also, geht doch!
Der Haken ist nur: im wirklichen Leben vor Ort sieht man deutlich, dass überhaupt nichts „aus der Krise gekommen“ ist. Lest noch mal nach, was Manuela in dem anderen Thread („Viel Lob für …“) geschrieben hat. So sieht’s nämlich aus.
 
Já, es hat sich nicht wirklich was geaendert. Natuerlich ist Portugal ein Musterschueler und wird nicht wie andere "Wackellaender" daran denken, auch nur zu versuchen, aus der EU auszutreten. Nach wie vor fliessen EU-Gelder und die, die davon profitieren, sind oft grosse Firmen. Dass z.B. hier im Alentejo das xte Hotel mit EU-Unterstuetzung gebaut wird, obwohl man gar keine weiteren Unterkuenfte mehr braucht, interessiert niemanden.

Es gibt auch so viele Familien- und Kleinbetriebe, die noch immer geoeffnet sind, obwohl sie kaum Kundschaft haben. Normalerweise muss ein Betrieb hier, wie auch in D., mindestens jedes 4. Jahr Gewinn erzielen, sonst gilt er als Liebhaberei und muss geschlossen werden. Das prueft hier keiner. Wuerde in dieser Richtung durchgegriffen werden, saehe so manches Ortsbild nochmal anders aus.

Die Denkweise aendert sich auch nicht. Wieso macht jemand das 3. oder 4. Taschengeschaeft in einer Kleinstadt auf? Wieviele Handtaschen braucht eine Frau? Zumal in einem Umfeld, wo so mancher von der Hand in den Mund lebt? Vielleicht kauft die eine oder andere Touristin eine Tasche. Ich weiss nicht, wieviele solcher Laeden in Évora auf- und nach ein paar Monaten wieder zugemacht haben.

Gruss, Manuela
 
Diese Probleme haben doch aber nix mit der Finanzkrise zu tun.
Wie viele Nagelstudios, Internet-cafes und Sonnenstudios wurden in D auf und zugemacht?
Wie viele Männer brauchen eine Ablenkung für Frauchen daheim und stellen ihnen einen Laden hin?

Ich finde schon das sich was tut. Strassen werden wieder repariert oder ganz neu gemacht. Häuser renoviert, auch Gemeindehäuser.
Das war vorher nicht so. Finde ich jedenfalls.

Das nicht alles so stramm war und ist, finde ich, ist klar. Aber das soll auch so sein, sonst wärs ja Deutschland :)
Es ist eben zumTeil auch die Lebensweise.
 
Also an der Algarve sieht man es schon deutlich, dass die Wirtschaft boomt.

Ueberall sind Baustellen, private wie öffentliche. Baufirmen, Handwerker haben gut zu tun. Wenn ich vor 3-4 Jahren Sonntags ins Monchique gebirge gefahren bin, habé ich ohne Probleme eine Platz im restaurante bekommen. Heute geht ohne Reservierung (im Winter !) gar nix. Alles voll mit Portugiesen und paar Ausländern und das auch und gerade in den gehobenen Restaurants.

Grad im Immobilienbereich fliesst viel Geld in die angesagten Ecken des Landes. Verkaufspreise und Mieten steigen, das Angebot wird knapper, die Makler klappern reihenweise die Haustüren ab, um Objekte reinzubekommen. Mietobjekte gibt es fast gar nicht mehr.

In den ländlichen Regionen ist das sicher nicht so, aber so war Portugal schon immer.

vito
 
Diese Probleme haben doch aber nix mit der Finanzkrise zu tun
Das ist richtig. M.M. nach liegt die Situation des Landes já auch nicht nur an der Finanzkrise, sondern an veralteten Strukturen, die aufrecht erhalten werden, weil immer die gleichen davon profitieren.

Der Tourismus boomt, aber das ist nur ein Wirtschaftszweig. Der Tourismus ist von etlichen Einflussfaktoren abhaengig und dieser Boom kann wieder zurueckgehn.
 
Portugal muss zur Zeit fuer seine Staatsanleihen,entgegen dem Trend 4,29% bieten.Das ist schon ein relativ hoher Kurs.
 
Hallo,

já, das was du da schreibst, Hanseat, seh ich auch als grosses Problem. So haben die aermeren europaeischen Laeder es weiterhin schwer aufzuholen und Laender wie D. profitieren von deren Lage. Das sollte in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum nicht sein!

Hallo Ozzy,
Das nicht alles so stramm war und ist, finde ich, ist klar. Aber das soll auch so sein, sonst wärs ja Deutschland :)
Es ist eben zumTeil auch die Lebensweise
Mir geht´s nicht darum, hier spiessig deutsch mit dem Finger drauf zu zeigen. Vielleicht kam das so rueber. Ich will nur zu bedenken geben, dass man die Situation auch in Betracht ziehen sollte, dass viele kleine Betriebe seit vielen Jahren Verluste einfahren und unter normalen Umstaenden schon laengst geschlossen waeren. Denn das Bild spiegelt nicht die Realitaet.

Es ist já oft auch beschaulich, die kleinen Laeden zu sehen, wo der Besitzer davor steht und (vergeblich) auf Kundschaft wartet. Jemand von aussen denkt, ach wie schoen, in P. gibt es das alles noch. Dass die Wirklichkeit eine ganz andere ist, ist já nicht offensichtlich.
 
Den Fingerzeig hatte ich nicht so verstanden, alles gut.
Sicherlich sind die verschiedenen Zinssätze unfair, aber das Leben ist unfair. Kreditnehmer bekommen bei Banken auch unterschiedliche Zinsen je nach Risiko.
Das dies mittlerweile übertrieben wird, finde ich schlimm. Da können Strassennamen und Orte viel entscheiden. Das ist Schwachsinn.
Bei Staatsanleihen fliesst eben auch das Risiko ein. Da steht D sehr gut da, zahlt immer zurück. Deswegen die Minuszinsen.
Bei anderen Ländern wird das eben anders bewertet.
Aber ich gebe zu, da wird auch bei Staaten viel Schindluder getrieben,
 
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