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Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Gerhard

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Teilnehmer
Bom Dia,
kann mir jemand die portugiesische Medienlandschaft etwas näher erklären?
Ich lese gelegentlich Andeutungen, dass die meisten Druckerzeugnisse und Verlage zu ein paar wenigen Großkonzeren gehören und dass die Politik auch kräftig mitmischt. Und beim Fernsehen scheint, ähnlich wie in Deutschland, ein solider Parteien-Proporz zu herrschen.
Aber ein richtiges Bild konnte ich mir bisher noch nicht machen (weil natürlich die Zeitungen nicht gerne über ihre eigenen Abhängigkeiten schreiben).
Vielen Dank für Eure Aufklärung,
Gerhard

P.S.
Gibt es eigentlich noch eine portugiesische Zeitung, die nicht in diesem kleinen Tabloid-Formad erscheint?
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Nichts in der Welt ist unabhaengig, die Medienwelt auch nicht.
Wir Leben in einer Geldokratie, nicht in einer Demokratie. Ist aber noch das beste.
Die Medienwelt:
Fernsehen:
4 Programme, 2 vom Staat, RTP 1 UND 2. Sic und TVI sind privat.
Es ist klar, dass RTP 1 uND 2 , vom Staat abhaengig sind, der Chef ist der Sócrates. Journalist in Ungnade,geht in die Schublade.
Leicht zu merken, wenn TVI und SIC oEFTERS Sócrates Skandale benachrigen, RTP nicht immer.
Ich sehe kaum die RTP-Nachrichten.
Zeitungen:
Sind abhaengig von Grosse-Gruoppen, und sehr abaengig von Publizitaet.
Die Volkszeitung:_ Correio da Manhã.
Die beste Zeitung: Diário de Notícias.
Die Expresso war frueher viel besser.
SOl: hat einen sehr guten Direktor, Mr. Saraiva, attackiert stark die grossen Skandale, sehr unbelibt bei Sócrates, wird stark verfolgt.
Die Magazine sind schlecht, nichts nennenwert. Portugal ist meilenweit von einem wie DER SPIEGEL.
Lokale Zeitungen, regionale Zeitungen: alle sehr schwach. Was man auch verstehen muss. Sind sehr abhaengig vom jeweil. Rathaus. Wenn eine Zeitung dem Praesidenten nicht gefaellr, hat kaum eine Chance zu ueberleben.
Und gibt es die am meisten verkauften mAGAZINES, die Liebeszeitungen:
Cristiano Ronaldo hat gestern mit der NeREIDA 3 MAL geschlafen, die Lili Caneças hat am Hintern eine Operation gehabt und José Sócrates hat jetzt eine neue Freundin, die Nachts schnarrcht, wichtige Dinge, aber das Volk will das lesen und verkauft sich gut. Das sind nur Beispiele.
Cumprimentos António Santos
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Hallo Antonio,

meinen aufrichtigen Dank für Deine informative Analyse der portugiesischen Medienlandschaft.........schon als ich seinerzeit Gerhards Frage las, war mir klar, daß Du der richtige Mann für die Antwort bist. Und zum Glück hattest Du jetzt Zeit dafür.

Hättest Du vielleicht auch Zeit für Deine unnachahmlichen Nachrichten aus Portugal, dem Ergebnis Deiner Zeitungslektüre, gemischt mit Deinen persönlichen Kommentaren ?

Im "alten" Forum habe ich diese Nachrichten immer sehr gerne gelesen, Deinen Gedanken oft zugestimmt.

Herzliche Grüße von Lua
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Danke Lua.

Hier die am meiswten verkauften Zeitungen in Portugal,
Grupo

12,8% (1.061.000 am Tag - Correio da Manhã Cofina
12,3 - Jornal Noticias Controlinvest
9,8% (Sportszeitung) - A BOLA
9,8 " - RECORD Cofina
7,9 EXPRESSO iMpresa
7,2 mAGAZINE VISÃO "
6,5 sPORT O JOGO
4,5 Magazine SÁBADO Cofina
4,4% PUBLICO SONAE
(Belmiro de Azevedo)
4,1% SOL Newshold
(Capital aus Angola)
Fuer mich die beste Portugal Zeitung Diário de Notícias (Controlinveste) kommt auf 3,7%.
Cumprimentos do António Santos
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Fuer mich die beste Portugal Zeitung Diário de Notícias (Controlinveste) kommt auf 3,7%.

