Du schreibst einfach, ohne Wissen und Verstaendnis. Du hast noch nie in einer aehnlichen Region erlebt was so ein Waldbrand bedeutet.
Sorry, aber was Du da schreibst, ist vielleicht in Colorado so, aber für Portugal stimmt es nunmal gar nicht, nichts davon.
Aber es fuer politische Idiologie zu nutzen und die Schuld auf die bitter boesen Landbesitzer abzuwaelzen, ist mehr als miserable.
Das tue ich nicht, ich sage, dass die Profitgier, die das System verlangt und ökologische Ignoranz dafür mitverantwortlich sind, dass in Spanien und Portugal seit etwa 70 Jahren eine falsche Aufforstungspolitik betrieben wird, die immer und immer wieder zu Katastrophen wie dieser führt. Es ist
kein Schicksal was vom Himmel gefallen dazu führt, dass der Wald da brennt, sondern von Menschen gemacht und mit beeinflusst - teilweise und oft ja auch durch Brandstiftung - und auch zu verhindern und zu bremsen. Aber: So zu tun, als handele es sich um ein unausweichliches Schicksal ist einfach blind und kurzsichtig und falsch.
Welcher Baum ist nicht leicht entzuendlich unter solchen Bedingungen.
Etwa die heimischen Korkeichen, die auf der iberischen Halbinsel früher weit verbreitet waren, brennen wesentlich schlechter. Allgemein ist bekannt, dass Mischwälder mit dichtem Laub wesentlich weniger gut brennen, das könntest Du wissen, bei uns lernt man sowas in der Schule und es steht auch in der Zeitung:
Warum die Waldbrände in Portugal so verheerend sind
Zitat daraus: "Die EU förderte die Anpflanzung von Pinien und Eukalyptus - ein Fehler?
Ein noch massiverer Vorwurf richtet sich an die Adressen der Regierung in Lissabon und der Europäischen Union in Brüssel:
Anstelle von Mischwäldern mit dichtem Baumbestand, in denen es auch im Sommer kühl ist und der Boden feucht bleibt, wurden vor allem schnell wachsende Pinien und Eukalyptusbäume gepflanzt, die EU hat einen Großteil der Finanzierung übernommen.
Dabei wurden Warnungen überhört: Zum einen stehen bei diesen Arten die Bäume weit auseinander, sodass auch der Waldboden im Sommer leicht zundertrocken ist. Zum anderen begünstigt die Monokultur die rasend schnelle Ausbreitung des Feuers, gerade bei Eukalyptus, dessen Holz stark harzhaltig ist. Im portugiesischen Fernsehen sagte ein Experte jetzt: "Es war nur eine Frage der Zeit, dass es zu einer solchen Katastrophe kommen musste.""
Durch wirtschaftliche Aspekte und von der EU gefördert wird die Entstehung solcher Brände massiv begünstigt. Das ist seit Jahrzehnten bekannt, seit Jahrzehnten brennt es immer und immer wieder und seit Jahrzehnten passiert kaum etwas, weil es eben die wirtschaftlichen Aspekte gibt, die sich letztlich immer wieder durchsetzen.
Und das ist schon seit vielen Jahren so, auch in Spanien ist das Problem lange bekannt: "
Spanien: Grüner Vampir - DER SPIEGEL 36/1990" Echt niemand kann sagen, dass man das nicht gewusst hat!
Zitat daraus: Umfangreiche Aufforstungsprogramme haben im vergangenen Jahrzehnt riesige neue Waldflächen geschaffen. Papier-Multis, Brüsseler EG-Bürokraten und Madrider Behörden "verändern das Antlitz unseres Landes", klagen Naturschützer, "weil die uns zwingen wollen, ohne Rücksicht auf traditionelle Landschaft und Kultur immer mehr Zellstoff zu liefern"."
Dass der Eukalyptus in Monokultur ein Problem ist, hat auch die jetzige portugiesische Regierung erkannt und versucht gegenzusteuern - aber wenn man Portugal kennt, weiß man, dass es da tausend Schlupflöcher geben wird:
Área de eucalipto vai ficar congelada até 2030 und
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. Und auch portugiesische Experten wissen natürlich, dass Eukalyptus-Monokulturen in einem Klima wie in Portugal wie eine Bombe im Vorgarten sind:
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In der Realität sieht es aber auch ganz anders aus, denn da wurden bis in den letzten Jahre immer noch neue Eukalyptus-Plantagen angelegt:
Portugal - Eukalyptus zum Wohle der Wirtschaft
Zitat daraus: "Die Planierraupen leisten ganze
Arbeit: Wo auf einem Gut bei der mittelportugiesischen Provinzstadt Ourém noch vor wenigen Wochen die einheimischen Föhren wuchsen,
haben sie alles platt gemacht und Terrassen angelegt, auf denen demnächst Eukalyptusbäume wachsen werden. Rund zehn Hektar werden damit bepflanzt. Wieder sei ein Stück natürlich gewachsener Wald verschwunden."
und:
Extremer Brand-August in Portugal
Zitat daraus: "Dazu kommt eine falsche Aufforstung.
Die konservative Vorgängerregierung hatte auch das Anpflanzen von Eukalyptus wieder erlaubt, das die Papierindustrie besonders nachfragt. Und so wurde es auch wieder lukrativ, andere Wälder abzubrennen. Eukalyptus wächst schnell und die abfallende Rinde, in der sich viel Öl befindet, brennt wie Zunder. Letztlich sorgen die Waldbrände auch zur weiteren Ausbreitung dieser Bäume, die den Boden zudem extrem entwässern. Sie überstehen das Feuer besser und ihre Samen brauchen die Hitze sogar, um aufgehen zu können."
