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Habt Ihr letzte Woche auch die Maddie-Doku auf TVI gesehen?

schneewittchen

Apaixonado
Teilnehmer
Stammgast
Letzten Montag auf TVI wurde "Maddie - a verdade da mentira" ausgestrahlt;



Sollte man mal gesehen haben.
Leider kann man sie momentan nicht mehr auf Youtube ansehen.

Erschreckend, was da zu Tage kommt, und vor allem, wie die Politik dort ihren Einfluss nahm, Leute zum Stillschweigen brachte und alles in die gewünschten Bahnen lenkte, trotz mehr als genug Beweisen. Und bemerkenswert, was Gonçalo Amaral da für einen Mut bewiesen hat, damit an die Öffentlichkeit zu gehen (ist ja auch richtig, aber nicht unbedingt alltäglich).
 
Hallo Schneewittchen

Leider habe ich die Doku nicht gesehen,aber ich befürchte, die "wahre Wahrheit" wird nie mehr ans Licht kommen.

Ich hoffe aber, ich täusche mich.
 
könnte mal jemand in drei, vier Sätzen zusammenfassen, was die Hauptthesen der Doku waren?

Kai
 
Das kann schon sein.
Was ich aber hier so schockierend finde, ist, dass z.B. ganz bewusst in der Hinsicht Druck auf die Polizei ausgeübt wurde, in diesem Fall nicht "ganz normal" mit der Investigation vorzugehen, mehrere Zeugenaussagen nicht angehört wurden, weil sie dem gewollten Ergebnis entgegenstanden und dass die Entführer-Story und auch die anderen Aussagen der Beteiligten (McCanns und Freunde) voller Widersprüche waren (z.B. die verschiedenen Versionen des Phantombilds des Entführers, den die eine Freundin der Familie im Stockdunkeln von weitem gesehen haben will und sogar angeblich Details zur Kleidung/Farbe usw angab - erst sah er haargenau aus wie Murat, dann da er ganz anders aus, so ein wilder Typ mit Bart und dicken Augenbrauen, dann der Praxistest, dass keiner in das Appartement ohne Schlüssel und ohne Gewalteinwirkung eindringen konnte; dass auch keiner mit einem Kind im Arm aus dem Fenster hätte aussteigen können, ohne zumindest auf das Bett zu treten und nicht zuletzt, das was die Spürhunde eindeutig in der Wohnung und im Auto erschnüffelt haben und die DNA-Tests dieser Blutspuren, deren Ergebnisse versteckt wurden).

Da merkt man mal wieder, was gute Connections zu politischen Figuren usw alles bewirken können. Einfach furchtbar und schockierend!
Und Gonçalo Amaral bekommt sicher schon Morddrohungen - er war denen "zu gefährlich" in der Ermittlung, weil er die Wahrheit aufgedeckt hat und wurde ausgebootet!
 
Olá Ihr,

also ich bleibe bei meiner Überzeugung das die McCanns Maddie selbst verschwinden lassen haben.

Es ergab sich im laufe der Ermittlungen viel zu viel widersprüche und ungereimtheiten.

Die einzige Frage die sich jetzt noch ergibt, ist einzig und alleine das "warum??"
 
kailew schrieb:
könnte mal jemand in drei, vier Sätzen zusammenfassen, was die Hauptthesen der Doku waren?