Danke für den Hinweis auf diese Tageszeitung. Ich habe mir inzwischen einige Ausgaben gekauft und kann die Macher der DN nur für ihre unabhängige und mutige Arbeit bewundern.
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Nur ein Beispiel wie andersdenkende verfolgt werden. ICH.
In Lagos, meine Heimatstadt, habe ich Jahrelange einen Prospekt selbst verteilt, die BOLA (Boletim de Lagos), wo ich die unregelmesskitein von den Politiker in Lagos anprangt.
Wurde natuerlich vom jeweiligen Praesidenten verfolgt.
In Lagos(wer gut Lagos kennt weiss Besscheid )wurde die Promenade repariert und auf einmal die lose schoene Steine verschawanden und erschienen wieder in den schoenen Villen von PS-Anhaenger.
Danach der naechste Praesident war sauer weil ich ueber die Anlage beim Fussballstadium von Esperança schrieb, wo viel Unregelmaeesigkeiten sattfanden. Wieder ein Prozess vor Gericht.
Danach schrieb ich ueber das erste Hotel in Lagos, Hotel São Cristóvão, ein Paradise fuer Gauner, Ruine, Kaputt, die Baugeier warten heute noch.
Wieder ein Prozess.
Danach noch ein Prozess, laeuft noch. Das Ende kann noch ganz Portugal bewegen, mehr sage ich nicht, weil im Net werde ich auch bespiezelt. Heute werden fast alle andersdenkende bespzielt, noch vor ein paar Tage schrien ein Leser im Diarrio de Noticias. ICH HABE EINE GANZ KLEINE FRAGE, ABER ICH HABE ANGST DIESE HIER ZU MELDEN. Der Mann hat recht., die Angst geht um.vIELES AUF DEM sPIEL,fAMILIE, Arbeit, PARTEI, VEREIN, usw..
Uebrigens eine nette Information: WER ETWAS SCHREIBEN WILL IN DER DIARIO DE NOTICIAS, KANN EIN SMS AN DIE 961333666 senden und falls interessant wird publiziert. Kurze und praezis schreiben. Ich werde ofters publiziert und natuerlich ofters bespzielt. Siehe in der Zeitung SMS DIARIO DE NOTICIAS.
Ich moechte dass hier alle mich gut vertehen: ICH BIN KEIN HEROE, ABER FUER DIE MEINUNGSFREIHEIT KAEMPFE ICH MIT ALLEN MITTELN, UNS WAS UNS ARMEN IN PORTUGAL NOCH RETTET IST DIE JUSTIZ DER PRESSE, DES FERNSEHENS, DER VOLKSMEINUNG.
Cumprimentos do Antonio Santos
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Hallo Antonio,
Dein Standpunkt ist lobenswert! Ich habe aber das Gefühl, dass immer mehr Menschen den Mund aufmachen und sich nichts gefallen oder verbieten lassen. Gerade im Internet bei den Nachrichten gibt es viele Kommentaren, die nicht gerade von Angst sprechen. Da machen Menschen sich Luft über die Ungerechtigkeiten und Lügen der Regierung.
Da hat der portugiesische Staat aber was zu tun, wenn sie alle verfolgen und kontrollieren wollen.
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Gerade im Internet bei den Nachrichten gibt es viele Kommentaren, die nicht gerade von Angst sprechen. Da machen Menschen sich Luft über die Ungerechtigkeiten und Lügen der Regierung.
Da hat der portugiesische Staat aber was zu tun, wenn sie alle verfolgen und kontrollieren wollen.

Mal abgesehen von der heißen Luft, die im Internet ventiliert wird ... Netzpolitik: Facebook statt Folter | Digital | ZEIT ONLINE (Evgeni Morozov warnt, so einfach sei der Geheimdienst noch nie an Informationen gekommen.)
 
