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Flüchtlingspolitik a la Portugal

Was hat das Beispiel des selbstständigen Konditors mit Fachkräftemangel zutun ?
Für mich sehr viel.

Von diesem Bäcker und Konditor bezog ich meine Brötchen, Brot, Kuchen und Pralinen.
Nun kann man ja argumentieren, das es diese Waren in ausreichender Menge auch bei Lidl, Netto, Edeka, Aldi und anderen Lebensmittelhändlern gibt. Aber dem ist nicht so. Noch funktionieren meine Geschmacksnerven und alle diese Lebensmittelhändler werden ihre eigenen Billigwaren nicht selber verzehren.

Essen ist für mich keine notwendige, tägliche und vorbestimmte Kalorienaufnahme, sondern ein Genuss und dazu zählt der Geschmack. Vor über 60 Jahren wurde ich durch den Onkel meiner Mutter geprägt. Dieser war ein ausgezeichneter Bäcker und seitdem messe ich andere Bäcker an dieser Qualität.

Nur gut, das wir nun wieder nach Wochen einen vergleichbaren Bäcker gefunden haben. Leider nicht so günstig gelegen wie Herr Walbrodt.

Es ist ja nicht nur hier bei uns zu beobachten. In sämtlichen Handwerksbetrieben werden schon seit einigen Jahren Auszubildende und Fachkräfte gesucht. Ebenso bei der Pflege, Haus- und Landärzten. Bei mir im Vorort schließen in zwei Jahren zwei Hausärzte. Sie suchen schon seit langem Nachfolger und können keinen finden. Für mich bedeutet es, das mein Hausarzt danach noch mehr Patienten bekommt und die Wartezeiten länger werden.

StraßenNRW sucht Ingenieure für die Abwicklung der bereits vom Bund bereit gestellten Mittel. Notwendige Reperaturen können nicht zügig bearbeitet werden und bestehende Baustellen legen das gesamte Ruhrgebiet lahm.

Dies wird wohl mittlerweile in Portugal nicht anders sein.

P.S.:-Das Jugendliche nur ungern den Beruf des Bäcker erlernen wollen kann ich verstehen. Meine Berufswahl ist es auch nicht geworden, da mich diese frühen Arbeitszeiten abgeschreckt haben. :-D
So leicht kann man das nicht pauschalisiern. Viele Ausbildungsplätze bleiben leer, weil die Betriebe nicht den "richtigen" finden. Woran genau es liegt, gibt es viele Theorien. Mal ist es die Bildung, dann der Kulturkreis, zu hohe Ansprüche von Ausbildern und Auszubildenden dann die Verortung von Arbeitsplatz und Auszubildenden.
Seit November 2015 bin ich ja aus diesem Karussel ausgestiegen und genieße die Rente.

Zumindest kann ich aber bis zu diesem Zeitpunkt die Situation beurteilen.

In meiner Firma wurde es immer schwieriger Auszubildende zu finden, die unsere Anforderungen erfüllen. Aussehen und Kulturkreis spielten in unserer Firma schon seit langen Zeiten keine Rolle mehr. Selbst das Geschlecht nicht mehr, da es immer schwieriger wurde, ausreichende Plätze für Zerspanungsbereiche zu finden. Selbst hier hat sich in den letzten Jahren ein steter Wandel vollzogen, der für die ersten weiblichen Auszubildenden in dieser Männerwelt bestimmt nicht einfach war. Oft genug musste ich auf meinem Weg durch die Werkstätten Gespräche mit Mitarbeitern führen. Nachpfeifen war zu Beginn der Standard und hat sich aber mittlerweile erledigt. Wahrscheinlich deshalb, weil es sonst ein dauerndes Pfeifkonzert würde. :-D

Mit Ingenieuren verhält es sich nicht anders. Über Jahre hinweg konnte ich die Arbeit oftmals nur mit Fremdingenieuren erledigen. Was da teilweise auf die Bewerbungen kam, war oftmals unverständlich. Die Anforderungen für die Arbeitsplätze durfte ich selber formulieren und sie entsprachen dem, was sie dort erwartet und keine Tätigkeiten, die unmöglich in diesem Alter und Studiengang erwartet werden können.

Viele bewerben sich einfach mal nach dem Motto, vielleicht klappt es ja.

Das Problem bei einer Ingenieurausbildung ist, das viele Außenstehende nicht die große Bandbreite die dies abdeckt verstehen. Gesucht werden ja jeweils Spezialisten für eng begrenzte Anwendungsgebiete und keine Allrounder.
 