Kai

Also, sie haben mit Gonçalo Amaral und noch einem anderen bekannten Kriminologen (Name ist mir entfallen) nochmal den Tatort aufgesucht und alles nochmal durchgespielt, die Aussagen der Familien verglichen (Widersprüche), dort auch die Sachen mit der Eingangstür gezeigt, die Tatsache, dass am Fenster auch nur Kates Fingerabdrücke waren und keine Spuren auf dem Bett (Fussabdruck), nochmal so ein paar Interviews kurz eingespielt (z.B. Gerrys Reaktion als sie damit konfrontiert wurden, dass Blut im Appartement gefunden wurde und zugleich Kates kalte Reaktion darauf) und halt Zeugenaussagen, die Gerry gesehen haben, wie er zu der Abendzeit, ein Kind in Richtung Strand transportiert hat (die aber für den Fall von der Polizei als irrelevant bezeichnet wurden) - die Freundin der Familie will ca. 30 Minuten vorher einen Unbekannten in die entgegengesetze Richtung laufen gesehen haben, hat aber ihre Version auch noch mehrfach verändert.
Dann gab es noch eine Zeugin, die diesen Mietwagen (als sie schon die Villa gemietet hatten) über mehrere Tage zu jeder Tages- und Nachtzeit mit offenem Kofferraum hat stehen sehen. Ihre Zeugenaussage wurde ebenfalls als irrelevant abgetan.
Abschliessend sagt Gonçalo Amaral, dass er sich sicher ist, dass eines Tages die Wahrheit ans Licht kommt.

Ich kann nur nicht begreifen, wo sie die Leiche versteckt haben sollen! (Wobei da auch noch die Rede war von einem tiefen Loch in der Strasse, die gerade geteert wurde, und welches am nächsten Tag bereits zu war.) Aber dass sie noch lebt, kann ich mir nach so langer Zeit auch nicht recht vorstellen.
 
CasaWistuba schrieb:
Die einzige Frage die sich jetzt noch ergibt, ist einzig und alleine das "warum??"
Hatte ich noch vergessen:
Was als möglicher Ablauf gezeigt wurde, war, dass Maddie aufgewacht sein könnte, als sie ihren Vater direkt vor dem Wohnzimmerfenster mit jemandem sprechen hörte. Sie dann ins Wohnzimmer läuft (schlaftrunken, im dunkeln und dann noch unter dem Einfluss von diesen Beruhigungsmitteln, die sie ja verabreicht bekommen haben), auf das Sofa klettert und dann abrutscht, zwischen Sofa und Fenster in die Lücke fällt und sich den Kopf aufschlägt. Also ein Unfall, dann vielleicht die Schockreaktion der Eltern, weil sie Angst hatten, dafür bestraft zu werden, dass sie die Kinder allein gelassen haben? Andererseits müssen sie sich das ja auch irgendwie unheimlich gut (und in Ruhe) ausgedacht haben.

Auf jeden Fall hat das Ganze dem Ocean Club und allgemein der Algarve geschadet. Ich weiss von vielen Leuten, die deswegen dann doch lieber ihre Ferienwohnung in einem anderen Land gekauft haben, von der Auswirkung auf en Tourismus mal zu schweigen.
 
stimmt,

(Wobei da auch noch die Rede war von einem tiefen Loch in der Strasse, die gerade geteert wurde,
da war doch damals eine Baustelle vor einer Kirche.... man hatte damals ja schon gemutmaßt das man Maddie dort vor den Asphaltarbeiten beseitigt haben soll.
Dieser mutmaßung wurde jedoch m.W nie ganz nach gegangen.
 
Hallo,

das Problem, das ich sehe, ist folgendes: Wenn Strafverfolgungsbehörden - und ich denke mal, das gilt auch für die portugiesischen, wirklich einen begründeten Verdacht haben, dann müssen sie Anklage erheben. Es geht gar nicht anders - und vermutlich müssten auch die britischen Behörden Anklage erheben - wenn es in Portugal nicht passiert. Im Übrigen schätze ich die Gesetzeslage so ein, dass Mord und anderen Tötungsdelikte sowohl in P wie in GB nicht verjähren und/oder es sehr lange Fristen gibt, so dass auch jetzt noch, wenn die Indizienlage denn so erdrückend ist, Anklage erhoben werden könnte.