AW: Kann jemand die portugiesische Medienlandschaft erklären

Nichts in der Welt ist unabhaengig, die Medienwelt auch nicht.
Wir Leben in einer Geldokratie, nicht in einer Demokratie. Ist aber noch das beste.
Die Medienwelt:
Fernsehen:
4 Programme, 2 vom Staat, RTP 1 UND 2. Sic und TVI sind privat.
Es ist klar, dass RTP 1 uND 2 , vom Staat abhaengig sind, der Chef ist der Sócrates. Journalist in Ungnade,geht in die Schublade.
Leicht zu merken, wenn TVI und SIC oEFTERS Sócrates Skandale benachrigen, RTP nicht immer.
Ich sehe kaum die RTP-Nachrichten.
Zeitungen:
Sind abhaengig von Grosse-Gruoppen, und sehr abaengig von Publizitaet.
Die Volkszeitung:_ Correio da Manhã.
Die beste Zeitung: Diário de Notícias.
Die Expresso war frueher viel besser.
SOl: hat einen sehr guten Direktor, Mr. Saraiva, attackiert stark die grossen Skandale, sehr unbelibt bei Sócrates, wird stark verfolgt.
Die Magazine sind schlecht, nichts nennenwert. Portugal ist meilenweit von einem wie DER SPIEGEL.
Lokale Zeitungen, regionale Zeitungen: alle sehr schwach. Was man auch verstehen muss. Sind sehr abhaengig vom jeweil. Rathaus. Wenn eine Zeitung dem Praesidenten nicht gefaellr, hat kaum eine Chance zu ueberleben.
Und gibt es die am meisten verkauften mAGAZINES, die Liebeszeitungen:
Cristiano Ronaldo hat gestern mit der NeREIDA 3 MAL geschlafen, die Lili Caneças hat am Hintern eine Operation gehabt und José Sócrates hat jetzt eine neue Freundin, die Nachts schnarrcht, wichtige Dinge, aber das Volk will das lesen und verkauft sich gut. Das sind nur Beispiele.
Cumprimentos António Santos
Hallo an die unter Euch, die in Portugal leben und/oder sich ein Bild der dortigen Medien gemacht haben:
Seht Ihr das ähnlich und ist das heute noch so gültig?

Mich interessiert vor allem Eure Meinung zu den Zeitungen, denn ich kenne weder die Politik- noch die Medienlandschaft in Portugal und kann daher überhaupt nicht einschätzen, wie stark "gefärbt" Artikel sind, die ich online finde.
 
Hallo Stephanie,
bin selbst noch totaler Neuling und dabei, mich zu orientieren. Mir erscheint die "Diario de Noticias" sehr lesenswert, wenn auch schwierig zu lesen. Ich muss da sehr viel nachschlagen. Dann finde ich das "Jornal" auch gut und einfacher zu lesen, jedenfalls für einen Anfänger für mich. Du kannst davon ausgehen, dass alle Zeitungen sicher nicht 100%ig neutral sind, aber das ist nichts besonderes.
 
Hallo Stephanie,
bin selbst noch totaler Neuling und dabei, mich zu orientieren. Mir erscheint die "Diario de Noticias" sehr lesenswert, wenn auch schwierig zu lesen. Ich muss da sehr viel nachschlagen. Dann finde ich das "Jornal" auch gut und einfacher zu lesen, jedenfalls für einen Anfänger für mich. Du kannst davon ausgehen, dass alle Zeitungen sicher nicht 100%ig neutral sind, aber das ist nichts besonderes.
Ihr redet hier von nicht 100% neutral und stark gefärbt, meint Ihr damit ‘unabhängig’?

Ein interessantes Interview In der DN
″Achei divertido um ministro holandês dizer em voz alta o que se cochichava sobre Portugal″
 
Ich habe früher gerne den gelesen.



Kommt nur Samstags raus, wurde meist in einer Tragetasche verkauft weil er so umfangreich und schwer war und man hatte mit allen locker bis Mittwoch/Donnerstag zu tun mit dem Packen bis man die (persönlichen) wichtigen und interessanten Artikel durch hatte.

Wenn man oben links die Menüspalte öffnet und die ganzen Themenbereiche anschaut, weiß man was ich meine. Ein Beispiel

Das meiste davon sehr interessant und man hat Stunden oder Tage mit diesem Kaventsmann von Zeitung zu tun.

Den Correio da Manhã hab ich auch gerne gelesen als leichtere Kost.
 
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