Lies es Dir genau durch: "Letztlich sorgen die Waldbrände auch zur weiteren Ausbreitung dieser Bäume, die den Boden zudem extrem entwässern. Sie überstehen das Feuer besser und ihre Samen brauchen die Hitze sogar, um aufgehen zu können."
Wir haben gerade Proben genommen.
in Portugal? Wie oft warst Du in Portugal, wie gut kennst Du die Verhältnisse dort?
Du hast Recht Brandschutz ist eine Frage der Allgemeinheit. Der muss in bewaldeten Gegend, speziell in Laender wie Portugal oder Spanien sehr Ernst genommen warden.
Wird er aber nicht, weil niemand das Geld locker machen will. Warum haben Waldbesitzer (oder haben sie?) nicht eine Betriebshaftpflicht, die für solche Schäden aufkommt und dann eben bestimmte Brandschutzmaßnahmen vorschreiben würde, um das Risiko eines Schadens zu minimieren.
Ozzy hat recht, das ist ne europaeische Frage. Weder Colorado noch Californien oder welcher Staat kann die enormen Kosten stemmen.
Das ist ein frommer Satz, aber in erster Linie müssten die lokalen Behörden, die die
Verhältnisse vor Ort kennen, da für Veränderungen sorgen und nicht eine Behörde in Lissabon oder Brüssel. In den Amtsstuben kommen am Ende nur Zahlenkolonnen an, und es wird nur eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gemacht, die die tatsächlichen Verhältnisse bestenfalls ignoriert. Dass der Wald sich gut mit den Menschen verträgt, ist eine Frage der Distrikte und Kreise, wo es Förster geben muss und Naturschutzbehörden, die darüber wachen.
Bei den Temperaturen, Alu schmilzt um die 1000 grad, ist der Boden sterilisiert und wie Betong.
Auch das ist falsch, offenbar hast Du noch nie erlebt, was mit einem abgebrannten Eukalyptus-Wald passiert. Ich schrieb schon weiter oben, dass Eukalyptus meiner Ansicht nach brennen "muss". Es gehört zur Ökologie von Eukalyptus-Wäldern, das kann man in Australien gut sehen, dass sie den Boden durch das schnelle Wachstum extrem auslaugen und dann durch die nährstoffreiche Asche die entnommenen Mineralien nach dem Waldbrand wieder zurückgeben. Es ist mittlerweile erforscht, dass Eukalyptus sich nach einem Brand sehr schnell regenerieren kann und geradezu an das Feuer angepasst scheint, wie Phönix aus der Asche:
Australien: Eukalyptus vollbringt grünes Wunder - SPIEGEL ONLINE - Wissenschaft Ich habe es in Portugal häufig erlebt, dass der abgebrannte Wald nach wenigen Jahren wieder grün ist. Das ist gut für die Waldbesitzer, aber die Toten und die Menschen, die Hab und Gut verloren haben, haben wenig davon. Und dass der Boden danach wie Beton ist, stimmt bei Eukalyptus-Monokulturen auch nicht. Der Boden ist sowieso sehr trocken und extrem hart, weil eben durch die Monukultur kaum Feuchtigkeit gespeichert werden kann.
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Zitat daraus: "In ihrem natürlichen Lebensraum Australien sorgen gerade Eukalyptusbäume dafür, dass sich Waldbrände schnell und großflächig ausbreiten,
doch dort gehört das zum Ökosystem und sorgt für Bereinigung im Unterholz. Auf der iberischen Halbinsel jedoch werden die Bäume in riesigen Plantagen angepflanzt, denn Holz ist ein wertvoller Rohstoff und die Zellstoffindustrie rund um den Globus ein dankbarer Abnehmer. Feuer in den dicht gepflanzten und nicht gepflegten Eukalyptusforste sind jedoch kaum noch zu kontrollieren."
Eukalyptus-Boom: Nicht alles, was grün ist, ist gut
Zitat daraus: "Schlimmer noch, das schnelle Wachstum der Eukalyptusbäume hat seinen Preis.
Bis in tiefe Schichten hinunter saugen sie den Boden aus. Besonders problematisch ist das in der Nähe von Quellen, denn diese trocknen dann leicht mal aus. Es mag Situationen geben, in denen diese Eigenschaft ein Segen ist. Gerade deswegen wurde Eukalyptus vor rund 150 Jahren nach Europa gebracht: Er sollte die malariaverseuchten Sümpfe in Italien und anderen südeuropäischen Ländern trockenlegen. Mit Erfolg.
Doch heute sind die Motive für Eukalyptuspflanzungen zumeist andere. "Ja wissen Sie denn überhaupt, wie lange andere Bäume brauchen, um zu wachsen?", lautete die erstaunte Gegenfrage eines vietnamesischen Forstwirts, als er darauf angesprochen wurde, warum in seinem Land die durch Krieg und Armut weitgehend zerstörten Tropenholzwälder allerorten durch Eukalyptusplantagen ersetzt werden. "Wenn wir nicht Eukalyptus anpflanzen würden, hätten wir ja zu Lebzeiten gar nichts mehr davon." Eukalyptusplantagen sind nach nur sieben Jahren schlagreif."
Kai