Die Frage ist: Warum geschieht das nicht? Wurde darüber im TV etwas gesagt? Man könnte es ja auf einen Indizienprozess ankommen lassen. Ich denke, selbst das portugiesische Rechtssystem würde bei aller Unzulänglichkeit einen solchen Prozess nach rechtsstaatlichen Prinzipien durchführen können. Oder?

Meine Vermutung ist nach wie vor die: Unabhängig von der Schuldfrage reichen die Indizien auch bei strenger Auslegung einfach nicht aus. Natürlich hört es sich im TV, wenn es einen Bericht basierend auf den Ergebnissen des ermittelnden Beamten gibt, der auch noch gefeuert wurde (?) anders an. Das ist klar. Objektiv gesehen ist es wohl aber so, dass die Staatsanwaltschaft bislang keinen Anlass gesehen hat, Klage zu erheben. Und das machen Staatsanwaltschaften meistens nur dann, wenn man einfach nicht genug in der Hand hat. Denn blamieren will man sich natürlich auch nicht.

Und: Es hätte immer noch die Möglichkeit bestanden, dass eine britische Staatsanwaltschaft Anklage erhebt. Die kennen die Ermittlungsergebnisse ja wohl auch. Und auch dort hat man sich anscheinend nicht dafür entschieden.

Was auch immer passiert ist: In unseren Rechtssystemen gilt aus gutem Grund die Unschuldsvermutung - und ich finde, man sollte die auch ernst nehmen. Wenn es noch nicht mal zu einer Anklage gekommen ist, kann die Beweislage der Staatsanwälte so dramatisch eben auch nicht sein. Und dann liegt es eben auch nahe, dass die McCanns völlig unschuldig sind. Dass es wohl ein Ermittlungschaos gegeben hat, daran sind die Behörden in P nach meinem Wissensstand nicht ganz unschuldig ...

Kai
 
schneewittchen schrieb:
schlaftrunken, im dunkeln und dann noch unter dem Einfluss von diesen Beruhigungsmitteln, die sie ja verabreicht bekommen haben

ist das wirklich jemals knallhart belegt worden?

Kai
 
also nach einer zugegeben etwas flüchtigen Google-Suche ist das mit den Beruhigungsmitteln so ein Gerücht, das die Eltern immer bestritten haben. Ein Beweis liegt wohl nicht vor - oder doch?

Wenn es nur ein Gerücht ist, kann man daran sehr schön sehen, wie das Internet "stille Post" spielt. Man kann da nicht vorsichtig genug sein ...

Kai
 
kailew schrieb:
schneewittchen schrieb:
schlaftrunken, im dunkeln und dann noch unter dem Einfluss von diesen Beruhigungsmitteln, die sie ja verabreicht bekommen haben

ist das wirklich jemals knallhart belegt worden?

Kai

Also Kates Eltern haben damals gesagt, dass die Kinder so etwas regelmässig bekommen haben.

Ich werde weiter suchen, ob ich die Reportage nicht doch noch im Internet finde, zum anschauen. Die fand ich wirklich gut, alles war sehr anschaulich gezeigt und die "Zweifel" waren sehr gut belegt.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gonçalo Amaral derart an die Öffentlichkeit damit geht (Buch, Reportagen, Interviews), wenn er lügt oder sich seiner Sache nicht so sicher wäre. Da würde er ja einiges riskieren (nämlich selbst vor Gericht zu kommen wegen difamação).

In diesem 3teiligen Interview erklärt Gonçalo Amaral einige der Fakten: Das ist der 1. Teil - dia anderen findet man ganz leicht (rechts).


Hier werden auch noch mal die wichtigsten Widersprüche zusammengefasst.


Und hier noch die fragwürdigen und widersprüchlichen Aussagen von Jane Tanner:
 
Nur soviel hierzu !