@sibylle 49 Ich meinte nicht das Emsland im speziellen, sondern was Menschen vorgeben, um nicht den Ort wechseln zu müssen/wollen.
Deswegen finde ich die Idee auch so toll, die Menschen im Urlaub anzusprechen. Nach dem Motto, da arbeiten, wo andere Urlaub machen. Ist möglich.
Aber Touris als Kellner, ich denke, da muss man dann mehr zahlen.
Ist das noch so, das dies hauptsächlich Studenten machen? In Frankfurt war das so.

Das meine ich ja, oft happert es an der Schulbildung oder am wollen. Dann werden Vorgaben gemacht, die mittlerweile runtergeschraubt werden, aber was nutzt es?
Im Grunde will die Jugend von heute irgendwas auf Youtube oder Twitter machen und dafür Tausende bekommen.
Sogar mein Sohn meinte mit 12, er brauche ein Mikro für 800 Euro, weil er Youtuber werden will.
Youtuber, ein Beruf mit Zukunft...

Aber man braucht Erfahrung um in einem Gebiet Spezialist zu werden. Oder die Chance, sich in ein Gebiet einzuarbeiten.
Hab ich ja auch oft gemacht, aber viele Firmen suchen laut Ausschreibung die Eierlegende Wollmilchsau, der genau ihr Spezialgebiet abdeckt.

Wenn ich mich recht erinnere, ging es in dem Film darum, das 3-7 Bewerber um eine Stelle den Verbänden zu wenig war.
 
Hallo,

Ich finde wie es Portugal macht ist es sehr vorbildlich. Das kleine Land bemüht sich wirklich die Leute zu integrieren und in Arbeit zu kriegen trotz anhaltender Krise.
 
Gibt es dafür irgendwelche Beispiele?
Mir sind gerade keine eingefallen...
Wie? Heute noch keine Nachrichten gesehen?


Há famílias de refugiados em Miranda do Corvo sem água e luz por falta de pagamento - País - RTP Notícias
"Já o presidente da Fundação, Jaime Ramos, também em declarações à agência Lusa, explica que o programa de apoio terminou e que, segundo as regras, cada família deve autonomizar-se e passar a pagar renda de casa, água, eletricidade e as restantes despesas.
Jaime Ramos lembra que no caso de não terem trabalho, cabe à Segurança Social dar apoio a estas famílias

Os refugiados sírios explicam que estão a receber cerca de 500 euros de apoio da Segurança Social e que não tem capacidade económica para pagar os cerca de 340 euros de renda, que a fundação exige por cada apartamento."


Entweder man hilft den Leute bis zum Ende oder man lässt es sein. Das mit den Strom- und Wassersperren geht in Portugal sehr schnell. Ich kenne Leute die haben früher ihren Strom einen Tag vor Monatsende noch bar bezahlt. Am nächsten Tag kamen schon die Leute um den Strom abzustellen, weil das Geld noch nicht eingegangen war. Nur die Quittung bewahrte vor der Sperre. Heute läufts es ja zum Glück über die Banken.
 
"" Der Präsident der Stiftung für Entwicklungshilfe und Berufsbildung (ADFFP), Jaime Ramos, erklärte, dass er das Unterstützungsprogramm beendet habe und dass "jede Familie nach den Regeln autonom werden und anfangen muss, Einkommen von zu Hause aus zu zahlen, Wasser , Strom und seine Ausgaben ". ""



:)
 
weiter gereist nach D, :)




 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch ein ganz interessanter Artikel:

Einwanderungsgesetz in Portugal - Erntehelfer dürfen bleiben

"Hier im Alentejo verdienen sie weniger, aber sie wissen den sozialen Frieden zu schätzen, und sie wollen eine feste Aufenthaltsgenehmigung – und das bekommen sie außer in Portugal fast in keinem anderen EU-Land.“

Auch hier nicht alles Gold, was glänzt, aber es wird versucht, die Situation der Einwanderer zu verbessern
und es scheint einigermaßen zu funktionieren.
 
Angesichts leerstehender Hotels an der Algarve,
wäre es da nicht sinnvoll, diese mit Migranten zu füllen?
Die Kosten würde die EU übernehmen, die Hotels könnten weiter
bestehen und Arbeitsplätze wären gesichert (siehe Beispiel Gran Canaria):
 
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