Wenn auch immer die Tätigkeit, des von den McCanns eingesetzten Elite-Kommandos zur Auffindung von Maddie auch nur im Ansatz serös ist, dann lassen sich die Jungs vom MI5 und MI6 nicht und vor allem von keinem verarschen. Auch nicht von den Eltern. Und die , die dieses Unternehmen finanzieren, scheinen auch keine tumben Narren zu sein.

Ich hab es aufgegeben, zu versuchen, mir einen Reim aus der ganzen Sache zu machen. Alle angeblichen Indizien und/oder Beweise lassen sich - je nach Sichtweise - zerpflücken. Es bleibt nur die Trauer und die Ratlosigkeit sowie die Hoffnung, das irgendwann die Wahrheit - welche auch immer - an´s Licht kommt.

Realtiv aktuelle Neuigkeiten zum dem Thema erscheinen ab und an hier .

So richtig erschrocken hab ich mich vor etwa drei Wochen, als unsere Britta vom Mittelaltermarkt in Alvalde eingestellt hat...

T.B.
 
schneewittchen schrieb:
Also Kates Eltern haben damals gesagt, dass die Kinder so etwas regelmässig bekommen haben.

also soweit ich weiß, sind Äußerungen in diese Richtung gedeutet worden. Tatsächlich haben sie es aber meines Wissens klar bestritten und Untersuchungen haben bei den beiden anderen Kindern auch ergeben, dass diese definitiv keine Sedativa bekommen haben - jedenfalls nicht in diesem Zeitraum. Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass dann auch Maddie nichts bekommen hat.

Ich weiß leider nicht mehr genau, welche Äußerung von Kate McCann in diese Richtung interpretiert worden war - eine Interpretation war es aber allemal, gesagt hat sie es meines Wissens niemals. Das Problem ist aber, dass nun wegen des Gerüchtverstärkers Internet jeder glaubt, es habe diese Äußerung gegeben - weil es der Sache auch eine Plausibilität verleiht. Denn die Medien haben diese Theorie damals gierig wie alles andere aufgegriffen und ständig weitergegeben und ausgeschmückt. Es war vermutlich auch wirklich die Theorie der Polizei, die die Familie damit unter Druck setzen wollte, weil Ermittlungserfolge ausgeblieben waren. Und die gängige Polizei-Lehre ist nunmal, den Täter im direkten familiären Umfeld zu suchen. Das ist in der Mehrzahl der Fälle eben auch tatsächlich so.

Die Wahrheit ist aber, dass die Kinder höchstwahrscheinlich niemals Beruhigungsmittel bekommen haben. Ein wirkliches Indiz oder gar einen Beweis dafür gibt es jedenfalls nicht.

schneewittchen schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gonçalo Amaral derart an die Öffentlichkeit damit geht (Buch, Reportagen, Interviews), wenn er lügt oder sich seiner Sache nicht so sicher wäre. Da würde er ja einiges riskieren (nämlich selbst vor Gericht zu kommen wegen difamação).

ich kann nichts zum portugiesischen Rechtssystem sagen, aber das Risiko ist wohl eher gering. In D gibt es da Verleumdung und/oder üble Nachrede. Bei der Verleumdung muss man vor Gericht beweisen, dass eine bestimmte Behauptung nicht wahr ist. Die McCanns müssten also, wenn es in P sowas ähnliches gibt, gegen den Ex-Beamten vor Gericht ziehen und vor allem dem beweisen, dass er absichtlich die Unwahrheit gesagt hat. Halte ich für ausgeschlossen, er wird seine Theorie schon glauben.

Bei der üblen Nachrede ist es so, dass hier zwar die Beweislast beim Täter liegt, aber sowas nur dann strafrechtlich verfolgt wird, wenn "öffentliches Interesse" vorliegt ... schwierige Frage. Außerdem: Ich denke, dass Gonçalo Amaral seine Thesen schon so formuliert hat, dass er da juristisch halbwegs abgesichert ist. Es kommt bei sowas nämlich immer sehr auf den Wortlaut an.

Wenn man sagt: "Wir von der Polizei hatten die Beweise, dass die McCanns das Kind getötet haben", dann dürfte man mit so einem Satz ziemliche Probleme bekommen können, weil er wahrscheinlich nicht stimmt. Der Satz: "Den polizeilichen Verdacht, das Kind nicht getötet zu haben, konnten die McCanns lange nicht ausräumen", ist im Blick der Öffentlichkeit, die da meist nicht differenziert, dasselbe wie der erste Satz, aber juristisch unverfänglich.

Kai
 
was diese Videos betrifft, reicht mein Portugiesisch nicht aus, um das so gut beurteilen zu können, wie es nötig wäre, um dazu etwas Fundiertes zu sagen.

Aber das Problem ist für mich, dass wir kaum noch in der Lage sind zu unterscheiden, was wirklich Widersprüche sind und was das Internet bloß erfunden und ausgeschmückt hat. Ich kann daher auch nicht beurteilen, was da Fakten sind und was nicht.

Man kann ja noch nicht mal diese eigentlich einfache Beruhigungsmittel-Geschichte klären. Ich bin mir sicher, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass das jemals zugegeben oder ermittelt worden ist - eher gab es Dementis und Untersuchungen, die das Gegenteil nahelegen. Dennoch sind viele nun überzeugt, dass es eine Tatsache ist. Und viele waren schon damals überzeugt davon - obwohl es überhaupt keinen Beleg dafür gibt.

Wenn ich dann solche Videos sehe, denke ich eben immer auch, dass da Sachen zusammengeschnitten werden, die einer wirklich gründlichen Recherche dann doch nicht standhalten. Das Thema ist nämlich saukompliziert.

Was meine persönliche Meinung betrifft: Die portugiesische Polizei hat der Familie wohl ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr hart zugesetzt. Viele Täter aus dem familiären Umfeld, die es solange durchgehalten haben, brechen dann zusammen. Das ist hier definitiv nicht passiert. Wenn es wirklich ein Unfall war, den die McCanns irgendwie verschuldet haben, hätten sie wohl an diesem Punkt - das war die "Hoffnung" der Polizei - aufgeben müssen. Dass das nicht geschehen ist, lässt im Grunde nur zwei Schlüsse zu. Entweder sind das eiskalte Personen mit Nerven wie Stahlseile oder aber sie haben damit wirklich nichts zu tun. Ich tendiere aus dem gesamten Psychogramm, was man so erfahren hat in diesen Wochen damals, zu letzterem.

Kai
 
Ok, auch wenn sie in der Nacht vielleicht keine Schlafmittel verabreicht bekommen haben, hatte ich damals (als es aktuell war) in den Nachrichten gehört, dass Kates Eltern sich derartig verplappert hatten und jetzt im Film von Gonçalo Amaral kam da auch wieder die Sprache drauf.

Und ich fand schon, dass er sehr direkt gesagt hat, dass er beweisen kann, dass Maddie im Appartement gestorben ist.

Man glaubt ja immer gern an die Unschuld der Leute, aber in dem Fall gibt es einfach zu viele Widersprüche und Ungereimtheiten. Wenn die McCanns nichts damit zu tun gehabt hätten, wie zum Teufel kommt dann Wochen nach dem Verschwinden Blut von Maddie und "Leichengeruch" in ihren Mietwagen? ? ?
 
schneewittchen schrieb:
Und ich fand schon, dass er sehr direkt gesagt hat, dass er beweisen kann, dass Maddie im Appartement gestorben ist.

naja, so eine Behauptung enthält ja kein Risiko für ihn, da er ja niemanden beschuldigt. Das meinte ich ja: Man sagt etwas, alle machen eine Interpretation, aber direkt gesagt, dass es die Eltern waren, hat er ja nicht. Also das Risiko einer Verleumdungsklage besteht da eben nicht, da passt er schon auf.

schneewittchen schrieb:
Man glaubt ja immer gern an die Unschuld der Leute, aber in dem Fall gibt es einfach zu viele Widersprüche und Ungereimtheiten. Wenn die McCanns nichts damit zu tun gehabt hätten, wie zum Teufel kommt dann Wochen nach dem Verschwinden Blut von Maddie und "Leichengeruch" in ihren Mietwagen? ? ?

das sind auch alles Sachen, die soweit ich weiß "offiziell" niemals bestätigt wurden.

Um mal zu demonstrieren, wie sowas entsteht, muss man sich mal diese Seite anschauen:



Es reicht, wenn man einen Satz liest:

Wie die angesehene portugiesische Zeitung Correio da Manha unter Berufung auf Polizeiquellen berichtet, gibt es neue DNA-Tests, die auch mit kleinen oder schlechten Blutproben auskommt.

Wenn ich richtig informiert bin, ist CdM sowas wie die portugiesische Bild. Boulevardzeitungen leben, um es mal so auszudrücken, von Schnelligkeit, Kürze und Zuspitzungen. Ob man das mit dem Begriff "angesehen" richtig beschreibt, sei dahingestellt.

Hier

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,504978,00.html

liest sich das schon anders: man kann nicht genau zuordnen, von welchem Kind das Blut stammt.

Und wenn man sich diesen Bericht durchliest, wird alles plötzlich ganz anders:



Unterdessen haben britische Experten die Qualität des Beweismaterials angezweifelt, darunter die DNA-Spuren im Mietwagen und den Leichengeruch an Kate McCanns Kleidung. Die Familie der McCanns weist darauf hin, dass Kate Madeleines Stofftier-Kuschelkatze immer bei sich hatte, was die DNA-Spuren in dem Wagen erklärten könnte. Berichte, dass es sich bei der DNA-Quelle um Blut handelte, sind von Quellen aus dem Forensischen Institut in Birmingham, die die Tests durchgeführt haben, als falsch zurückgewiesen worden. Ein Pathologe des Innenministeriums kritisierte, dass der Mietwagen nur zwei Tage von der Polizei konfisziert wurde, und John Barrett, ehemaliger Hundeführer bei Scotland Yard, wies darauf hin, dass die Spürhunde zu lange nach Madeleines Verschwinden eingesetzt worden seien. Leichengeruch verfliege nach spätestens einem Monat, sagte er.

Und ich muss nochmals betonen: Wenn eine Staatsanwaltschaft in Portugal oder in England einen begründeten Verdacht hat, muss sie zwingend Anklage erheben, weil man sich sonst selber strafbar macht. Das wird bei diesem öffentlichen Rummel den der Fall gemacht hat, niemand riskieren. Es ist ganz anscheinend so, dass die Indizienlage für eine Anklage eben einfach (momentan) nicht reicht. Und das ist das einzige Faktum, was wir ganz sicher kennen.

Kai
 
Ich habe leider nicht die gesamte Reportage im Kopf, der vorhin von mir zitierte Satz kam gleich am Anfang, als Thema, aber ich weiss nicht, ob er sich wirklich immer so vorsichtig ausgedrückt hat. Mir kam es insgesamt sehr direkt und logisch vor. Und bei seinen Recherchen hat er sicher nicht auf die Bildzeitung zurückgegriffen. Es kommen auch jede Menge Experten, Anwälte usw dabei zu Wort. Man muss die Reportage einfach gesehen haben, ich kann das nicht mehr alles wiedergeben.

Und bei der Geschichte ist einfach irgendwas faul, sorry.

Ob der Correio da Manhã ne Art Bildzeitung ist? So krass finde ich ihn nicht - und er ist die meistverkaufte Zeitung in Portugal.

Und der Fall ist ja inzwischen eh ad acta gelegt worden, durfte ja die vorgeschriebe Zeit der Investigationen auch nicht überschreiten...
 
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